Ich kam gegen drei in Yangon an und beschloss zum Sonnenuntergang zur Shwedagon Paya zu fahren. Ich genoss die Sicht auf die goldige Pagode und liess mir die Einzelheiten von einem einheimischen Führer erklären. Das einzige Problem war, dass seine englische Aussprache ziemlich eigen war und ich deshalb nur die Hälfte verstand…:) Am nächsten Tag besichtigte ich weitere Pagoden und setzte mich anschliessend in einen Park, um der Mittagshitze zu entfliehen. Kaum hingesetzt, kam ich mit einem Einheimischen ins Gespräch, es kamen zwei seiner Freunde hinzu und sie erzählten mir, dass sie an ein Pagoden-Festival gehen. Ich schloss mich spontan an, auf dem Weg gabelten wir noch einen Dänen auf und quetschten uns kurz darauf zu 5 in ein Taxi. Wir fuhren zu einer kleinen Pagode, setzten uns auf
den Boden, bekamen Wasser und Snacks serviert und warteten. Sie sagten uns etwas von „spiritual Dancing“ – wir (der Däne und ich) konnten uns jedoch nicht besonders viel darunter vorstellen. Als draussen Musik erklang, standen alle
auf. Es wurde zwei kleine (aber angeblich powervolle) Buddha-Statuen gebracht. Diese wurden auf einem Altar aufgestellt, Opfergaben wurden platziert und die Leute fingen an, gemeinsam ein Gebet zusprechen. Anschliessend ertönte die Musik erneut und eine Frau, die einen „Spirit“ empfangen hat und diese beiden Buddhas „beschützt“, fing unkontrolliert an zu tanzen. Es kamen zwei Männer dazu, die sich ca. 10 brennende Kerzen an die Haut hielten und den heissen Wachs auf ihre Körper tropfen liessen. Ich war froh, dass der Däne mit dabei war, denn ausser uns waren keine weiteren Touristen anwesend. Wir beobachteten das Spektakel schweigend und warfen uns zwischendurch fragende Blicke zu. Damit ihr besser verstehen könnt, was da vor sich ging, schaut ihr euch am besten kurz das Video an:) Anschliessend hat die Frau den „Spirit“ erneut empfangen und die Einheimischen konnten ihr Fragen über die Zukunft stellen, welche sie zu beantworten schien. Als die Ehrung der beiden Buddha-Stauten vorbei war, besuchten wir noch ein Museum über Spirits und einen liegenden und einen sitzenden riesen Buddha. Anschliessend führten uns die drei Jungs in das Kloster, indem sie wohnen. Sie erzählten uns, dass sie in Yangon studieren, die Mietpreise hier jedoch so hoch seien, dass sie unmöglich eine Wohnung mieten könnten und deshalb gegen Hilfsarbeiten kostenlos im Kloster wohnten. Sie teilen sich ein schmales Holzbrett mit einer dünnen Matte, auf dem alle drei nebeneinander schlafen. Mit diesem ereignisreichen Tag ging mein dreiwöchiger Aufenthalt in Myanmar zu Ende...
Myanmar: Meiner Meinung nach ein Land, dass auf jeden Fall eine Reise wert ist und in letzter Zeit oft vernachlässigt wurde. Der Tsunami z.B. traf Myanmar ebenso heftig wie Thailand, ich kann mich jedoch nicht erinnern, dass bei uns in den Medien viel darüber berichtet wurde… Aber nun zu den schönen Sachen - Es gibt 1000nde Pagoden, wunderschöne Seen, menschenleere Strände und das Beste an Myanmar sind die Menschen, die nahezu immer zu lächeln
scheinen und deren Augen zu leuchten beginnen, wenn sie von dir etwas neues lernen können. Es gibt Orte, an denen die Zeit still zu stehen scheint, die Menschen keinen Stress kennen, sich keine Sorgen ums Geld machen, sondern
einfach schätzen was sie haben und ein einfaches, aber zufriedenes und glückliches Leben führen…
Bevor ich mit dem Bus weiter nach Kambodscha (Siem Reap) reiste, verbrachte ich zwei Nächte in Bangkok. Kaum eingecheckt, traf ich Attila aus der Schweiz und wir verbrachen, zusammen mit einer Gruppe Franzosen,
die nächsten beiden Tage zusammen: Wir schlenderten und tanzten durch die Khaosan Road, genossen feines thailändisches Essen, entflohen der Hitze und versuchten auf der künstlichen Welle zu surfen und tranken ein Bier in einer Rooftop-Bar und genossen dabei den Blick auf ein beleuchtetes Bangkok by night.
