Wir kamen ungefähr eine halbe Woche früher in Mooloolaba an als geplant und so hatte ich plötzlich 9 Tage Zeit und keine Pläne. Ich beschloss spontan für ein paar Tage nach Noosa zurückzukehren, da einige meiner Schulfreunde noch immer da waren. Ich verbrachte 4 Tage in Noosa, traf mich mit meinen Freunden, relaxte am Strand, ging Surfen und lief erneut durch den Nationalpark. Auf Facebook sah ich, dass Mischa Birrer in Australien unterwegs ist und so verabredeten wir uns zum Abendessen in Noosa. Ich traf mich mit ihm, seiner Freundin und den Eltern seiner Freundin. Es tat gut, sich wieder mal in Schweizerdeutsch zu unterhalten und zu hören, was in den letzten Monaten in Luzern so vor sich ging:) Danach ging es weiter nach Brisbane, wo ich mich erneut mit Dave aus England traf. Da die meisten Leute aus dem Hostel durch den Tag arbeiteten, hatte ich viel Zeit für mich. Ich ging zum Mt Coot-Tha und genoss eine wundervolle Aussicht über Brisbane. Anschliessend lief ich durch den Botanischen Garten und war mehr von den Spinnen und Echsen fasziniert, als von den Pflanzen:) Während des ganzen Tages hatte ich das Gefühl, dass ich etwas von Australien mitnehmen möchte und beschloss, ein Piercing machen zu lassen. Ich suchte nach einem Studio, informierte mich online und beschloss den Rook (am Ohr) piercen zu lassen. Keine Stunde später lief ich mitmeinem neuen Piercing stolz durch die Strassen von Brisbane:) Von Brisbane fuhr ich mit dem Bus (16h) weiter nach Sydney, wo ich meine letzten drei Tage verbrachte. Ich wollte dem Couchsurfen nochmals eine Chance geben und da ich in Noosa viel Zeit hatte, schrieb ich 9 Hosts in Sydney an und einer sendete mir tatsächlich eine Zusage:) Mein Host musste am Freitag arbeiten und so legte er mir den Schlüssel, damit ich bereits am Morgen in seine Wohnung konnte. Alles klappte bestens, ich platzierte mein Gepäck in seiner Wohnung und ging runter zum Bondi Beach, welcher nur 10 Minuten von seinem Apartment entfernt war. Ich beschloss, der Küste entlang, zum Coogee Beach zu laufen. Einwunderschöner Weg entlang der Klippen und vorbei an Stränden. Als ich in Coogee ankam, fing es an zu regnen und so nahm ich den Bus zurück zu seinem Apartment. Ich gönnte mir eine warme Dusche und wartete auf seine Heimkehr. Sein Name ist Francisco, er ist 34 Jahre alt, von Brasilien, lebt seit 8 Jahren in Australien und liebt Reisen, somit war schnell ein Gesprächsthema gefunden:) Wir unterhielten uns, er bereitete eine leckere Käse- und Nussblatte zu und später kochte er noch Z’nacht für uns. Am nächsten Tag konnte ich eines seiner Surfbretter ausleihen und ging den ganzen Nachmittag am Bondi Beach surfen. Das Wetter war nicht das Beste, aber die Wellen waren dafür super. Erst als ich kurz vor dem Erfrieren stand, kehrte ich in seine Wohnung zurück. Er kochte erneut Dinner für uns und danach gingen wir gemeinsam in eine Bar, wo wir uns unterhielten und Billard spielten. Um 1.30 Uhr kehrten wir in seine Wohnung zurück, setzen uns auf die Couch und tranken noch einen Drink. Um ca. 2.00 Uhr morgens klingelte es plötzlich an seiner Tür und zwei Frauen kamen rein. Ich dachte, sie schauen auf einen Drink vorbei und möchten sich mit ihmunterhalten, was zuerst auch der Fall war. Nach einiger Zeit ging ich auf Toilette und als ich zurückkehrte, sass die eine auf seinem Schoss und die andere so halben auch und sie sprachen nur noch von einem Dreier. Ich setzte mich zu ihnen auf die Couch und sie schauten mich an, als wollten sie mich auch noch mit dabei haben. Ich lehnte dankend ab und kurzdarauf verschwanden sie zu dritt in seinem Zimmer. Die Wohnung war so klein, dass meine Couch direkt nebenseinem Zimmer stand und ich somit so ziemlich alles mitbekam. Ich telefonierte mit Corinne, um mich abzulenken und legte mich schliesslich schlafen. Am nächsten Morgen wurde ich von denselben Geräuschen wieder aufgeweckt… Als esschliesslich ruhiger wurde, kamen alle ins Wohnzimmer und wir assen gemeinsam Frühstück, was ziemlich witzig war:) Trotz dieser ungewöhnlichen Erfahrung, würde ich sagen, dass ich einen guten Host erwischt habe. Er liess mich inseiner Wohnung wohnen, liess mich seine Sachen benutzen und kochte immer für mich – soweit alles perfekt:) An meinem letzten Tag in Sydney wollte ich den Darling Harbour und das Opera House nochmals besuchen. Ich lief durch die Stadt und setzte mich das letzte mal in die australische Sonne, bevor ich mich auf den Weg zum Flughafen machte…
Es fühlte sich komisch an, Australien nach über 5 Monaten zu verlassen. Australien hat mich geformt, verändert und belehrt. Australien ist ein wunderbares Land, an dessen Weite man sich erstmal gewöhnen muss. Ich habe es geliebt, die Landschaften im Auto zu erkunden und bin extrem dankbar, für die tollen Reisepartner, die ich auf meinem Weg kennen gelernt habe. Es ist extrem einfach durch Australien zu reisen und ich war überrascht, wie günstig es war. Ich habe weniger Geld aus gegeben, als in Asien. Wir haben auf unseren Roadtrips einfach gelebt, aber es hat uns an nichts gefehlt. Wir haben fast immer selber gekocht und auf kostenlosen Campingplätzen (meistens ohne Infrastruktur) übernachtet. Während den total 10 Wochen Roadtrip, hatte es gerade mal ca. 5 mal geregnet. Es ist Luxus, durch ein Land zu reisen, in welchem man einen wolkenlosen Himmel und Sonnenschein als fast garantiert nehmen kann. Nie mussten wir im Regen kochen oder unsere Zelt im Nassen aufstellen. Australien ist das perfekte Land, um draussen zu leben und dadurch die Natur hautnah mitzuerleben. Die Natur und weite hier sind einfach einzigartig. Man kann Stunden fahren, ohne auch nur einem einzigen Haus zu begegnen. Ich liebte es, nur von Natur umgeben zu sein. Die Wasserfälle, Gorges und unberührten Strände, die wir besucht haben, waren von unbeschreiblicher Schönheit.
Ich habe mir für Australien einiges vorgenommen und konnte nicht alles, was auf meiner Liste stand (Uluru, South Australia, Tasmania) abhaken. Dafür habe ich mir für die Teile, die ich bereist habe, Zeit genommen und konnte knapp 2 Wochen auf einem Segelboot verbringen, was ich zu Beginn meiner Reise nicht mal zu träumen gewagt hätte:) Die Australier selbst sind freundlich, absolut relaxt, reden gerne und scheinen Stress nicht zu kennen. Am Anfang hatte ich Mühe, die Australier zu verstehen, da die meisten einen ziemlich starken Akzent haben und sie Abkürzungen lieben. Mit der Zeit habe ich mich jedoch auch daran gewöhnt:) Ich habe meine Zeit in Australien nach einigen Anlaufschwierigkeiten sehr genossen und bin mir sicher, dass ich irgendwann auf den Kontinent der roten Erde zurückkehren werde…:)
Ich habe 12 Tage auf dem Segelboot von James verbracht und es war wie im Traum. Ich habe es geliebt, auf dem Boot zu leben, durch die Wellen zu segeln und unsere Tage von der Ebbe und der Flut abhängig zu machen. Ich fühlte mich die ganze Zeit so wohl und entspannt, dass es sich wie Ferien machen vom Reisen anfühlte:) Ich war so faul wie schon lange nicht mehr. Ich lag auf dem Boot, manchmal auf der Bank, manchmal in der Hängematte, las viel, paddelte ab und zu
mit dem SUP ums Boot oder schaute James beim Kite-Surfen zu. Es tat richtig gut, keine Pläne zu haben und einfach in den Tag rein zu leben. Zweimal mussten wir um 3 Uhr morgens los segeln und konnten unseren Weg nur anhand der Sterne und des Mondlichtes ausmachen. An einem anderen Tag war es stürmisch. Es regnete und die Wellen waren so hoch, dass einige über der Spitze des Bootes zerschellten. Der Wind war stark und das Boot war deshalb extrem zur Seite
geneigt. Wir holten die Schwimmwesten raus und ich wurde mit einem Seil ans Boot gekettet, damit ich auch ja nicht über Bord fallen konnte. Im Innern des Bootes waren die Wellen so stark spürbar, dass alles was nicht festgemacht war,
unkontrolliert durch das Boot flog und ich die Toilette den ganzen Tag nicht benutzen konnte. James reichte mir einen Plastikkübel, welchen ich auf dem Deck benutzte und anschliessend versuchte, über Bord auszuleeren, ohne dabei das
Gleichgewicht zu verlieren. Was gar nicht so einfach war:) Am nächsten Tag war der Sturm vorbei, aber die Wellen waren immer noch ziemlich hoch. James legte sich für ein paar Stunden schlafen und so war ich Captain des Bootes:) Das Boot
war teilweise so stark zur Seite geneigt, dass ich befürchtete, wir kippen jeden Moment um - was jedoch nicht möglich ist, wie ich später erfuhr:) Wir waren die ganze Zeit mit einem zweiten Boot unterwegs, welches von Tomi (ungefähr 60, Australier) gesegelt wurde und bei ihm mit an Bord war Luis (28, DE). Tomi ist ein Fan von Pferderennen und so kam es, dass wir uns den Melbourne Cup im Country Club anschauten. Wir holten unsere schönsten Kleider raus und kletterten danach umständlich vom Boot ins Dinghi. Im Country Club angekommen, waren wir die Jüngsten. Alle waren im Alter von Tomi und sehr festlich gekleidet. Die Damen trugen Kleider und natürlich durfte auch eine ausgeflippte Kopfbedeckung nicht fehlen. Um die Spannung ein bisschen zu steigern, setzten wir zwanzig Dollar auf ein Pferd, leider ohne Erfolg. Tomi hatte ein schnelleres Boot als wir, so starten wir jeden Morgen eine Stunde früher und kamen am Ende des Tages eine Stunde später am neuen Ankerplatz an:) Auch mit den Segeln draussen und dem Motor an schafften wir es nie auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 6 Kts. Unser Maximalspeed war 7.2 Kts und
da standen wir jubelnd im Boot:) Eines Tages war der Wind so gut, dass wir den Motor abstellen konnten und es war herrlich ohne den störenden Motorenlärm zu segeln. Wir spielten Musik ab und es fühlte sich an, als würden wir über das Meer schweben:) Natürlich haben wir auch einiges an Meeresleben gesehen, viele Fische, aus dem Wasser springende Rochen und fast jeden Tag schwammen Delfine an uns vorbei. An einigen der Ankerplätze gingen wir mit dem Dinghi an Land und erkundeten unsere Umgebung. Der schönste Stopp war der Pancake Creek wo wir zum
Leuchtturm hoch liefen und anschliessend eine wunderschöne Aussicht über das Meer und den Creek genossen. Als wir zum Strand zurück kehrten, war unser Dinghi in mitten von Steinen parkiert und das Meer ungefähr 100 Meter entfernt.
