Viele Reisende, die ich unterwegs angetroffen habe, haben mir vom Norden von Luzon vorgeschwärmt und so habe ich mich entschlossen, meine letzten Tage in den Philippinen abseits des Meers in den Bergen und Reisterrassen zu verbringen. Ich flog von Palawan nach Manila und wollte mit dem Nachtbus weiter nach Banaue. Der Bus war jedoch bereits ausgebucht und ich hatte natürlich keine Reservation. Ich wechselte das Busterminal, kaufte mir ein Ticket für den Nachtbus nach Baguio und reiste am nächsten Morgen weiter nach Sagada. Ich verbrachte einen halben Tag in Sagada und schloss mich 8 Leuten für eine Tour ins Echo-Vally an. Wir besuchten einen Wasserfall, den Untergrundfluss und die Hanging Coffins. Hanging Coffins sind Särge, die nicht vergraben, sondern an eine Felswand gehängt werden. Meine 8 Gruppenmitglieder wiederholten ständig, wie abenteuerlich diese Tour ist. Mir kam das Ganze jedoch nicht wirklich riskant vor, die Wege waren teilweise schmal, aber nicht schwer zu begehen. Am Schluss war es jedoch ich, die ausrutschte, hart auf einem Stein landete und sich dabei einen blauen Fleck an einer intimen Stelle zuzog:) Am nächsten
Morgen ging ich mit dem Bus weiter nach Banaue und buchte ein 3-Tagestrekking nach Batad. Danach lief ich alleine zur Tam-An und Poitan Village, genoss die herrliche Sicht auf die Reisterrassen und balancierte durch die schmalen Wege
inmitten der Reisfelder. Als es auf ca. halber Strecke zu Donnern und Blitzen anfing, kam ich mir plötzlich ganz klein vor und machte mich schnell auf den Rückweg nach Banaue:) Ich war bis jetzt alleine für das Trekking und versuchte noch
weitere Leute zu finden, damit wir uns die Kosten für den Guide aufteilen können. Am nächsten Morgen sah es so aus, als hätte ich einen Engländer gefunden. Er sagte mir, dass er mitkommen möchte und begann seinen Rucksack für
die kommenden 3 Tage zu packen. Er stellte sich jedoch ziemlich kompliziert an und füllte seinen halben Rucksack mit elektronischen Geräten, die man inmitten der Reisfelder und in den kleinen Dörfern ohne Funksignal und Wifi sowieso
nicht benutzen konnte. Mikel (mein Guide) und ich schauten uns fragen an und waren beide erleichtert, als sich der Engländer in letzter Sekunde doch noch dagegen entschied – was wahrscheinlich die beste Lösung für alle war:) Kurz
darauf gings los. Wir liefen für rund 7 Stunden durch den Jungle und vorbei an Reisfeldern nach Pula und danach weiter nach Cambulo. Cambulo ist ein kleines Dorf in mitten der Reisfelder, wo wir auch übernachteten. Mikel kannte den
Inhaber des Guesthouses und da wir die einzigen Gäste waren, kochten wir unser Abendessen gleich selbst. Anschliessend setzten wir uns zusammen mit 3 einheimischen Jungs vor dem Haus ums Feuer und tranken Gin und Rum. Die Jungs spielten abwechselnd Gitarre und wir sangen alle zusammen. Ich kannte zwar die meisten Lieder nicht, versuchte aber trotzdem, so gut wie möglich mit zu singen:) Am nächsten Tag ging es weiter nach Batad. Nach ungefähr 2 Stunden liefen wir um eine Kurve und standen plötzlich zuoberst am Rande der Reisfelder. Der Blick auf Batad und die umliegenden Reisterrassen kam so überraschend und war so wunderschön, dass mir für einen Moment den Mund offen
stehen blieb. Wir setzten uns hin und genossen wortlos diesen atemberaubenden Ausblick. Anschliessend liefen wir in Mitten der Reisterrassen zu unserem Guesthouse, ruhten uns aus und erkletterten uns am Nachmittag über viele