Da der Schmerz in meinem Fuss nach 10 Tagen immer noch gleich stark wie am Anfang war, habe ich mich entschlossen, einen Zwischenstopp in Yangon einzulegen. Ich ging zum Arzt und liess den Fuss röntgen. Die Ärztin teilte mir mit, dass nichts gebrochen sei, ich den Fuss schonen solle und ich in ein bis zwei Wochen mit einer Besserung rechnen könne. Also ging es am nächsten Tag mit dem Bus nach Pathein (4h) und anschliessend mit dem Motorrad-Taxi (1.5h) weiter nach Ngwe Saung Beach. Im Bus von Yangon nach Pathein war ich die einzige Touristin und meine Sitznachbarin steckte mir die ganze Zeit Essen (kleine Mandarinen und Nüsse) zu:) Am Strand angekommen, suchte ich mir einen schattigen Platz unter den Palmen, versuchte möglichst wenig zu laufen und las viel. Am Abend habe ich Francesco aus Italien kennengelernt. Er wollte eigentlich am nächsten Tag weiterreisen, da wir uns jedoch gut verstanden, hat er kurzfristig seinen Flug umgebucht und drei weitere Tange am Ngwe Saung Beach verbracht. Durch die Planänderung brauchte er zusätzliches Bargeld. Da es in ganz Ngwe Saung Beach keinen einzigen Bankomaten gibt, haben wir uns einen Roller gemietet und sind die kurvige Strasse zurück nach Pathein (1.5h pro Weg) gefahren. Lustig, wie sich die Perspektiven ändern, wenn Zeit plötzlich zur Genüge verfügbar ist...:) Die nächsten Tage sind wir mit dem Roller am Strand entlang gefahren, haben an den schönsten Orten in den Wellen gebadet, Milch aus frischen Kokosnüssen getrunken und zugeschaut, wie die Sonne an einem wolkenlosen Himmel untergeht. Am Abend sind wir ins Dorf gefahren, haben guten Fisch gegessen und dabei zugehört wie zwei Burmesen Beatles Songs und andere westliche Lieder zum Besten gaben:) Einmal sind wir noch zur Lover‘s Island rüber gelaufen. Das ist eine kleine Insel, die bei Ebbe trocken über den Strand zu erreichen wäre. Wir haben uns jedoch erst auf den Weg gemacht, als die Flut schon eingesetzt hatte und kamen deshalb ziemlich nass auf der anderen Seite an:)
Am Ngwe Saung Beach reiht sich Resort an Resort, die Frage ist nur, wo all die Menschen bleiben. Der Strand ist meistens fast menschenleer. Ich weiss nicht, wenn ich das letzte Mal einen so schönen und ruhigen Ort gesehen habe. Zudem gibt es meiner Meinung nach nicht viele Dinge, die einem freier fühlen lassen, als auf dem Rücksitz des Mopeds einen Strand entlangzufahren. Die ganze Erholung scheint auch meinem Fuss zu gefallen – seit vier Tagen merke ich eine deutliche Besserung:)
Mittlerweilen bin ich bereits in Yangon. Ich geniesse meine letzten Tage in Myanmar, bevor ich am Dienstag, 3. Februar, nach Bangkok weiterfliege.