Ja Ebbe und Flut kann eine Landschaft deutlich verändern. So blieb uns nichts anderes übrig, als das Dinghi zurück ins Wasser zu tragen:) Am letzten Abend haben James und ich eine „Bootsparty“ gefeiert. Wir liefen die Musik laut laufen und tanzten wie zwei verrückte durch das Boot:) Danach hiess es leider bereits Abschied nehmen und ich musste wieder ins normale „Landleben“ zurückkehren…
Auf unserem Weg nach Perth stoppten wir bei der Hutt Lagoon, einem pinken See und den Pinnacles. Die Pinnacles sind sehr touristisch und es ist ein bisschen störend, dass eine Strasse durch die Landschaft führt und somit oft Autos den schönen Ausblick stören. Aber nichts desto trotz ein schöner Ort mit gelbem Sand, blauem Himmel und weissen Sanddünen und den Ozean im Hintergrund. Danach stoppten wir bei Sanddünnen, welche weisser waren als Schnee. Wir wollten zuerst Sandboarden gehen, haben dann jedoch einige Leute mit Board beobachtet und entschieden, dass es sich nicht lohnt, da diese im Schneckentempo die Dünnen runtergerutscht sind:) Am nächsten Tag trafen wir in Perth
ein und verbrachten fast den ganzen Tag damit, dass Auto zu flicken und unsere Sachen zu packen. Am Abend fuhren wir zu einem Aussichtspunkt, wo wir die schöne Aussicht über Perth genossen und danach hiess es für mich ab zum
Flughafen. Die Westküste war ein Wunder für sich. Ich habe es absolut genossen die vielfältige Natur, mit all den wunderschönen Wasserfällen, Gorges und perfekten Stränden zu erkunden. Überall wo man hinschaute war Natur und
praktisch keine grossen Städte zerstörten dieses harmonische Bild – einfach perfekt. Ich habe einen Flug nach Rockhampton gebucht, wo ich meine letzten Wochen in Australien damit verbringen werde, die Ostküste zusammen mit
James (ich habe ihn am Meeting des Shag Islet Cruising Yacht Club kennengelernt) und seinem Segelboot runter zu segeln:) Ich freue mich darauf, das Leben auf einem Segelboot kennenzulernen, die ganze Zeit von Salzwasser
umgeben zu sein und mehr über die Gezeiten und den Wind zu lernen.
Wir erreichten den Kalbarri Nationalpark und stoppten an zwei Lookouts (Hawks Head und Ross Graham). Die Aussicht war schön, aber wir haben schon so viele wunderschöne Gorges gesehen, dass es sich nicht mehr besonders anfühlte. Wir fuhren weiter zum Z Bend Gorge und wanderten entlang des Four Ways Trails. Am Ende des Weges war ein Fluss und wir liefen entlang des Wassers. Es war kurz vor Sonnenuntergang und durch die Reflektion der Felsen sah es aus, als ob das Wasser unter Feuer stehen würde. Wir übernachteten wiedermal direkt auf dem Parkplatz oberhalb des Gorges und standen um 5.30 am auf, damit wir sicher sein konnten, dass der Ranger uns nicht erwischte. Wir liefen den Z Bend River Trail und hatten erneut den ganzen Gorge für uns alleine. Ich genoss einen erfrischenden Morgenschwumm bevor wir zum Loop fuhren. Wir liefen zum Nature’s Window und liefen anschliessend den ganzen Loop Trail (8km). Der Start des Weges war ziemlich langweilig und so spielten wir die ganze Zeit Ratespiele. Am Ende des Tracks liefen wir entlang der Klippen und hatten einen schönen Ausblick über den Fluss. Danach ging es weiter zum Küstenpart des
Nationalparks. Wir sahen Rockpools bei den Blue Holes, beobachteten Surfer am Jakes Point und bestaunten die schönen Klippen in Pot Alley, Eagle Gorge und Shellhouse Grandstand. An den letzten beiden Orten sahen wir Buckelwale aus dem Wasser springen - immer wieder einen eindrücklichen Anblick:) Danach fuhren wir zur Natural Bridge und entschieden spontan, da zu übernachten. Wir fanden einen Unterstand auf den Klippen und positionierten unsere Zelte darunter, damit wir windgeschützt waren. Es war einer der schönsten Plätze wo wir bis jetzt übernachtet hatten: Der Ozean vor uns, die Sterne und der Mond über uns und der Sound der Wellen, der uns in den Schlaf begleitete. Leider war es kein offizieller Campspot und so stellten wir den Wecker auf 5.30 am, damit wir die
Zelte wegräumen konnten, bevor andere Touristen oder der Ranger vorbeischauten:)
Auf unserem Weg zum Shark Bay stoppten wir bei den Blowholes von Point Quobba. Ein Ort wo man die Kraft von Wasser und Wind deutlich hören und sehen kann. In den Felsen vor der Küste sind ungefähr 5 runde Öffnungen
durch welche das Wasser bei grossen Wellen wie eine Fontaine in die Luft gespritzt wird. Die Küste selber ist auch sehr spektakulär, viele Felsen an welchen die Wellen zerschellen und anschliessend das Wasser in kleinen Wasserfällen zurück ins Meer fliesst. Am nächsten Tag erreichten wir Shark Bay. Wir stoppten am Shell Beach, ein Strand voller kleiner Muscheln, assen Lunch in Eagle Bluff, wo wir kleine Haie im Wasser umherschwimmen sahen und fuhren anschliessend nach Denham, wo wir uns über den Francois Peron Nationalpark informierten. Wir entschieden spontan diesen zu besuchen, liessen den Reifendruck runter zu 15 psi und fuhren durch Dünen und über Sand zum Gregories Zeltplatz, wo wir 10 Meter vom Strand entfernt übernachteten. Wir relaxten am Strand und spielten Spiele bis die Sonne unterging. Die Sterne waren wiedermal unglaublich schön. Wir sahen alle Konstellationen, welche wir vom Astrologen in Broome gelernt hatten und erkannten deutlich, wie sich die Position von Saturn in den letzten Tagen verschoben hatte. Wir hatten einen gemütlichen Morgen und schliefen aus (bis 7am) :) Ich blieb in meinem Zelt liegen, las ein bisschen und ass anschliessend Frühstück am Strand. Danach liefen Sonja und ich entlang des Strandes und über die Dünen wo wir einen Thorny Devil und eine grosse Eidechse sahen. Wir kannten den Thorny Devil nur von den Broschüren und waren sehr erfreut, als wir diese aussergewöhnliche Kreatur in der freien Natur beobachten konnten. Danach ging es weiter zum Cape Peron. Wir parkierten unser Auto und liefen die 1.5 Kilometer zum Skipjack Point. Die Wanderung war wunderschön. Wir liefen auf den roten Sanddünen und unter uns nichts als weisse Sandstrände und der blaue Ozean. Der Skipjack Point toppte aber nochmal alles. Definitiv einer meiner Lieblingsorte in Australien. Die Sicht über den Ozean war unglaublich schön. Das Wasser war glasklar und wir konnten so viele verschiedene Blautöne erkennen und auf beiden Seiten war ein perfekter Strand, aber das beste am Ganzen sind die Meerestiere, die wir von diesem Punkt aus beobachten konnten. Wir haben ein Dugong (Seekuh), Delfine, viele Haie und Rays gesehen. An einem Punkt schwamm ein grosser Hai in Richtung des Dugongs, umrundete es für mehrere Minuten und schwamm anschliessend davon in den grossen weiten Ozean, ohne es anzugreifen. Es war absolut eindrücklich, diese beiden zu beobachten. Wir haben auch eine Ray Familie vorbeiziehen sehen. Eine grosse Ray mit 5 kleinen. Wir sassen für ungefähr 4 Stunden an diesem Aussichtpunkt und beobachteten alles was im Wasser unter uns vor sich ging. Nach diesem eindrücklichen Erlebnis beschlossen wir, nicht nach Monkey Mia zu fahren, da wir die kommerzielle Delfin-Fütterung nicht unterstützen wollten. Wir übernachteten in Hamelin Station Stay, einem richtigen Caravanpark. Wir genossen seit 13 Tagen unsere erste richtige Dusche (haben uns einmal dazwischen an einer Fischreinigungsstation am Strand die Haare gewaschen) und konnten unser Abendessen in einer richtigen Küche zubereiten und drinnen an einem richtigen Tisch essen, was sich nach all der Zeit in der Wildnis ein bisschen komisch anfühlte:)
Wir erreichten Exmouth am Morgen, buchten eine Tauchtour für den nächsten Tag, relaxten am Bundegi Beach, schauten den Kite- und Windsurfer am Hunters Beach zu und genossen den Sonnenuntergang vom Leuchtturm. Früh am nächsten Morgen kehrten wir zum Dive Center zurück, wo sie uns mitteilten, dass die Tour aufgrund des Wetters (zu starker Wind) storniert wurde. Wir buchten die Tour erneut für Sonntag und fuhren durch den Cape Range Nationalpark zum Yardi Creek. Wir machten die kurze Wanderung entlang des Creeks und fuhren anschliessend zum Osprey Bay wo wir am Strand entlang zum Sandy Bay liefen. Der Strand war wunderschön, weisser Sand, kristallklares Wasser und wir sahen Schildkröten vom Strand aus. Der Wind war so stark, dass es sich seit langem durch den Tag wiedermal kühl anfühlte. Ein komisches Gefühl, nachdem wir wochenlang nur geschwitzt haben. Anschliessend fuhren wir zu Oyster Stacks und schnorchelten durch das Reef. Hier kann nur während der Flut geschnorchelt werden und auch dann sind die Korallen nur etwa einen Meter unterhalb der Wasseroberfläche. Den Rest des Tages verbrachten wir am Osprey Bay, wo wir auch übernachteten und seit langem wieder mal für einen Campingplatz bezahlten. Am nächsten Tag fuhren wir zum Schnorcheln zum Turquoise Bay und das war wie im Paradies. Ein weiterer perfekter Strand, weisser Sand und kristallklares Wasser, das von türkis bis tief blau schimmerte. Wir gingen schnorcheln, sahen einen Reef Shark (Black Dip) und folgten ihm für vielleicht 4 Minuten und er brachte uns zum schönsten Teil des Reefs. Wir schwammen weiter und plötzlich wurden wir von 5-6 Reef Sharks umzingelt. Ich habe noch nie so viele Reef Sharks so nahe um mich herum gehabt:) Wir sahen auch eine Schildkröte und eine kleine Roche, welche schwarz war mit blauen Punkten und natürlich viele schöne Korallen – herrlich und das alles kostenlos direkt vom Strand aus:) Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Exmouth, wo wir erfuhren, dass die Tauchtour für Sonntag erneut abgesagt ist. Schade, ich hätte das Ningaloo Reef gerne auch tauchend kennengelernt. Da wir nicht länger in Exmouth bleiben wollten, liessen wir uns das Geld zurückvergüten und machten uns auf den Weg nach Shark Bay.
