In meiner letzten Woche wollte ich nicht mehr gross rumreisen und so habe ich mich dazu entschieden 8 Tage auf San Andrés und Providencia (Karibik-Inseln) zu verbringen. Ich flog nach San Andrés wo Severin bereits auf mich wartete. Wir verbrachten eine Nacht da und nahmen am nächsten Morgen direkt das Boot weiter nach Providencia. San Andrés ist sehr touristisch und hat somit meiner Meinung nach seinen ganzen Scharm verloren, welcher Providencia, dank der Isoliertheit zum Glück noch behalten konnte. Die knapp 4-stündige Fahrt mit dem Katamaran war schrecklich. Normalerweise werde ich nicht Seekrank, aber der Katamaran hat so stark geschaukelt, dass ich mich fast die ganze Fahrt über schlecht fühlte. Es hat auch nicht geholfen, dass sich fast alle Leute, um mich herum übergeben mussten. Zum Glück habe ich nach ungefähr 3 Stunden angefangen, Musik zu hören, was mich abgelenkt hat und so wurde der
letzte Teil der Fahrt einigermassen erträglich. Als wir in Providencia ankamen hat es geregnet und alles sah grau und trostlos aus und ich fragte mich, ob sich die lange Anreise wirklich gelohnt hat. Am nächsten Tag schien die Sonne
und die ganze Insel erstrahlte in wunderschönen Farben und somit hatte sich meine Frage bereits geklärt:) Wir mieteten einen Roller und fuhren einmal um die Insel (17km), um einen Überblick zu erhalten. Da uns das Rollerfahren so
viel Spass bereitet hat und wir mobil sein wollten, mieteten wir für die gesamte Zeit einen Roller. Die nächsten Tage waren wunderschön und erholsam. Wir gingen Tauchen, wanderten auf den höchsten Peak, von welchem man einen unglaublichen Ausblick über die ganze Insel erhält, relaxten an weissen und menschenleeren Stränden und fuhren mit dem Kayak zum Crab Cay, wo ich das schönste Meer meiner ganzen Reise gesehen habe. Das Wasser war unglaublich klar und erstrahlte in so vielen verschieden Farben, dass es mir schwer fiel, meinen Blick wieder davon abzuwenden.
Providencia ist ein kleines Paradies. Das einzig negative war, dass es Mücken und an einigen Stränden auch Sandfliegen gab. Tja, manchmal kann man nicht alles haben:) Nach 6 Tagen auf Providencia nahmen wir wieder das Boot zurück
nach San Andrés. Zum Glück war dieses Mal das Meer ziemlich ruhig und wir überstanden die Überfahrt ohne Probleme. Am nächsten Tag flogen wir weiter nach Bogota, wo wir nochmals zwei Nächte verbrachten, bevor es für mich zurück in
die Schweiz und für Severin weiter nach Ecuador ging. In Bogota haben wir nicht mehr viel gemacht. Wir liefen durch die Strassen in La Candelaria und genossen es in kleinen Kaffees und gemütlichen Restaurants zu sitzen, wo es zur
Abwechslung auch mal andere Speisen als frittierter Fisch, frittiertes Hähnchen oder fettige Pizzas gab.
Mit Bogota geht auch meine Reise zu ende. Ich weiss gar nicht, was ich sagen oder fühlen soll. Ich kann es irgendwie noch gar nicht fassen, dass ich in einigen Stunden bereits wieder in der Schweiz sein werde. Das einzige, dass ich momentan sicher weiss, ist, dass ich mich sehr darauf freue, euch alle wieder zusehen! Zudem bin ich sehr dankbar für alles was ich erleben konnte und auch dafür, dass ich sicher und ohne grosse Zwischenfälle meinen Weg durch 3 Kontinente und 16 verschiedene Länder erlaufen, erfahren und erfliegen konnte.
Danke, dass ihr meinen Blog gelesen und mich somit auf meiner Reise begleitet habt.
Bis sehr bald!
Nicole
Ich kam in Cartagena an und traf mich erneut mit Regina aus Österreich, welche ich in Chachapoyas in Peru kennenlernte. Wir verbrachten einen Tag zusammen und liefen durch die schöne Altstadt von Cartagena. Es war jedoch
so heiss, dass uns das Laufen schon bald verging und wir uns in den Schatten der Bäume setzten. Vor Sonnenuntergang wagte ich mich nochmals raus und lief entlang der Stadtmauer, welche fast die ganze Altstadt umgibt.
Am nächsten Tag nahm ich einen Bus in Richtung Cabo de la Vela. Da Cabo 550 Kilometer von Cartagena entfernt liegt, war es leider nicht möglich, in einem Tag dahin zu kommen und so verbrachte ich noch eine Nacht in Riohacha. Als ich
am nächsten Tag in Cabo eintraf, war einiges los. Es fand gerade ein 4-tägiger Kite-Contest statt und deshalb war das kleine Dorf so ziemlich überfüllt. Ich suchte mir einen Platz zum Schlafen, was hier ein Chinchorro (Hängematte)
bedeutet, welcher in einer Holzhütte aufgehängt wird. Danach lief ich entlang des Strandes, um den vielen Kitern zuzuschauen. Es war unglaublich wie lange und hoch einige durch die Luft flogen. Nach dem ich mich für den Moment sattgesehen hatte, sprach mit den verschiedenen Surfschulen. Ich entschied mich schlussendlich dafür, den Kurs bei Eoletto zu machen, da die Schule einem Deutschen gehört und ich dachte, dass es mir einfacher fällt, einen neuen Sport zu erlernen, wenn ich die Erklärungen in Deutsch und nicht in Spanisch erhalte:) Zudem liegt seine Surfschule ein
bisschen ausserhalb des Dorfes an einem ruhigen Strandabschnitt. Ich traf viele tolle Leute in der Kite-Schule, die alle ein bisschen länger in Cabo blieben und obwohl wir nicht allzu viel unternahmen, vergingen die Tage wie im Fluge.