Ich verbrachte mit den beiden Mädels einen Tag in Bago. Wir buchten uns einen Guide, welcher uns zu verschiedenen Tempeln und zwei liegenden riesen Buddhas führte. Zudem besuchten wir eine Monastery und sahen, wie die Mönche im Kloster liegend am Schulunterricht teilnehmen und wie das Mittagessen zubereitet wird. Am Abend ging es mit dem Bus weiter nach Kinpun, dem Ausgangspunkt für den Golden Rock. Am nächsten Morgen gingen wir zur Busstation, um uns mit einem Art Pickup (Lastwagen, bei welchem die Ladefläche mit Sitzbänken ausgestattet wurde), den Hang rauffahren zu lassen. Wir waren an einem Samstag unterwegs, weshalb der Andrang (vor allem Einheimische) gross
war. Die Pickups fahren erst los, wenn sie voll sind und hier wird eindeutig ein anders „voll“ als Massstab genommen, als wir es uns gewohnt sind:) Als wirklich niemand mehr zwischen die bereits sitzenden Passagiere gequetscht werden konnte, ging es los. Die Strasse ist kurvig und die Pickups fahren schnell, wodurch die Fahrt einem Achterbahnritt
sehr nahe kam. Von der Endstation bis zum Golden Rock geht es noch ca. 20 Minuten zu Fuss. Da mein Fuss immer noch schmerzt, habe ich mich auf dem Rückweg von vier Männern in einer Sänfte tragen lassen, was mir einige schräge Blicke von anderen Touristen einbrachte… Doch zuvor genossen wir unter einem stahlblauen Himmel die Sicht auf den
goldenen Stein, welcher gemäss Sage von einem einzelnen Haar Buddhas im Gleichgewicht gehalten wird. Der Stein wird zudem täglich goldener. In Myanmar ist es üblich, dass man/Mann dünne Goldblättchen kauft und diese auf Buddha-Figuren oder eben den Golden Rock aufklebt. Meisten ist diese „Aufgabe“, wie oben angetönt, nur für Männer erlaubt, was auch hier der Fall ist.
Die letzten 3 Tage habe ich am Inle Lake verbracht, mein Hostel war in Nyaungshwe, was etwas abseits vom See
liegt, dafür günstige Unterkünfte zu bieten hat. Der Inle Lake ist ein guter Ort zum Entspannen und gleichzeitig auch Startpunkt für viele tolle Wanderungen. Da mein Fuss jedoch immer noch schmerzt, habe ich mich für die gemütliche Variante entschieden. Ich habe zwei Tage auf dem See verbracht, bin an schwimmenden Dörfer und Gärten vorbei gefahren, habe gesehen wie die Leute am und auf dem Wasser leben, wie Zigarren von Hand gerollt und Fäden aus dem
Stamm der Lotusblüte herstellen werden, diese mit natürlichen Farben (z.B. rot aus der Rinde des Mangobaumes) gefärbt und anschliessend Halstücher an alten und klapprigen Webstühlen gewoben werden. Bei den meisten Halstücher wird Seide und Lotus (je 50%) gemischt. Ein reiner Lotus-Schal ist ziemlich teuer und kostet je nach Breite und Grösse zwischen 250 und 600 USD. Der Preis des Schals wird verständlicher, wenn man weiss, dass für die Herstellung eines Schals ein Monat benötigt wird. Die Boote auf dem Inle Lake unterscheiden sich nur in der
Länge, ansonsten sind sie alle identisch gebaut: sie sind lang und schmal, so dass die Stühle nur hintereinander Platz finden. Am ersten Tag sind wir vor Sonnenaufgang losgefahren. Ich habe mir ein Boot mit 4 Jungs geteilt und wir
waren alle in Wolldecken eingewickelt, da es durch den Fahrtwind einfach a****kalt war:) Sobald wir den See