Coral Bay ist ein wunderschöner Ort mit einer Strasse, einem kleinen Shoppingcenter und einem traumhaften Bay. Wir verbrachten den ganzen Tag am Strand, buchten eine Schnorcheltour für den nächsten Tag und fuhren für den Sonnenuntergang zu Point Maud. Die Schorcheltour war grossartig. Wir sahen Schildkröten, Reef Sharks und viele harte Korallen, welche nicht so farbenfroh sind wie die weichen. Das Highlight der Tour waren aber ganz klar die riesen Manta Rays. Die Manta Rays waren zwischen 3 und 4 Meter breit und wir schwammen direkt über ihnen und folgten ihnen wo immer sie hin schwammen. Es war ein unglaubliches Gefühl, so nahe an diesen riesen Kreaturen zu sein und zu beobachten wie sie langsam und geräuschlos durch das Wasser glitten. Am späten Nachmittag fuhren wir durch die Dünen zum 5 Finger Point. Wir trafen 4 weitere Backpacker, verbrachten den ganzen Abend zusammen und schliefen in unseren Zelten hinter den Dünen, wo wir ein bisschen vom Wind geschützt waren. Am nächsten Tag fuhren wir weiter durch die Dünen zu zwei wunderschönen Stränden: The Lagoon und Oyster Bridge. Wir hatten beide Strände für uns alleine und es war wundervoll: Sanddünnen, weisse Strände und kristallklares Wasser, dass in verschiedenen Blautönen in der Sonne schimmerte. Am Nachmittag fuhren wir zurück zu Coral Bay wo wir erneut im Bay schnorchelten und zum Ayers Rock rausschwammen. Eine riesengrosse runde Koralle rund 100 Meter vom Strand entfernt. Ich genoss das Gefühl der Schwerelosigkeit und die Ruhe, welche man nur unter Wasser finden kann...
Wir fuhren zwei volle Tage durch und stoppten nur für Lunch, am 80 Miles Beach und in Port Headland wo wir tankten und unsere Wasserkanister auffüllten. Am dritten Tag kamen wir endlich im Karijini Nationalpark an und wir freuten uns alle darauf, uns endlich wieder mal bewegen zu können. Wir liefen zum Dales Gorge, den Fortescue Falls und zum Fern und Circular Pool. Es war ein schöner Weg, aber nicht wirklich spektakulär, da der Wasserstand ziemlich tief war. Am Nachmittag besuchten wir den Kalamina Gorge und folgten dem schönen Track entlang des Wassers bis zum Arch Pool, wo wir zum Arch hoch kletterten und im Schatten relaxten. Da wir nicht für einen Campingplatz bezahlen wollten, schliefen direkt neben dem Knox Gorge und standen um 5.30 auf, um ein Zusammentreffen mit dem Ranger zu vermeiden. Bereits um 6.42 waren wir ready und starteten den Walk und waren nicht überraschend die einzigen im Gorge:) Wir liefen zum Ende, setzten uns auf einen grossen Stein, welcher zwischen den Schluchten eingeklemmt war und genossen die wundervolle Aussicht über eine natürliche Wasserrutsche runter in den Gorge. Nach einem erfrischenden Morgenschwumm fuhren wir weiter zu den Joffre Falls, wo wir den offiziellen Weg verliessen und den Wasserfall runter zum Pool kletterten. Ich liebe es dem Wasser zu folgen und über Steine und andere Hindernisse hinweg zu klettern:) Danach ging es weiter zum Hancock Gorge wo wir zum Kermits Pool liefen. Der Weg war super, vor allem der Spider Walk, wo die Felsen so nahe beieinander sind, dass man hindurch klettern kann (linkes Bein an der linken Felswand, rechtes an der rechten). Beim Kermits Pool angekommen, fanden wir eine Warntafel, welche sagte, dass dies das Ende des Trecks ist und niemand hinter diesem Punkt erlaubt ist. Sonja und ich liefen ein bisschen weiter und sahen, dass ein wunderschönes Pool unterhalb des nächsten Wasserfalles liegt. Wir überprüften die Felsen und fanden schliesslich eine Route, welche wir entlang klettern konnten. Wir erreichten das Pool, durchquerten es schwimmend und folgten weiter dem Wasser und kamen immer tiefer in den wunderschönen Gorge hinein. Als wir zurück schwammen, sahen wir plötzlich einen Mann mit Helm und Kletterausrüstung in den Felsen stehen und wussten nicht, was wir machen sollten. Da wir uns nirgends verstecken konnten, beschlossen wir, weiter zu schwimmen. Sobald der Mann uns erblickte, fing er an zu schreien, dass wir uns hinsetzen und nicht vom Fleck bewegen sollten. Wir setzten uns hin und warteten eine gefühlte Ewigkeit, bis er endlich bei uns ankam und befürchteten bereits das Schlimmste. Er erklärte uns, dass er der Leiter einer Klettergruppe ist, welche von der anderen Seite in ein paar Minuten hier ankommen sollte. Er sagte ebenfalls, dass unser Kletterabenteuer extrem unverantwortlich war und dass dieses Jahr im Juni ein 21 jähriger Junge aus Deutschland exakt an diesem Ort gestorben ist, da er ausgerutscht und die Felsen runtergefallen ist und dass nun die höchste Priorität darin besteht, uns sicher hier raus zu bringen. Wir warteten und erhielten nach einer Weile Helm und Klettergurt und waren schliesslich, nach dem die ganze Gruppe bereits oben war, erlaubt, die Felsen, gesichert an einem Seil, rauf zu klettern. Oben angekommen teilte er uns mit, dass wir zurück zum Parkplatz laufen und uns da mit dem Ranger treffen sollten. Wir liefen zurück und fürchteten immer noch eine Geldstraffe oder die sofortige Ausschliessung aus dem Park. Wir trafen den Ranger, welcher uns sagte, dass wir die Orte, die wir besuchen mit Respekt behandeln und auf die Schilder achtgeben sollten, dass er froh ist, dass uns nichts passiert ist und dass wir unsere Zeit hier weiterhin geniessen sollten. Erleichtert und glücklich machten wir uns auf den Weg zum Weano Gorge wo wir Mark und Ammi wieder trafen. Wir liefen zum Handrail Pool, wo wir legal weit in den Gorge hineinschwimmen konnten. Nach diesem langen Tag gönnten wir uns ein Bier und tanzten um unser Campfeuer:) Am nächsten Morgen bestiegen wir Mount Bruce und genossen die wunderschöne Aussicht, bevor wir den Karijini Nationalpark verliessen und uns auf den Weg zurück zur Küste machten.