Treppen den Weg zum Tappia Wasserfall, wo wir uns im Wasser abkühlen konnten. Die Wassermassen, die jede Sekunde runter stürzten waren so kraftvoll, dass sie im Pool Wellen warfen. Die Aussicht von unserem Guesthouse in Batad war so wunderschön, dass ich stundenlang auf der Terrasse sass und verträumt die Reisfelder betrachtete, welche im Sonnenlicht verschieden grün funkelten:) Mein Ausflug in den Norden von Luzon und das Trekking haben sich auf jeden Fall gelohnt: Ich habe es geliebt durch die Reisfelder zu laufen, die kleinen Dörfer zu besuchen und mit den Einheimischen zu singen. Mit dieser schönen Erinnerung verlasse ich die Philippinen und ich bin mir sicher, dass dies nicht unsere letzte Begegnung war:)
Ich habe 3.5 wundervolle Wochen in den Philippinen verbracht und habe mich dabei in das Land der 1000 Inseln verliebt. In den Philippinen findet man alles, was man meiner Meinung nach zum Leben braucht: wundervolle Strände, kristallklares Wasser, bezaubernde Unterwasserwelt, traumhafte Sonnenuntergänge, Berge, Reisterrassen, Vulkane und ehrliche Menschen… Ein kleines Beispiel dazu: Ich wollte in Banaue 2 Mangos in einem Laden kaufen und die Verkäuferin sagte zu mir, dass ich nicht ihre Mangos kaufen soll, da diese nicht so süss sind und ich am Fruchtmarkt um die Ecke bessere kriegen kann. Ich war so überrascht über diese Ehrlichkeit, dass ich am Anfang gar nicht wusste,
wie ich reagieren soll. Die Philippinen stehen bis jetzt zuoberst auf meiner Favoritenliste und ich bin gespannt, ob ein anderes Land dies noch toppen kann.
Wer nach dem Paradies sucht, sollte seine Suche in den Philippinen beginnen.
Ich verbrachte 5 wunderschöne Tage in El Nido:) Am ersten Tag mieteten wir ein Motorbike und fuhren zum Nacpan Beach. Der Weg führte uns über holprige Strassen, entlang von grünen Feldern und vorbei an kleinen Dörfern. Nicht nur der Weg, sondern auch der Strand selber ist wunderschön: lang, von Palmen umgeben und mit kristallklarem Wasser, das zum Untertauchen einlädt. Wir verbrachten den ganzen Tag am Strand, fuhren kurz bevor es dunkel wurde zurück nach El Nido, setzten uns in eine Bar und genossen den Sonnenuntergang. Als wir unsere Motorbikes zurückbrachten, sah ich eine Anzeige für eine dreitägige Island-Hopping-Tour. Ich melde mich kurzerhand an und es stellte sich heraus, dass diese Tour etwas vom Schönsten war, was ich je erlebt habe. Unsere Robinson-Gruppe setzte sich aus 4 Leuten zusammen: 2 Mädels aus Holland, Per aus Schweden und mir. Zusätzlich hatten wir eine dreiköpfige Crew, alles Jungs um die 20, die für uns gekocht, die Zelte aufgestellt und natürlich das Boot gelenkt haben. Wir fuhren mit einem kleinen Boot ins Meer hinaus, sahen viele wunderschöne Strände, Lagunen und Höhlen und schnorchelten durch farbenfrohe Korallenriffe. Als es gegen den Abend zuging, ankerten wir vor einer kleinen unbewohnten Insel und genossen den Sonnenuntergang, während die Jungs ein wundervolles Abendessen für uns zubereiteten. Mit im Gepäck waren natürlich auch einige Bier- und Rumflaschen:) So veranstalteten wir unsere eigene Beachparty und tanzten Barfuss um das Lagerfeuer – ober uns der schönste Sternenhimmel, unter uns Sand und vor uns nichts als der grosse weite Ozean. Bevor wir uns schlafen legten, schwammen wir noch im Meer und spielten mit den leuchtenden Planktons – herrlich:) Ich habe heraus gefunden, dass Schlafen im Sand sehr hart sein kann, aber die