erreicht hatten, sahen wir die berühmten Fischer mit ihren Körben, welche mit dem einen Bein rudern, damit sie beide Hände zum Fischen frei haben. Da sich auch in Myanmar die Technik des Fischens weiterentwickelt hat, werden die Körbe zum Fischen eigentlich gar nicht mehr eingesetzt und die Fischer im Norden des Sees turnen nur noch für die Touristen auf ihren Booten herum. Am zweiten Tag fuhr ich weiter in den Süden des Sees, um einen Markt zu besuchen, welcher nicht nur von Touristen heimgesucht wird. So sahen wir, wie die Leute ihre Einkäufe entweder mit dem Boot heim ruderten oder ihre Ochsenwagen beluden und mit diesen langsam den Hang rauf fuhren. Teilweise ist der See so still, dass sich alles im Wasser spiegelt, sogar der Himmel! Den dritten Tag ging ich etwas ruhiger an, ich schlief aus, mietete mir ein Fahrrad und fuhr zu den hot springs in Kaung Daing. Mein Weg führte mich über holprige Strassen, vorbei an einfachen Wohnhäusern, Schulen und landwirtschaftlichen Arbeitern. Ich geniesste für rund 3 Stunden die Ruhe, badete in einem der 4 Pools, wobei in einem das Wasser so heiss war, dass ich nur die Zehenspitzen reinstrecken
konnte:)
Vom Inle Lake ging es mit meinem ersten Nachtbus weiter nach Bago. Ich muss sagen, ich ein bisschen erschrocken, als ich sah, wie eng die einzelnen Stühle im Bus platziert waren. Ich bin um ca. 4.00 Uhr morgens in Bago eingetroffen und habe wie immer noch kein Hostel gebucht/reserviert, in der Hoffnung, dass ich im Bus Leute kennenlerne, mit welchen ich ein Zimmer teilen kann. Diesmal war ich wirklich froh, dass ich mich zwei anderen Girls anschliessen konnte und wir um diese Uhrzeit gemeinsam ein Hostel suchen konnten. Wir hatten einen Taxifahrer, welcher uns zu zwei verschiedenen Hostels fuhr und wir im zweiten zum Glück ein 3er Zimmer kriegten, welches geräumig und sauber war. In Myanmar ist es üblich, dass die Besitzer oder Mitarbeiter im Rezeptionsbereich auf dünnen Matten am Boden, auf
den Sofas oder Tischen schlafen. Somit musste unser Taxifahrer nur ein paar Mal hupen, bis uns Einlass gewährt wurde:)
Von Mandalay ging es weiter nach Bagan. Ich habe zusammen mit Vida aus China ein Ticket für das Schnellboot gebucht, obwohl schnell das falsche Wort dafür ist. Wir sind über 10 Stunden auf dem Ayeyarwady-River gefahren und um rund 17.00 Uhr in Bagan eingetroffen. Wir haben uns ein Hostel gesucht, was gegessen und gingen anschliessend früh schlafen. Am nächsten Tag ging es, trotz schlechtem Wetter, mit dem Fahrrad auf Erkundungstour in Bagan - ein wahrer Traum! Es gibt über 3000 Pagoden und auf die meisten kann man raufklettern, um die Aussicht von oben zu geniessen. Es gibt einige Pagoden, die in jedem Reiseführer erwähnt und deshalb von Touristen überlaufen sind. Es gibt aber auch menschenleere Pagoden, die nicht mal einen Namen besitzen, sondern nur mit einer Nummer gekennzeichnet sind und das sind meiner Meinung nach die wahren Schätze von Bagan. Wie ihr mich kennt, bin ich
natürlich auf jede Pagode raufgeklettert und auch dann noch ein bisschen weiter, wenn es keine Treppe mehr gab, die nach oben führte. Die Tempel sind alt (was ich natürlich wusste) und die Steine sitzen teilweise lose, was ich erst