Wir fuhren nach Broome und freuten uns darauf, wiedermal im Meer zu baden. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag im Schatten der Bäume am Town Beach. Am Abend nahmen wir an einer Astrotour teil. Unser Guide erzählte uns Geschichten über das Universum, die Erde, die Sonne und die Sterne. In ganz Australien kann man die Sterne und die Milchstrasse sehr deutlich sehen. So war es relativ einfach, die viele Sternenkonstellationen wie das Southern Cross
inkl. Alpha und Beta Century, Orion, der Schwan, das grosse Dreieck und das grosse Viereck zu erkennen. Er hatte viele Teleskope mit welchen wir Saturn inkl. Ring, eine Sternen Stadt mit 1 Mio. Sterne und eine weitere Galaxie sehen
konnten. Nach schönen und lehrreichen zwei Stunden fuhren wir an den Cable Beach, wo wir an einer Beach Party teilnahmen, im Sand tanzten und mit unseren Schlafsäcken direkt am Strand und unter den Sternen schliefen. Am nächsten Tag wollten wir am Strand entlang in den Norden von Broome fahren. Leider war die Strasse wegen Waldbränden geschlossen. Wir fuhren zu Willie Creek und unterhielten uns mit ein paar Australier. Diese sagten uns, dass eine zweite Strasse in den Norden führt, welche nicht blockiert ist. Wir nahmen diese und kamen zu einem wunderschönen Strand, welchen wir für uns alleine hatten. Das einzige Problem war, dass an diesem Strand kein Schatten vorhanden war. Es war so heiss, dass wir uns etwas einfallen lassen mussten. Wir fixierten das Zeltcover am Auto und am Koffer, welcher auf dem Tisch stand und hatten schliesslich ein bisschen Schatten. Wir verbrachten den ganzen Tag am Strand, schwammen in den Wellen, sprangen von den Dünen und sahen schliesslich der knall orangen Sonne beim Untergehen zu. Sonja und ich schliefen mit unseren Luftmatratzen (ohne Zelt) direkt am Strand. 1000 Sterne, die Milchstrasse und Saturn über uns – herrlich:) Leider war die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass am nächsten Morgen alles nass war. Mein Pyjama wurde durch den Schlafsack hindurch feucht und so war das Erwachen am nächsten Morgen etwas ungemütlich. Kurz darauf ging die Sonne auf und unsere Sachen waren im Nu wieder trocken. Wir fuhren weiter in den Norden und stoppten bei Barred Creek, ein schöner Ort, wo ein Fluss ins Meer fliesst und die Aussicht ein bisschen der vom Whitehaven Beach gleicht. Anschliessend ging es weiter zu James Prince Point. Wir waren alleine am Strand und sprangen durch die Wellen. James Prince Point ist ein wunderschöner Ort, mit weissem Sand, roten Felsen, grünen Bäumen und dem blauen Wasser des Ozeans. An unserem letzten Tag in Broome musste einiges erledigt werden, wir gingen zum Automechaniker, kauften Essen für die nächsten 9 Tage ein, reinigten das ganze Auto, wuschen unsere Kleider und gönnten uns eine Dusche. Für den Sonnenuntergang fuhren wir an den Cable Beach und parkten das Auto direkt am Strand. Nachdem wir zugeschaut haben, wie sich die Erde aus dem Part des Himmels weggedreht hat in welchem sich die Sonne befand, fuhren wir zum ältesten Open Air Kino und schauten den Film „The Martian“, welcher von einem Astronauten erzählt, der versehentlich auf Planet Mars zurückgelassen wurde und deshalb da alleine zu überleben versucht.
Wir haben bereits viel von der Gibb River Road gehört und waren sehr gespannt auf die Strassenverhältnisse. Bevor es jedoch los ging, pflückten wir noch ungefähr 15 Mangos von einem Baum am Strassenrand und verstauten diese in unserem Auto:) Unser erster Stopp war der Emma Gorge. Das Gate zum Gorge war bereits geschlossen als wir ankamen, da es Richtung Regenzeit geht und der Gorge nur noch morgens für Touristen zugänglich ist. Da das Gate nicht abgeschlossen war, fuhren wir durch und starteten die Wanderung um 16.00. Wir sahen ein Warnschild, dass von Wanderungen nach 15.00 abrät, da die Sonne bereits um 17.20 untergeht. So hüpften wir über die Steine und rannten
teilweise und legten den ganzen Weg in nur gerade 20 Minuten zurück. Dadurch hatten wir noch genügend Zeit, um im wunderschönen Pool, welches am Ende des Weges auf uns wartete, zu schwimmen. Das Pool war riesig und wir konnten von den Felsen runter ins Wasser springen. Auf der rechten Seite des Pools waren die Felsen überhängend, so dass zwischen Wasser und Felsen eine kleine Höhle entstand. Wir schwammen da hin und genossen einen schönen Blick auf das Pool aus einer anderen Perspektive, während warmes Wasser von den Steinen auf uns runter tropfte. Am nächsten Tag ging es zu den Zeedee Hot Springs. Ein wunderschöner Ort, an welchem warmes Wasser aus dem Berg raus und durch natürliche Pools fliesst, welche von Steinen abgetrennt und von Palmen umgeben sind. Wir legten uns für rund eine Stunde in das warme Wasser und ich fühlte mich nach Japan zurück versetzt. Völlig entspannt starteten wir den El Questro Gorge Walk. Bisher die beste Wanderung in Australien. Wir liefen entlang des Flusses, überquerten diesen mehrere Male, einmal mussten wir durch ein Pool waten und am Ende des Pools über einen riesen Felsen klettern, damit wir die Wanderung fortsetzen konnten und auch danach war es mehr ein Kraxeln als ein Laufen. Als wir am Ende des Treks ankamen, wartete ein schöner Pool mit einem kleinen Wasserfall auf uns. Wir tauchten ein und genossen die Erfrischung. Die Nacht verbrachten wir bei den Bindoola Falls. Wir legten uns auf die warmen flachen Steine oberhalb des bereits trockenen Wasserfalls und genossen einen kühlen Drink. Es war Vollmond und der Anblick des Monds war magisch. Der Mond schien so nahe und gross und leuchtete Orange, als ob er unter Feuer stehen würde. Am
nächsten Morgen kletterten Sonja und ich zum Wasserloch runter und gingen schwimmen. Ein Herr, den wir auf unserem Weg trafen, sagte uns, dass in diesem Wasserloch Frischwasserkrokodile leben. Wir prüften das Wasser, sahen nichts und sprangen rein. Nach einer Weile biss mich etwas in den Fuss und Sonja berührte zweimal etwas ungewöhnliches unter Wasser. Wir schrien und schwammen schnell zurück ans Ufer. Aus dem Wasser, waren wir uns einig, dass das Ganze nichts mit Krokodilen zu tun hatte, wir waren jedoch trotzdem nicht mutig genug, um nochmals schwimmen zu gehen…:) Die nächsten Tage besuchten wir den Barnett River Gorge, den Manning River Gorge und den Galvans Gorge. Wir wanderten viel, schwammen in den verschiedenen Wasserlöcher, sprangen von Felsen (zwischen 2-6 Meter), schwangen uns mit einem Seil ins Wasser, sahen Frischwasserkrokodile und liessen uns von Dingos in den Schlaf jaulen. Danach warte eines der Highlights auf uns, der Bell Gorge. Wir hatten Glück und die Strasse, welche zum Gorge
führte, wurde gerade erst vor ein paar Tagen präpariert. Im Bell Gorge wartete ein wunderschöner Wasserfall auf uns. Ich kletterte den Wasserfall hoch und sprang von rund 8 Meter runter ins Wasser. Nachdem wir uns ausgetobt hatten,
folgten wir dem Fluss schwimmend für rund 10 Minuten, kletterten und schlitterten über extrem glatte Steine und kamen zu einem weiteren Wasserfall. Die Aussicht vom Top dieses Wasserfalles war unglaublich schön. Wäre es nicht
so heiss gewesen, wären wir für Stunden da sitzen geblieben. Am Nachmittag ging es weiter zum Windjana Gorge. Der Gorge war ausgetrocknet und nicht so besonders. Das spezielle an diesem Ort jedoch war, dass man nach Sonnenuntergang Frischwasserkrokodile dabei beobachten kann, wie sie nach Fledermäusen schnappen und diese anschliessend verspeisen. Diese Nacht schliefen wir unter dem schönsten Sternenhimmel. Der Mondaufgang war sehr spät und so konnten wir die Sterne in vollem Glanz geniessen. Am nächsten Morgen gönnten wir uns eine Dusche und starteten erfrischt in den Tag. Wir fuhren zum Tunnel Creek, wo wir über Felsen kletterten und durch das Wasser immer weiter in die Höhle hinein liefen. Wir stoppten, als sich das Licht unserer Taschenlampen in unzähligen Augen von Süsswasserkrokodilen wiederspiegelte. Das war das Ende der einzigartigen Gibb River Road. Ich habe es geliebt, durch die verschiedenen Gorges zu laufen und in den vielen wunderschönen Pooles zu schwimmen. Die Strassenverhältnisse
waren gut und wir haben das Ganze ohne platten Reifen überstanden. Der einzige Schaden am Auto war ein kleiner Riss im Ersatztank, welcher Mark mit den richtigen Werkzeugen selber flicken konnte.