Schmerzen sind schnell vergessen, wenn man mit Blick aufs Meer aufwacht:) Am zweiten Tag fuhren wir früh los und konnten somit einige wunderschöne Strände und Lagunen besuchen, bevor die Tagestouristen von El Nido eintrafen:) Am zweiten Abend wollten wir am Paradiese Beach schlafen, es stellte sich jedoch schnell heraus, dass dieser Strand mit Paradies so ziemlich nichts gemeinsam hatte. Überall lag Abfall herum und wir wurden von Kopf bis Fuss von den Mücken zerstochen. Zum Glück konnten wir unser Nachtlager noch anpassen und ankerten rund eine Stunde später an einem wunderschönen Strand, mit feinem Sand, ohne Abfall und das wichtigste OHNE Mücken:) Wir relaxten alle sichtlich, als wir es uns auf einem grossen Felsen bequem machten, warmes Bier tranken und der Sonne beim Untergehen zuschauten:) Wir wurden von einem kurzen aber heftigen Gewitter überrascht, assen deshalb unser Z’Nacht in einer kleinen Hütte und setzten uns erneut an den Strand, als der Regen aufhörte. Die Wolken verzogen sich schnell und so eröffnete sich über uns der schönste Sternenhimmel. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir Venus und Mars sehen konnten (wenn uns das Sterne-App nicht verarscht hat:)). Die Mädels legten sich schlafen und Per und ich setzten uns erneut auf den Felsen und schauten dem Mond beim Untergehen zu – ja auch ein Monduntergang kann interessant sein:) Mit dem Mond verschwand auch sein Schein und so leuchteten die Sterne noch heller als zuvor. Nach drei Tagen auf Hoher See mit nichts als Sonne, Sand und Salzwasser kehrten wir glücklich nach El Nido zurück und freuten uns auf eine Dusche:) Meinen letzten Tag in El Nido verbrachte ich mit Per. Wir mieteten erneut Motorbikes und fuhren zum Duli Beach, welcher noch schwerer zu erreichen ist, als der Nacpan Beach. So ist es nicht verwunderlich, dass wir diesen Traumstrand die meiste Zeit für uns alleine hatten. Es war der perfekte Ort für mich, um die philippinischen Strände nochmals in vollen Zügen zu geniessen und für eine kurze Zeit Abschied vom Meer zu nehmen…
Von Malapascua machte ich mich auf den Weg nach Apo Island. Von einer kleinen Insel auf eine noch kleinere:) Da das Reisen von A nach B in den Philippinen einige Zeit in Anspruch nimmt, konnte ich nicht die ganze Strecke an einem Tag zurücklegen. Ich kam um 11 Uhr abends in Oslob an und fand mit Mühe und Not noch eine Unterkunft. Der Tagesablauf vieler Leute in den Philippinen richtet sich nach der Sonne. Sprich die Leute gehen früh schlafen und stehen früh (5.00 Uhr) wieder auf. Da ich schon mal in Oslob war, beschloss ich, am frühen Morgen mit den Walhaien schnorcheln zu gehen. Ich wusste, dass die Walhaie in Oslob gefüttert werden und es deshalb nicht empfohlen ist, mit ihnen da zu schwimmen. Walhaie legen normalerweise grosse Distanzen im Wasser zurück, aber die Walhaie in der Region von Oslob wurden faul, da sie jeden Tag ihr Essen von den Fischerbooten erhalten. Dadurch sind sie nicht mehr fähig, in
der Wildnis zu überleben. Zudem ist es anscheinend vorgekommen, dass diese Walhaie zu nahe an Boote heranschwammen, da Boote für sie Essen bedeutet und dadurch durch Schiffsschrauben verletzt oder getötet wurden. Ich wollte mir das ganze trotzdem mal anschauen, würde es aber nicht nochmal machen. Es war erschreckend wie Nahe die Walhaie am Ufer und neben den Booten schwammen und wie viele Touristen um die Haie herum plantschten, tauchten oder schnorchelten.