schmerzhaft erfahren musste: Als ich von einer Pagode runterklettern wollte, löste sich ein Stein, ich fiel rund einen Meter runter und bin mit meinem linken Fuss hart auf dem Boden aufgeschlagen. Seit da schmerzt meine linke Ferse
und ich hatte keine andere Wahl, als meine Reisepläne umzustellen. Ich wollte zuerst von Bagan mit dem Bus nach Kalaw und anschliessend zu Fuss (Dreitageswanderung) weiter zum Inle Lake. Da es jedoch keinen Spass macht rund 6 Stunden am Tag mit einem schmerzenden Fuss zu wandern, habe ich mich entschlossen, den Bus bis zum Inle Lake zu nehmen. Dadurch blieb mir ein Tag mehr in Bagan, welcher ich, bei endlich schönem Wetter, richtig geniessen konnte. Ich hatte eine Lieblingspagode, welche ich jeden Tag besuchte. Am 3. Tag konnte man, dank dem schönen Wetter, in der Nähe Kokosnüsse kaufen. So bin ich die holprigen Strassen bis zu „meiner“ Pagode mit einer Kokosnuss unter dem
Arm entlang gefahren, um anschliessend die Aussicht in Ruhe geniessen zu können:) Die Treppenaufgänge in den Pagoden sind stockdunkel und eng, es empfiehlt sich daher, immer eine Stirnlampe bei sich zu tragen. Am 3. Tag war
der Himmel endlich einigermassen wolkenfrei, so dass ich mir eine Pagode für den Sonnenuntergang suchte. Ich war bereits um 16.00 Uhr da, lernte einen Deutschen kennen, wir unterhielten uns, beobachteten wie die Menschenmassen in Busen zu der Pagode gebracht wurden, machten Fotos vom Sonnenuntergang, sahen wie die Menschen in den Busen wieder weggebracht wurden und warteten auf einer plötzlich ruhigen und leeren Pagode auf die Sterne, machten Fotos von einem traumhaften Himmel und fuhren anschliessend durch die stockdunkle Nacht zurück und hielten unterwegs immer wieder an, um weitere Pagoden unter dem Sternenhimmel zu fotografieren. Alleine hätte ich mich dies nicht getraut, aber zu zweit fühlt man sich sicher. Anschliessend haben wir den Abend bei einem gemeinsamen Essen ausklingen lassen, bevor jeder wieder seinen eigenen Weg ging.
Ich habe gesamthaft 3 Tage lang die Pagoden von Bagan erkundet, bin stundenlang mit dem Fahrrad über holprige Stassen gefahren, liess mich einmal von einem Einheimischen rumführen, welcher extra Pagoden für mich aufschloss,
mir die Zeichnungen in den Pagoden erklärte und mir viele interessante Fakten über Bagan verraten konnte. Es ist erstaunlich wie gut hier jeder English spricht und dies von klein bis gross, mit oder ohne Schulbildung. Ich machte zudem mit Vida und zwei Frauen aus Spanien einen Halbtagesausflug zum Mount Popa. Wir sind 777 Treppen (natürlich Barfuss:)) hochgestiegen und dabei an vielen Affen vorbeigekommen. Da das Wetter nicht wirklich gut war, konnten wir leider die Aussicht nicht wirklich geniessen…
Die Unterkünfte in Myanmar sind relativ teuer, dies hängt auch damit zusammen, dass es nicht viele Einzelzimmer oder gemischte Schläge gibt. Ich bin froh, dass ich bis jetzt (abgesehen von der ersten Nacht), das Zimmer immer mit jemandem teilen konnte. Die nächsten Tage werde ich am Inle Lake verbringen und danach geht es mit dem Nachtbus weiter nach Bago. Leider gibt es auch diesmal noch keine Bilder. Es gibt zwar in jedem Hostel Wifi, aber die
Verbindungen sind sooo langsam, dass mal teilweise auch Schwierigkeiten beim Aufrufen von normalen Internetseiten hat.