Auf unserem Weg zum Purnululu Nationalpark kamen wir am Gregory Nationalpark vorbei, welcher vollkommen ausgetrocknet war und deshalb die lange Fahrt (50km) in den Park nicht wert war. Am nächsten Tag stoppten wir
am Lake Argyle und legten einen Erholungstag ein. Wir relaxten im Schatten der Bäume, schwammen im See und kochten Pancakes an einem Aussichtspunkt und assen diese, während wir den Sonnenuntergang genossen:) Danach verbrachten wir zwei Tage im Purnululu Nationalpark. Am ersten Tag liefen wir zu Echidna Chasm, einem kleinen Canyon, bei welchem man um Mittag die Sonnenstrahlen durch die Öffnung an der Decke sehen kann. Es war ein schöner Ort, aber nicht halb so eindrücklich wie der Antylope Canyon in den USA. Am Nachmittag liefen wir zum
Mini Palm Gorge und kletterten zur Höhle am Ende des Trecks runter. Es war stockdunkel und wir versuchten, unseren Weg mit dem Blitzlicht der Kameras zu erhellen, was nicht wirklich funktionierte:) Nach dem vielen herumgelaufe
liessen wir den Tag gemütlich mit einem kühlen Bier ausklingen. Wir fuhren zu einem Aussichtspunkt und genossen den Sonnenuntergang. Am nächsten Tag ging es zu The Domes, Cathedral Gorge und the Window. Dieser Teil des Parks war sehr eindrücklich. Wir sahen Steinformationen, welche aussahen, als ob sie von einem anderen Planten stammen würden. Ich habe noch nie etwas vergleichbares gesehen. Ich kletterte einen der Felsen hoch, damit ich diese wunderschöne Umgebung aus einer anderen Perspektive und in Ruhe geniessen konnte:) Danach ging es zurück
nach Kununarra wo wir unsere erste richtige Dusche nach 7 Tagen genossen, unsere Kleider gratis wuschen (Mark kann die Waschmaschinen und Tumbler knacken), den Tank auffüllten und Essen für die nächsten 10 Tage einkauften, damit wir gut ausgerüstet the Gibb River Road starten konnten. Da es Sonntag war, waren alle Bottle Shops geschlossen und wir konnten kein Bier oder Wein einkaufen, somit kein Alkohol für die nächsten paar Tage…:)
Der Kakadu Nationalpark ist bekannt für seine vielen wunderschönen Wasserfälle und ich freute mich schon seit Ankunft in Darwin darauf, diese zu erkunden. Wir sind in der Trockenzeit unterwegs und somit waren einige Fälle bereits trocken und fielen nicht mehr. Dies ist auch der Grund, weshalb wir uns entschieden haben, nicht zu den Jim Jim und Twin Falls zu fahren. Am ersten Tag fuhren wir nach Ubirr, wo wir zu einem wunderschönen Aussichtspunkt liefen und anschliessend während der Flut Salzwasserkrokodile beim Fische fangen beobachteten. Danach ging es weiter zu Yellow Water, wo wir der Sonne beim Untergehen zu schauten. Am zweiten Tag fuhren wir zu dein beiden Wasserfällen Maguk und Gunlom und es war magisch. Maguk ist ein wunderschöner Wasserfall mit einem grossen Pool zum Schwimmen. Ich kletterte den Wasserfall hoch und meine Freunde nahmen den normalen Wanderweg:) Oben angekommen, eröffnete sich uns ein Paradies: Viele kleinere und grössere Pools zum Schwimmen, eine wunderschöne Aussicht ins Tal, Felsen von welchen man ins Wasser springen konnte und unterirdische „Höhlen“ und Löcher in Felsen, durch welche man durchtauchen konnte – herrlich. Nachdem wir uns fast 4h lang da ausgetobt haben, ging es weiter zum Gunlom Fall, von welchen wir den Sonnenuntergang genossen. Wir liefen zum Top Pool hoch, setzten uns auf die warmen Felsen,
hörten dem leisen Plätschern des Wassers zu, beobachteten die Cockatoo, welche um uns herum flogen und genossen dabei die herrliche Aussicht. In diesem Moment fühlte ich mich vollkommen im Reinen mit mir und meiner Umgebung. Nach diesem perfekten Tag verliessen wir am nächsten Morgen den Kakadu Nationalpark und fuhren weiter zu den Edith Falls. Wir liefen einen Loop, badeten im Wasserfall und liessen die schöne Umgebung auf uns wirken.
Nach 5 Wochen im Campervan war es für mich eine rechte Umstellung, wieder mal in ein Hostel einzuchecken und ich mochte es gar nicht. Ich wollte wieder zurück in die Natur und zurück auf die Strasse, doch zuerst mussten gute Reisepartner gefunden werden. Ich nutzte das Wochenende, um den Blog auf den aktuellsten Stand zu bringen, meine Kleider zu waschen und im Schatten zu relaxen. Am Sonntagabend ging ich mit ein paar Freunden vom Hostel
an den Sunset-Market am Mindil Beach und genoss meinen ersten Sonnenuntergang an der Westküste. Am Montag lief ich zum Hafen und setzte mich anschliessend in den Schatten der Bäume, lass und wartete auf den Anruf der beiden Holländer. Da ich bis am Abend nichts von ihnen hörte, beschloss ich, eine Anzeige auf Gumtree zustellen, um nach weiteren Optionen zu suchen. Schliesslich bekam ich eine Nachricht, dass sie später in Darwin eingetroffen sind als erwartet und wir uns morgen treffen können. So lief ich am Dienstag mit einer Freundin vom Hostel zum East Point. Wir badeten im Lake Alexander, um uns abzukühlen und da traf ich mich um 4 Uhr auch mit den beiden Holländern. Wir unterhielten uns eine Weile und sie sagten mir, dass sie Darwin erst am Freitag verlassen können, da sie das Auto in den Service bringen müssen und keinen früheren Termin erhalten haben. Ich war ein bisschen enttäuscht, da ich Darwin so
schnell wie möglich verlassen wollte und hatte das Gefühl, dass ich mich deshalb nicht wirklich gut verkauft hatte. Wir verabschiedeten uns und sie sagten mir, dass sie noch weitere Leute treffen und sich morgen entscheiden
werden. In der Zwischenzeit bekam ich ein Mitreiseangebot von Stefan aus Deutschland, welcher Darwin bereits am Mittwoch verliess. Ich habe mir das Ganze eine Nacht lang überlegt und beschloss, mit Stefan und seinem Campervan
(kein 4wd) mitzureisen. So fuhren wir am Mittwoch los Richtung Kakadu National Park. Wir kamen ins Gespräch und es eröffneten sich nach und nach Punkte, mit denen ich nicht wirklich glücklich war. Ich wusste, dass er den Van erst vor
einem Tag gekauft hatte, ich wusste jedoch nicht, dass er den Van ohne jegliche Prüfung gekauft hatte und selber auch nicht mehr von Autos und Motoren versteht, als ich. Zudem hat der Van nur einen 40 Liter Tank, welcher uns nicht weiter
als rund 280 km bringt. Ich fing mir langsam an Sorgen zu machen, da an der Westküste die Tankstellen teilweise ziemlich weit auseinander liegen und ich fragte mich, wie ich aus dieser Situation wieder rauskomme. Mittlerweile habe
ich auch eine Nachricht von den Holländern gekriegt, dass sie sich für mich entschieden haben und gerne mit mir die Westküste bereisen würden. Ich schrieb ihnen zurück und fragte, ob sie mich in Jabiru, einem kleinen Dorf inmitten des
Kakadu Nationalparks, aufladen können. Als ich ihre Zustimmung erhalten hatte, war mir klar, dass ich mich mit Stefan unterhalten musste. Er reagierte nett und brachte mich zurück zum Campingplatz. Ich packte all meine Sachen und
machte mich auf die Suche nach einer jungen Frau, die wir gestern kennengelernt hatten und fragte sie, ob ich eine Nacht bei ihr mit im Zelt schlafen kann. Somit war alles gefixt und ich wartete darauf, am nächsten Tag von den Holländer aufgeladen zu werden. Leider kamen sie nicht und ich konnte sie auch telefonisch nicht erreichen, da man im Grossteil des Parks kein Netz hat. So machte ich mich auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Ich traf
zwei ältere Paare aus der Schweiz auf dem Campingplatz. Wir kamen ins Gespräch, tranken Bier und sie boten mir an, meinen Rucksack in ihrem Auto zu verstauen. Und so verbrachte ich die Nacht draussen unter dem Sternenhimmel. Am nächste Morgen wurde ich aufgeladen und der Westküsten Trip, zusammen mit Ammi (28, NL), Mark (26, NL) und Sonja (19, DE), konnte richtig beginnen:)
Die nächsten drei Tage waren für den Daintree Nationalpark und Cape Tribulation reserviert. Am Morgen hatten wir seit langem wieder mal Probleme mit dem Van. Der Motor liess sich nicht starten. Wir versuchten alles Mögliche und suchten auch im Internet nach Ursachen. Da nichts half, dachten wir, dass wir den Van einige Meter bis zum nächsten Hang schieben könnten. Nach ein paar Minuten gaben wir jedoch auf, da wir vollkommen erschöpft waren und sich der Van nur gerade mal 1.5 Meter von seiner ursprünglichen Stelle fortbewegt hatte:) Kurz bevor wir aufgeben wollten, erinnerte sich Holger, dass er gestern einige Teile ausgetauscht hatte, als er die Scheibenwischer repariert hatte. Er tauschte eines der Teile zurück zur alten Stelle und siehe da, der Motor sprang an:) Erleichtert machten wir uns auf den Weg nach Cape Tribulation. Wir überquerten den Daintree River mit der Fähre und freuten uns auf die landschaftlichen Besonderheiten. Der Daintree Nationalpark und Cape Tribulation sind herrliche Orte: Der Regenwald reicht runter bis ans Meer und man findet wunderschöne Strände, mit Sand, der in der Sonne wie Millionen Sterne glitzert. Es ist wunderschön zu sehen wie die verschiedenen Farben, das Grün der Wälder, das Weiss der Strände und das Blau des Meeres so nahe aufeinander treffen. Wir haben viele kleinere und eine grosse Wanderung durch den Regenwald gemacht. Die Grosse war die Besteigung des Mt Sorrows, welcher gemäss Informationstafel nur für erfahrene Bushwalker mit einem sehr guten Fitnesslevel geeignet ist:) Der Aufstieg war teilweise enorm steil, aber wir haben das Ganze ohne grosse Schwierigkeiten gemeistert. Die Aussicht von der Spitze war wunderschön. Wir waren so hoch und so nahe am Meer, dass es schwierig war, zu erkennen, wo das Meer aufhört und wo der Himmel anfängt… Unseren letzten Tag verbrachten wir vor allem an den verschiedenen Stränden. Da an gemütliches Baden, wegen den vielen Krokodilwarnschildern nicht zu denken war, suchten wir nach anderen Beschäftigungen, wie z.B. schaukeln und Bumerang werfen:) Ich war überrascht, wie schwierig es ist, einen Bumerang zu werfen, so dass er auch nur einigermassen wieder zu einem zurückkehrt.