Am Nachmittag kam ich in Apo Island an und ich habe in dieser Insel mein kleines Paradies gefunden. Es gibt keine Strassen, kein fliessendes Wasser und Strom nur für ein paar Stunden am Tag. Ich habe gelernt, mich mit einem Eimer zu Duschen und war überrascht, wie wenig Wasser man tatsächlich benötigt. Ich habe drei Nächte auf der Insel verbracht und es war herrlich. Ich habe im Liberty (eines der 3 Hostels auf der Insel) übernachtet und ich habe rund 18 Franken für ein Einzelzimmer inkl. 3 Mahlzeiten bezahlt. Jeden Morgen setzte ich mich auf die Terrasse, genoss ein super leckeres Frühstück und liess mich dabei von dem Blick aufs Meer verzaubern. Anschliessend ging ich tauchen und schwamm durch die schönsten und farbenvollsten Korallenriffe. Aber das Beste an der Insel ist, dass man mit Schildkröten schnorcheln kann. Man muss nur ein kurzes Stück rausschwimmen und schon sieht man sie. Ich habe es geliebt, die Schildkröte zu beobachten und neben ihnen durchs Wasser zu schwimmen. Oft kam es vor, dass ich dabei die Orientierung verlor und weiter ins Meer hinaus schwamm, als beabsichtigt:) Nach diesen „anstrengenden“ Tagen legte ich mich gegen den Abend an den Strand und schaute der Sonne zu, wie sie langsam unterging und dabei den Himmel orange und pink färbte – herrlich:)
Ich verbrachte 7 Tage in Malapascua und jeden Tag wurde mir das Tor in eine neue und unbekannte Welt ein Stück weiter geöffnet. Ich lernte tauchen und ich lernte die neue Welt zu lieben, die sich vor meinen Augen präsentierte. Ich machte mein Open Water und mein Advanced Open Water, ich tauchte durch eine Höhle und bei Nacht, ich sah Thresher Sharks, White Tips, Seepferde, Nudibranches und viele farbenvolle Fische und Korallen. Nachdem ich mein Open Water abgeschlossen hatte, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg, um die Thresher Sharks zu sehen. Wir fuhren um 5.15 Uhr mit dem Boot raus, tauchten 30 Meter runter und legte uns auf die Lauer. Wenige Minuten später sahen wir den ersten Hai und es war ein unvergessliches Gefühl:) Malapascua ist eine kleine Insel, die jedoch alles hat was man braucht. Ich übernachte im Thresher Cove Resort, welches auf der anderen Seiten der Insel liegt und somit schön ruhig ist. Die ersten beiden Tage war eine Fiesta auf der Inseln. An einem Tag versammelten sich rund 30 Boote und fuhren zusammen in einer Art Parade um die Inseln. Unser Resort stellte ebenfalls ein Boot zur Verfügung und so konnten wir kostenlos eine Fahrt um die Insel inkl. gratis Bier geniessen:) Nachdem wir die Insel umrundet hatten, stoppten wir für ein erfrischendes Bad und ich machte den ersten Back Flip meines Lebens vom Boot in kristallklares Wasser. Am Abend war grosse Party im Dorf angesagt. Der Basketballplatz neben der Kirche wurde kurzerhand zur Disco umfunktioniert und das ganze Dorf tanzte zusammen, inklusive ein paar Touristen:) Im Resort lernte ich Nono aus der Türkei kennen und wir verbrachten jeden Abend zusammen. Meistens fuhren wir mit einem Motorrad-Taxi, 3 Personen pro Motorbike, ins Dorf und genossen dabei den Blick in den schönsten Sternenhimmel, bevor wir unser Essen direkt am Strand
serviert bekamen – herrlich:) Zwei Nachmittage hatte ich frei, sprich kein Tauchen und keine Theoriestunden. Wir nutzten die Zeit und liefen durch die Insel, legten uns an kleine verlassene Strände, badeten im kristallklaren Wasser und machten einen Cliff-Jump aus 13 Metern:) Nach einer Woche in Malapascua fühlte sich die Insel wie mein neues Zuhause an und ich machte mich schweren Herzens auf die Weiterreise.