Mit meiner Hinreise hat alles super geklappt. Nach einer Nacht in Bangkok bin ich am Dienstag gut in Mandalay, Myanmar angekommen. Ich habe mir ein Fahrrad gemietet, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu
erhalten. Das Fahrrad kostet rund 2.- am Tag. Was soll ich sagen, es fährt:) hat einen Gang, Bremsen die lauter quietschen, als dass sie stoppen und kein Licht. Die Strassen von Mandalay sind rege befahren. Velos, Mofas und Autos quetschen sich hupend aneinander vorbei. Um dem Verkehr zu entgehen, fuhr ich Seitenstrassen entlang und traf auf viele lächelnde Menschen und Kinder, die einem zuwinken, mit „Hello“ begrüssen und einem freudig nachspringen. Meine Erkundungsfahrt endete am Mandalay Hill, wo ich die über 1000 Treppen barfuss hochstieg, um anschliessend den Sonnenuntergang zu geniessen. Danach habe ich mich im Dunkeln halb fahrend, halb laufend, auf den rund
20 minütige Heimweg gemacht und mein Guesthouse mit nur 1x verfahren gefunden:) Fahren in der Dunkelheit, ohne Licht, scheint hier normal zu sein. Wer per Zufall ein funktionierendes Licht hat, macht es an, die andern Velo- und Mopedfahrer scheint es nicht zu stören, ohne Licht durch die dunkeln Strassen zu kurven. Im Stadtzentrum gibt es Strassenlampen, je weiter man sich jedoch vom Zentrum entfernt, desto dunkler wird es.
Am zweiten Tag habe ich mir einen Guide gebucht, welcher mich für weniger als 20 Franken, den ganzen mit seinem Moped rumgefahren hat. Ich besichtigte Tempel und Pagoden, sah zu wie sich mehrere hundert Mönche um Punkt 10.15 schweigend in eine Reihe stellten und mit einem Topf in der Hand geduldig auf die Essensausgabe warteten, fuhr zur Insel Inwa, wo ich mich rund 100 Jahre zurückversetzt fühlte und mich eine Pferdekutsche über staubige und holprige Wege fuhr. Vor der Kutschenfahrt in Inwa kam ein Junge auf mich zu, der mir selbstgemachte Ketten und Armbänder verkaufen wollte, an sich nichts Ungewöhnliches. Er frage mich auf English woher ich komme und wie ich heisse. Als ich ihm sagte, dass ich Schweizerin bin, begann er Deutsch mit mir zusprechen und wiederholte immer wieder meinen Namen. Was soll ich sagen, er hat mein Herz gewonnen und ich habe ihm Kette abgekauft:) Meine Mopedtour endete in Amarapura. Amarapura ist die Stadt, in welcher sich die 1.2 km lange U-Bein-Brücke (längste Teakholzbrücke der Welt) befindet. Ich lief die Brücke entlang, beobachte Fischer, die bis zum Bauch im Wasser standen, Bauern, die mit einfachsten Werkzeugen Getreide ernteten und freute mich dabei auf einen schönen Sonnenuntergang. Leider ist es nur bei der Freude geblieben, da die Sonne weit oberhalb des Wassers in den Wolken versank…
Morgenfrüh geht es mit dem Boot weiter nach Bagan. Leider hat es mit dem Upload der Fotos nicht geklappt, da das Wifi im Guesthouse zu schwach ist.
Hier noch einige Feststellungen / Eindrücke:
- Frauen transportieren schwere Gegenstände auf dem Kopf, wie in Afrika
- Es gibt Ochsenwagen
- Fast alle Leute tragen einen Longyi (auch die Männer)
- In Myanmar herrscht rechts Verkehrt, jedoch haben viele Fahrzeuge das Lenkrad dafür auf der falschen Seite
- Viele Kinder und auch Frauen streichen sich „Thanaka“ ins Gesicht. Dies ist eine gelbliche Paste, welche gut für die Haut ist und gleichzeitig vor der Sonne schützt
- Es ist üblich, dass man bei Sehenswürdigkeiten eine „Kamera-Gebühr“ von 1000 Kyats (Rund 1.-) bezahlen muss
- Fast alle Mopedfahrer tragen Helm
- Wer überholt oder um eine enge Kurve fährt, hupt
- Myanmar scheint sehr sicher zu sein, auch für Frauen und auch bei Dunkelheit