Bevor wir nach Cairns zurückfuhren, besuchten wir noch den Mossman Gorge, welcher ebenfalls Teil des Daintree Nationalparks ist. Wir liefen ein letztes Mal gemeinsam durch dichten Regenwald, bevor es für mich hiess, Abschied zu nehmen. Abschied von Holger, von dem Van und von der Ostküste. Holger möchte eine Zeit lang in der Region um Cairns verweilen und nach einem Job suchen und ich habe mich spontan dazu entschlossen, von Cairns nach Darwin zu fliegen und in Darwin nach neuen Reisepartnern zu suchen. Mein Ziel ist es, mit einem 4x4 die Westküste zu bereisen. Ich treffe mich am Montag mit zwei Holländern und hoffe, dass sie mich mit an Bord nehmen:) Doch nochmal zurück zur Ostküste. Wir trafen am Nachmittag in Cairns ein und ich kaufte mir endlich eine neue Kamera. Anschliessend trafen wir uns erneut mit Michael und kochten ein riesen Abendessen. Vollgegessen legte ich mich ein letztes Mal im Van schlafen. Am nächsten Morgen brachten mich die beiden Jungs an den Flughafen und dann hiess es endgültig Abschied nehmen. Ich habe die Zeit mit Holger sehr genossen und werde ihn und den farbigen Campervan definitiv vermissen!
Seit mehr den drei Monaten stieg ich wiedermal in einen Flieger und machte mich alleine auf den Weg in eine unbekannte Stadt, in der nichts und niemand auf mich wartete…
Wir trafen gegen Abend in Cairns ein und beschlossen, zum Holloways Beach zufahren, um da unser Abendessen zuzubereiten. Wir lernten am Strand Michael kennen und verbrachten den ganzen Abend zusammen. Am nächsten Morgen teilte er uns mit, dass er plane, den Berg „Walshs Pyramid“ zu besteigen. Da wir für den Tag nichts geplant hatten, schlossen wir uns spontan an. Wir hatten einen etwas späten Start in den Tag und so kam es, dass wir die knapp 900 Höhemeter während der Mittagshitze zurücklegten. Der Weg war lang und hart, aber für die atemberaubende Aussicht von der Spitze hat sich jede Schweissperle gelohnt. Wieder unten angekommen, hatten wir eine Abkühlung dringend nötig und so beschlossen wir, zur Lagoon, dem kostenlosen Schwimmbad, zu fahren. Wir hatten ursprünglich geplant, am Abend weg zu gehen, da es Samstag war. Nach der Wanderung waren wir jedoch alle so kaputt, dass es nur noch für ein Bier vor dem Schlafen gehen reichte:) Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Port Douglas, einem kleinen Dörfchen im Norden von Cairns. Wir besuchten den Sonntagsmarkt und fuhren anschliessend weiter nach Mossman, wo wir auch die Nacht verbrachten.
Weiter ging es zum Little Chrystal Creek, wo wir unseren ersten Wasserfall erkletterten, welchem viele weitere folgen sollten:) Nächster Stopp war der Wallaman Fall, der höchste single-drop Wasserfall in Australien. Wir genossen zuerst die Aussicht von oben und wanderten anschliessend durch den Jungle runter zum Pool. Die Wassermassen waren bereits jetzt (Trockenzeit) eindrücklich. Schwer vorstellbar, wie viel Wasser während der Regenzeit da runter rauscht. Am
nächsten Tag fuhren wir zum Mission Beach, wo ich mit Hammer und viel Handarbeit eine Kokosnuss öffnete und anschliessend mit Stolz verspeiste und natürlich auch Holger mit essen liess:) Die nächsten zwei Tage verbrachten wir in den Atherton Tablelands – ein wahres Paradies für alle Wasserfall-Liebhaber. Wir fuhren durch eine Landschaft, die mit ihren grünen Hügeln an Irland erinnerte und stoppten bei unzähligen Wasserfällen – einige waren leicht erreichbar,
andere liessen sich erklettern und wieder andere eigneten sich perfekt zum Schwimmen:) Ich liebte es, durch den Regenwald zu laufen, über Felsen zu klettern oder einfach dem Rauschen des Wassers zuzuhören und es war schön, jemanden dabei zu haben, der diese Leidenschaft teilte.
Nach dem Meeting fuhren wir weiter nach Townsville, wo wir zwei Nächte vor dem Haus von Ron (wir lernten ihn an
der Party kennen) campieren konnten. Wir kochten jeden Abend zusammen und wir konnten seine Dusche und Toilette benutzen, was für uns natürlich perfekt war:) Von Townsville aus machten wir einen Tagesausflug zur Magnetic Island. Wir verbrachten einen Tag auf der Insel, liefen einige der vorhandenen Wanderwege ab, genossen die wunderschöne Aussicht, sahen ein Koala inkl. Baby schlafend auf dem Baum, erfrischten uns im Meer, kletterten über Felsen, versuchten Kokosnüsse von den Palmen zu pflücken, assen Fish & Chips am Strand und gönnten uns einen Liter Eiscreme, welchen wir während der Rückfahrt auf der Fähre verspeisten:)
In den Whitsundays erzählten uns mehrere Leute von dem jährlichen Meeting des Shag Islet Cruising Yacht Clubs, welches die nächsten Tage in Gloucester stattfinden sollte. Holger wollte unbedingt an dem Meeting teilnehmen und so beschlossen wir, zwei weitere Tage in dieser Gegend zu verbringen, damit wir anschliessend die viertägigen Festlichkeiten miterleben konnten. Am Anfang fühlten wir uns zwischen all den älteren Leuten, die ihr Segelboot oder ihre Yacht vor dem Strand geankert hatten, etwas fehl am Platz. Die Leute waren jedoch so lieb, dass wir uns schnell willkommen fühlten und so kam es, dass wir drei Tage dort verbrachten, am Strand zu live Musik tanzten, uns für Gespräche ums Feuer setzten und jeden Abend zu den letzten gehörten, die Schlafen gingen:) Eines Morgens nahmen uns zwei unserer neuen Freunde zum Sperrfischen mit. Wir fuhren mit einem kleinen Motorboot zur nächsten Insel
raus und stoppten an verschiedenen Orten. Während die Jungs fischten, beobachteten wir sie, schnorchelten durch die wunderschönen Korallenriffe, sahen zwei riesen Mantas und hörten dem Gesang der Walfische zu, welcher unter Wasser hörbar war. Als wir an den Strand zurückkehrten, erhielten wir einer der Fische. Holger filetierte unseren wunderschönen farbigen Fisch und wir kochten und verspeisten ihn zusammen mit einer Handvoll Tiger Prawns. Frischer geht’s praktisch nicht:) Ich habe ebenfalls eine supertolle ältere Dame (72) kennengelernt. Sie hat so viel Zufriedenheit und Lebensfreude ausgestrahlt, dass es eine wahre Freude war, mit ihr zu sprechen und sie war unglaublich fit für ihr Alter. Ich habe noch nie jemanden in ihrem Alter gesehen, der so tanzsicher unterwegs war wie sie - herrlich:)
Unser nächstes Ziel waren the Whitsundays. Da wir nicht wie die meisten Touristen, auf einem Boot für rund AUD 400.- für 3 Tage durch die schöne Insellandschaft verfrachtet werden wollten, beschlossen wir, auf Gumtree ein Kajak zu kaufen, damit wir die Inseln auf eigene Faust erkunden können. So machten wir uns mit unserem neuen Freund,
aufgeschnallt auf dem Dach des Vans, auf den Weg zum Shute Harbour, wo unser mehrtägiges Kajakabenteuer begann. Geplant waren 4 Tage, schlussendlich wurden es jedoch 6:) Wir verstauten alles nötige wie Zelt, Schlafsäcke, Essen,
Gaskocher, Trinkwasser, Kleider und so weiter im Kajak, was wie erwartet eine kleine Herausforderung darstellte. Das Kajak hat 4 relativ kleine runde Öffnungen, durch welche wir all unsere Sachen, verpackt in Plastiksäcken (da das Kajak nicht 100% wasserdicht war), „quetschen“ mussten. Nach rund 2 Stunden war das Kajak gepackt und wir machten uns trotz des nicht perfekten Wetters, mit nur einer Schwimmweste ausgerüstet, auf den Weg. Wir kämpften uns mit unserem sit on top Kajak 2.5 Tage und 40 Km durch Wind, Regen und Wellen. Wir übernachteten unterwegs an unbewohnten Stränden und kamen schliesslich erschöpft und mit schweren Armen am Whitehaven Beach an. Wir verbrachten 3 Nächte an diesem wunderschönen Ort und konnten dadurch den Strand am Abend und am frühen Morgen ohne die ganzen Tagestouristen geniessen. Da wir nicht den ganzen Weg zum Shute Harbour zurückpaddeln wollten, fuhren wir mit unserem Kajak zu den Schiffen raus, die am Strand ankerten und fragten herum, ob jemand in den nächsten Tagen nach Shute Harbour zurückkehrt und uns mitnehmen kann. Leider waren wir nicht erfolgreich und so blieb uns nichts anderes übrig, als für AUD 80.- pro Person das Wassertaxi zurücknehmen, da zurück paddeln für mich absolut keine Alternative war:) Während unserem herum gefrage, lernten wir nette Leute kennen, die uns auf ihr Boot einluden. So konnten wir einen ganzen Tag an Bord eines Segelbootes verbringen. Wir fuhren zu einer kleinen Insel raus, wo wir am Riff schnorchelten, anschliessend assen wir zusammen und kehrten am späten Nachmittag wieder an den Whitehaven Beach zurück. Am nächsten Tag liefen wir den ganzen Strand ab und überquerten schwimmend einen Creek, um zum berühmten Aussichtspunkt zu gelangen, von welchem wir die atemberaubende Aussicht über
den Strand und das kristallklare Wasser, welches in verschiedenen Blautönen schimmerte, genossen. Leider habe ich nicht allzu viele Fotos von diesem schönen Stückchen Erde, da am ersten Tag meine Kamera zu Bruche ging, da mein
neu erworbener Drybag leider nicht wirklich hielt, was er versprach:(
Wir haben beschlossen einen Abstecher zum Carnarvon Gorge Nationalpark zu machen, welcher rund 400 km Inland liegt. Auf unserem Weg dorthin beobachteten wir, wie sich die Landschaft von der Küste Richtung Outback veränderte. Wir sahen viele Kängurus auf unserem Weg, leider waren nur wenige hoppelnd unterwegs, denn der Grossteil lag tot und verwesend am Strassenrand:( Im Carnarvon Nationalpark angekommen, liess sich unser Wagen nicht mehr starten. Zum Glück waren ein paar Handwerker in der Nähe, die sich unseren Motor genauer anschauten und uns zeigten, mit welchem Trick wir den Motor vorübergehend zum Laufen bringen können. Wir mussten ein bisschen Benzin in den Vergaser träufeln, da der Kraftstofffilter nicht mehr richtig funktionierte. Beruhigt machten wir uns am nächsten Tag auf Erkundungstour durch den Nationalpark. Wir wanderten durch wunderschöne Palm- und Farnwälder, überquerten unzählige Male den Fluss, der sich durch den Nationalpark schlängelt und besuchten die vielen Sehenswürdigkeiten entlang des Weges, wie das natürliche Amphitheater, die Steinmalereien der Aborigines und ein kleiner Canyon. Am nächsten Morgen wanderten wir zum Aussichtspunkt, von welchem aus wir einen wunderschönen Ausblick über die Waldlandschaft genossen. Danach machten wir uns auf den Rückweg zur Küste, da wir unser Autoproblem so schnell wie möglich beheben wollten. Unterwegs mussten wir jedoch noch einen unerwarteten Stopp einlegen, da wir einen platten Reifen hatten. Zum Glück hatten wir einen Ersatzreifen dabei, welchen wir am Strassenrand wechselten. Als wir schliesslich in Mackay ankamen, kauften wir uns einen neuen Kraftstofffilter und einen neuen Reifen, damit wir gut ausgestattet weiterreisen konnten:)
Ich habe Noosa Anfangs August verlassen und seither ist einiges geschehen. Ich war die letzten 5 Wochen mit Holger und seinem Campervan auf dem Weg von Noosa nach Cape Tribulation. Wir haben jeden Tag und praktisch jede Stunde zusammen verbracht. Wir waren einfach unterwegs, aber es hat uns an nichts gefehlt. Wir übernachteten in kostenlosen Camping- oder Rastplätzen und kochten unser Essen mit dem Campingkocher oder über dem offenen Feuer selbst. Am
Anfang war es für mich eine rechte Umstellung, so nahe mit einer anderen Person zusammen zu reisen. Plötzlich mussten alle Entscheidungen besprochen werden und ich fühlte mich nicht mehr so unabhängig, wie ich es mir gewohnt
war. Glücklicherweise sind wir jedoch beide ziemlich unkompliziert, lieben die Natur und interessierten uns für dieselben Reiseziele. Ich habe das Leben in einem Van schätzen und lieben gelernt. Es fühlte sich gut an, mobil zu sein und
nicht an irgendwelche fixen Busrouten und –zeiten gebunden zu sein. Nachfolgend findet ihr die Highlights unseres Trips und davon gibt’s viele:)
Ich hatte das Glück, dass ich einen Kanadier kennenlernte, der seinen eigenen Campervan hat und wir somit Fraser Island auf eigene Faust erkunden konnten und uns nicht einer Tour anschliessen mussten. Die Insel hat uns so gut gefallen, dass wir schlussendlich einen Tag länger geblieben sind:) Der 75 Mile Beach ist einfach unbeschreiblich schön. Ich liebte es, über den Sand zu fahren und nichts anderes als das Meer und der Strand im Blickfeld zu haben.
Einmal sind wir im Sand stecken geblieben und die Reifen haben sich bei jedem Befreiungsversuch, tiefer und tiefer in den Sand gegraben. Zum Glück kam uns eine Familie entgegen, die unsere schlechte Lage erkannte und anbot, unser Wagen rückwärts aus dem Sand zu ziehen:) Wir haben drei Nächte in verschiedenen Campsites verbracht, selber gekocht und im Campervan übernachtet. Unser letzter Campingplatz war nur ungefähr 10 Meter vom Strand entfernt und so konnten wir unser Abendessen direkt am Strand und unter dem Sternenhimmel geniessen. Da wir so nahe am Strand waren, beschloss ich, am nächsten Morgen etwas früher aufzustehen, um den Sonnenaufgang zu sehen. Und dies hat sich eindeutig gelohnt. Ich war alleine am Strand, das Rauschen der Wellen das einzige Geräusch und der Himmel erstrahlte in allen Farben, welche sich auch in dem feuchten Part des Strandes wiederspiegelten – herrlich:)
Überall auf der Insel findet man Warmschilder für Dingos (wilde Hunde). Ich habe gefühlte 213242314 gesehen und wusste genau, wie ich mich zu verhalten habe, wenn ich einen antreffe, aber da waren keine. Ich war schon enttäuscht, als wir schliesslich 5 Minuten bevor wir die Insel verliessen doch noch einen Dingo am Strand gesehen haben:)
Fraser Island hat so viele Highlights zu bieten, dass es schwierig ist, alle aufzulisten. Ich habe es geliebt, im kristallklaren Wasser der Seen zu laufen und dabei die Sterne am Boden zu beobachten, welche durch die Reflektion des Sonnenlichtes entstanden sind. Ich habe es genossen, durch die verschiedenen Sandblows zu laufen, zu tanzen und die Dünen runter zu springen, wobei der Kirra Sandblow eindeutig unser Favorit war. Wir haben fast einen ganzen Nachmittag auf diesem einen Sandblow verbracht. Der nächste Höhepunkt ist das Schiffswrack, welches je nach Ebbe oder Flut im trockenen oder teils unter Wasser liegt und natürlich die wunderschöne Aussicht von Indian Head und das erfrischende Bad in den Champagner Pools. Aber eine Erinnerung, die mir für immer bleiben wird, sind die aus dem Wasser springenden Buckelwale. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich Walfische springen sah und ich stand da wie ein Kleinkind, die Augen weit aufgerissen und ein riesen Smile auf den Lippen:)
An einem Mittwoch habe ich mich kurzfristig dazu entschlossen, zusammen mit drei Jungs von meiner Schule eine dreitägige Kayak-Tour durch die Everglades zu machen. Die Tour war self-guided, sprich wir haben die gesamte
Ausrüstung (Kayak, Kühlbox, Zelt, Schlafsack, Gaskocher, Geschirr, etc.) sowie eine Karte inkl. kurzer Erklärung erhalten und danach waren wir auf uns selbst gestellt. Nachdem wir alles in unseren Kayaks verstaut haben, paddelten wir unseren Weg durch Seen und die Everglades, wir hörten und sahen viele verschiedene Vögel und liebten es, die Spiegelung der Bäume und Wolken im Wasser zu sehen. Am zweiten Tag haben wir uns auf den Weg zum Cooloola Sandpatch gemacht. Die Wanderung zum und die Aussicht vom Sandpatch waren wunderschön.
Wir haben ein schönes aber kühles Wochenende erwischt und so haben wir uns am Abend jeweils in ein Zelt gesetzt, viel gesprochen und Spiele gespielt bevor wir uns anschliessend schlafend gelegt haben. Das Kochen mit den Gasbrennern hat uns zu Beginn ein bisschen Mühe bereitet, da unser Guide gemeint hat, dass es nur rund 8 Minuten braucht, um das Wasser zum Kochen zu bringen, was jedoch nicht annährend der Wahrheit entsprach. Nach rund 30 Minuten wurde
das Wasser langsam warm und nach weiteren rund 8 Minuten fing es langsam zu kochen an. Als das Essen endlich zubereitet war, war es schon lange dunkel… Aber wir haben daraus gelernt und am nächsten Tag das Wasser aufgesetzt, sobald wir zu unserer Campsite zurückgehrt sind:) An unserem letzten Tag hat ein kleiner Sturm auf uns gewartet. Es windete stark und so benötigten wir einiges an Kraft, als wir uns durch die Wellen zurück zu unserem Startpunkt kämpften:)
Meine Zeit in Noosa kommt langsam aber sicher zu einem Ende. Als ich hier angekommen bin, habe ich gedacht, dass zwei Monate ewig sein werden, besonders für mich, da ich während den ersten 5 Monaten meiner Reise nie länger als 7 Tage am gleichen Ort verbracht habe, aber irgendwie ist die Zeit dahin geflogen… Die ersten 3 – 4 Wochen habe ich Noosa nicht verlassen, da ich Müde vom Entdecken war und gemerkt habe, dass ich neue Landschaften, egal wie wunderschön, nicht mehr gleich emotional schätzen konnte, wie zu Beginn meiner Reise. In den letzten Wochen ist jedoch meine Abenteuerlust zurückgekehrt und ich bin nun so weit, dass ich mich darauf freue, Noosa zu verlassen und den Rest von Australien zu erkunden.
Ich habe meine Zeit in Noosa sehr genossen. Es war schön, für eine längere Zeit dieselben Leute um mich zu haben. Wir hatten gute Gespräche, intensive Parties, entspannte Grillabende, lustige Nachmittage am Strand und und und:) Die Umgebung von Noosa ist wunderschön und so haben wir an einem Nachmittag die Küstenwanderung (rund 3 Stunden) gemacht und haben abgesehen von der schönen Landschaft, einen Koala und Delfine gesehen. An einem anderen
Nachmittag hat die Schule eine Sonnenuntergangsfahrt auf dem Noosa River organisiert und wir bekamen die Luxushäuser, für welche Noosa bekannt ist, aus nächster Nähe zu sehen:) An einem Samstag bin ich zusammen mit einem Freund zum Mt Cooroora gefahren, wobei der Name Berg ein bisschen hoch gegriffen ist, da sich dieser gerade mal in 45 Minuten erklimmen liess:)
Die beiden Highlights meiner Zeit hier, sind jedoch unbestritten die Ausflüge zu den Noosa Everglades inkl. dem Cooloola Sandpatch sowie meine Zeit auf Fraser Island (siehe die beiden separaten Blogeinträge).
Meinen letzten Tag in Noosa habe ich am Musikfestival am Peregian Beach verbracht. Jeden zweiten Sonntag im Monat spielen von 13.00 – 17.00 Uhr 4 verschiedene Bands und jedermann kann kostenlos daran teilnehmen. Ich war überrascht, wie viele Leute da waren. Zu Beginn sind alle gemütlich auf Decken in der Sonne gesessen, die Stimmung war jedoch so gut, dass gegen Schluss viele Barfuss durchs Grass getanzt sind. Als das Festival viel zu früh zu einem Ende kam, haben wir beschlossen, den Abend mit einem Original Schweizer Käsefondue auf der Dachterrasse eines Freundes ausklingen zu lassen. Mit dieser Erinnerung endet meine Zeit in Noosa und ich bin bereit weiter zu ziehen. Ich habe mich auf die Suche nach einem Reisepartner gemacht, da ich Australien nicht mit dem Bus bereisen möchte. Ich habe Holger (29 Jahre, aus Deutschland) gefunden und zusammen mit seinem Campervan werden wir uns in den nächsten Tagen auf den Weg nach Cairns machen.
Ich freute mich richtig drauf nach Noosa zu kommen und mich in meinem Raum ausbreiten zu können. Es fühlt sich gut an, wieder mal einen Schrank zu haben und für eine kurze Zeit nicht aus dem Rucksack leben zu müssen. Als ich das Studentenhaus das erste Mal sah, war ich überrascht, wie gross und modern alles ist. Das Haus bietet Platz für 6 Studenten, momentan sind wir jedoch nur zu dritt: Ayumi aus Japan, Francesco aus Chile und ich. Wir haben ein grosses Wohnzimmer, eine offene Küche, einen separaten Essbereich, eine eigene Waschmaschine und einen Garten mit Grill – herrlich:)
Am Anfang war ich ein bisschen enttäuscht, da Noosa grösser ist als erwartet und mein Studentenhaus etwas weit vom Strand entfernt liegt. Ich habe jedoch meine erste Woche genutzt, um mich entsprechend auszustatten. Ich habe mir ein Surfboard, einen Wetsuit und ein Velo mit Surfboard-Halter gekauft. Genauer gesagt, habe ich zwei Surfboards gekauft. Das erste war jedoch zu klein für mich und ich versuche dieses nun übers Internet wieder zu verkaufen.
Nach ein paar Tagen lernte ich die schönen Seiten von Noosa zu schätzen und nun gefällt es mir von Tag zu Tag besser hier:) Ich liebe es, nach der Schule an den Strand zu fahren, zu surfen und vom Surfbrett aus den Sonnenuntergang zu geniessen:) Die Tage in Australien sind momentan sehr kurz. Die Sonne geht um 17.00 Uhr unter, ab 17.30 Uhr ist es dunkel und Nicole ist ab 20.00 Uhr müde:) Die Schule ist strenger als erwartet, vor allem was die Hausaufgaben betrifft. Wir erhalten jeden Tag Aufgaben von über einer Stunde. Mich stört es jedoch nicht mal gross, da ich mein English verbessern möchte und bereit bin, dafür Zeit zu investieren. Die ersten beiden Wochen habe ich es ziemlich gemütlich genommen: Unter der Woche bin ich nach der Schule oft zum Strand gefahren, wenn es das
Wetter zugelassen hatte und am ersten Wochenende hat mich Dave besucht. Wir sind zusammen durch den Nationalpark gewandert und haben den Nachmittag surfend am Strand verbracht.
Die nächsten 6 Wochen wird es etwas ruhiger um meinen Blog werden, da ich unter der Woche abgesehen von English- und Surffortschritten nicht viel zu berichten habe. Geniesst den Sommer in der Schweiz, während ich das Beste aus
dem Winter in Australien mache:)
Nach 5 intensiven und ereignisreichen Monaten hiess es Abschied nehmen von Asien und zurück in die „zivilisierte Welt“. Ich flog am 3. Juni von Manila nach Sydney und freute mich darauf, einen neuen Kontinent zu erforschen. Wie erwartet bringt das Reisen durch Australien einige Veränderungen mit sich: Die Preise sind höher, es wird vermehrt oder fast immer selbst gekocht und die meisten Leute scheinen die vorhanden Regeln mit grösster Sorgfalt einzuhalten. So ist es zum Beispiel (verglichen mit Asien) nicht mehr möglich, bei einem Rotlicht aus einem Auto auszusteigen oder auf dem Deck einer fahrenden Fähre frei rumzulaufen, um Fotos zu schiessen.
Sydney
Ich verbrachte drei Tage in Sydney und konnte in dieser Zeit die meisten Touristenattraktionen abhaken. Das Opera House stand zu Oberst auf meiner Liste und so machte ich mich gleich am ersten Tag zu Fuss auf den Weg zum Opera House und der Harbor Bridge. Die Sonne schien, der Himmel war blau und das Wahrzeichen von Sydney präsentierte sich im besten Licht. Ich überquerte die gesamte Harbor Bridge zu Fuss und genoss dabei den Blick auf das
Opera House und die Skyline aus verschiedenen Blickwinkeln. Mein Hostel war voll mit Jugendlichen aus Deutschland und ich habe in diesen drei Tagen mehr Deutsch gesprochen, als in den letzten 5 Monaten zusammen:) Viele leben in diesem Hostel seit Monaten und arbeiten in Sydney oder sind auf der Suche nach einem Job. Die Atmosphäre in diesem Hostel war so anders, verglichen mit den Hostels in Asien: die Stimmung war familiär, jeder schien jeden zu kennen und nur wenige waren auf der Durchreise, so wie ich es war. Jeden Abend sind unzählige Leute in der Küche / Essbereich zusammen gesessen und haben geredet und Spiele gespielt. Am zweiten Tag bin ich zusammen mit einigen Freunden aus dem Hostel, mit der Fähre zum Watsons Bay gefahren und von da der Küste entlang zum Bondi Beach gelaufen. Unterwegs sind wir an einem Spielplatz vorbeigekommen, von wo aus man einen perfekten Blick auf die Stadt hat. Kaum am Bondi Beach angekommen, sind mir die vielen Surfer im Wasser aufgefallen und ich wäre am liebsten selber auf einen Surfboard durch die Wellen geritten. Meinen letzten Tag in Sydney habe ich in Manley verbracht. Wir sind
gegen Mittag los und sind den ganzen Nachmittag am Strand gelegen, haben Sandburgen gebaut und sind nach Sonnenuntergang mit der Fähre zurück nach Sydney gefahren. Zu diesem Zeitpunkt war in Sydney das Vivit Festival im Gange. Jeden Abend ab 18.00 Uhr wurden verschiedene Gebäude mit Licht beleuchtet und man traf Musikanten und Künstler in den Strassen an. Die ganze Stadt war erleuchtet und strahlte in verschiedenen Farben. An einen Ort wurde unter einem Bogen einen Kurzfilm aus der Tierwelt abgespielt und jeder legte sich spontan auf den Boden, um den Film zu geniessen:)
Byron Bay
Byron Bay ist das Hippie-Dorf in Australien und ist ebenfalls bekannt für gute Wellen. Ich war vor über zwei Jahren das letzte Mal Surfen und konnte es kaum erwarten, mich in die Wellen zu stürzen. Wie ich mich erinnern konnte, hatte ich mich das letzte Mal auf dem Brett nicht so schlecht angestellt und ich machte mich deshalb voller Zuversicht auf den Weg zum Strand. Kaum im Wasser, stellte sich jedoch schnell heraus, dass das Ganze schwieriger war, als erwartet. Das Surfbrett war relativ kurz und die Wellen hoch und kraftvoll. Ich wurde die ganze Zeit nur durchgespült und schluckte einiges an Salzwasser. Mein Highlight des Tages war, dass rund 6 Delfine an uns vorbei schwammen, als wir im Line Up auf die Wellen gewartet haben. Der Anblick der Delfine hat mich so fasziniert, dass ich fast vom Surfbrett gekippt bin, als ich ihnen nachsah und keine Beachtung der hereinkommenden Wellen schenkte:) Im Wasser lernte ich Cedric aus Frankreich kennen und wir surften am nächsten Tag gemeinsam an einem anderen Surfspot. Die Wellen waren ein bisschen kleiner und ich fühlte mich bereits einiges wohler:) An meinem letzten Tag nahm ich an einer kostenlosen Walking-Tour zum Leuchtturm teil. Wir liefen durch einen Waldabschnitt und sahen Wallabys und einen Koala:) Beim Leuchtturm angekommen hielten wir Ausschau nach Buckelwalen, Rochen und Delfinen. Leider waren nur Delfine in
Sicht, dafür unzählige und es war faszinierend ihnen zuzuschauen, wie sie herumsprangen und mit den Wellen schwammen.
Brisbane
Meine Tage in Brisbane verbrachte ich zusammen mit Dave, welcher ich aus Kambodscha und Vietnam kenne. Dave arbeitet seit rund einem Monat in Brisbane und kennt daher die Stadt ziemlich gut. Ich liess mich von ihm herum führen und bekochen:) Wir liefen durch die verschiedenen Stadtteile, durch den Botanischen Garten und besuchten den Lone Pine Koala Sanctuary, fütterten Kängurus und hielten Koalas. An einem Abend gingen wir in eine Bar und ich war mit
meinem Flip Flops unterwegs. Da der eine Flip Flop kaputt ging, zog ich beide aus und tanzte Barfuss, dies schien dem Security Mann nicht zu gefallen und so warf er uns kurzerhand aus dem Club, was unserem Abend ein vorzeitiges Ende setzte… Ich nutzte meine Zeit in Brisbane, um die administrativen Sachen zu erledigen. Ich eröffnete ein Bankkonto und kaufte eine australische SIM-Karte. Die Eröffnung des Bankkontos ging so unkompliziert vor sich, dass ich nur staunen konnte. Ein Blick auf meinen Ausweis, ohne Kopie, war Identifikation genug:) Lustig, wie unterschiedlich die Regulatorien sein können...