Ich ging jeden Tag 1-2 Stunden kiten und es ging mit jedem Tag besser. Am Anfang war es nur schon schwierig, den Kite zu kontrollieren und nach ein paar Stunden kommt bereits das Brett dazu und man macht die ersten Aufsteh- und Fahrversuche:) Einige Male bekam ich auch die gewaltige Kraft des Windes zu spüren und ich flog mit meinem Kite mehrere Meter ungewollt und unkontrolliert durch die Luft. Zum Glück ist, abgesehen von einem geprellten Knöchel, nichts passiert und auch dieser war nach einem Tag Pause bereits wieder ausreichend verheilt. An einem Morgen haben wir direkt von den Fischern 13 Lobster abgekauft und diese zum Frühstück zubereitet, da wir sie unabsichtlich nicht am Leben halten konnten… Es war für mich der erste Lobster und er hat einfach köstlich geschmeckt.
An der Schule gab es zwei kleine Kätzchen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. An einem Morgen war Mini nicht auffindbar und Jeriff war richtig anhänglich. Er ist mir den ganzen Morgen gefolgt und um die Beine geschlichen und so habe ich ihn zu mir in die Hängematte genommen, wo wir über eine Stunde zusammen geschlafen haben:) In der Surfschule habe ich zudem Severin aus der Schweiz kennengelernt und wir haben einige Sachen zusammen
unternommen. An einem Morgen sind wir zusammen durch die Wüste zum Zuckerberg gelaufen und als ich meinen 10-stündigen Kurs abgeschlossen hatte, sind wir zusammen nach Punto Gallinas, dem nördlichsten Punkt von Südamerika gefahren. Um nach Punta Gallinas zu kommen, fährt man mit einem 4x4 für rund 2,5 Stunden quer durch die Wüste. Das Highlight in Punto Gallinas ist eine Sanddünne, die direkt runter ins Meer führt. Wir sind mit einem Pickup dahin gefahren und gingen in den Wellen schwimmen. Die Landschaft ist wunderschön, da es jedoch nirgends Schatten gibt, waren wir nach der Tour so erschöpft, dass wir den ganzen Nachmittag in unserer Hängematte im Schatten verbrachten. Nach Punto Gallinas ging Severin weiter nach Cartagena und ich habe mich entschieden, für 4 weitere Nächte nach Cabo zurückzukehren. Cabo hat es mir angetan:) Das Leben in Cabo ist sehr einfach, aber wahrscheinlich genau deshalb so wunderschön. So gibt es z.B. kein fliessendes Wasser und ich denke es gibt im ganzen Dorf mehr Hängematten als Betten. Auch wir haben alle Nächte in einem Chinchorro direkt am Strand verbracht. Da es in Cabo praktisch 365 Tage Wind gibt, findet man auch keine Mücken, was den Ort nochmals schöner erscheinen lässt. Ein anderer Grund, weshalb ich nach Cabo zurückgekehrt bin, ist, dass ich nach den 10 Stunden endlich so weit war, dass ich gegen den Wind fahren konnte, aber noch überhaupt nicht konstant war. Ich habe deshalb für noch 6 weitere Stunden einen Kite gemietet und war bereits nach einer Stunde so weit, dass ich ohne Hilfe für eine Stunde fahren konnte, ohne an Höhe zu verlieren und somit am selben Ort wieder an den Strand kam wo ich gestartet bin. Es ist ein herrliches Gefühl, wenn man kontrolliert aufstehen und fahren kann und der Kite meistens das macht, wo man auch möchte:)
Ich überquerte am Abend die Grenze zu Kolumbien und war froh, dass die Strassenblockaden, welche für rund 2 Wochen bestanden haben, aufgelöst waren und ich von der Grenze aus direkt einen Nachtbus nach Cali nehmen konnte. Als ich in Cali eintraf, war das Spiel Schweiz – Polen bereits in der 2. Hauptzeit und ich setzte mich zu einer Gruppe Schweizer, um mir den Schluss anzuschauen. Den Nachmittag verbrachten wir anschliessend am Pool und ich habe rund 15 Tassen Tee mit Honig getrunken, in der Hoffnung, dass dadurch meine Stimme schneller wieder zu mir zurückkehrt. Um 19.00 Uhr fand im Hostel eine gratis Salsa Lektion statt, an welcher ich teil nahm. Danach gingen wir alle im Tin Tin Deo Salsa tanzen. Im Tin Tin Deo findet man von Anfänger bis zu Profis, die mit Tanzen ihr Geld verdienen, alles. Es war sehr spannend den guten Tänzern zuzuschauen. Es ist unglaublich, wie schnell diese ihre Beine bewegen und sich drehen können, ohne dabei einmal aus dem Takt zu fliegen. Die nächsten Tage ging ich gemütlich an. Ich nahm 3 private Salsa Lektionen, wobei wir uns vor allem auf die Grundschritte und die Bewegung meiner Hüfte und Arme konzentriert haben, ich nahm an der gratis Yoga-Lektion im Hostel teil, setzte mich in den Park und genoss einen ruhigen Nachmittag oder Abend in einem der schönen Kaffees oder Restaurants. Nach 5 Tagen ohne Stimme, kam gestern zum Glück auch meine Stimme wieder zurück. Morgen fliege ich nach Cartagena, wo ich ein zwei Tage bleiben werde, bevor ich weiter nach Cabo de la Vela fahre, wo ich Kite-Surfen lernen möchte:)
Von den Galapagos Inseln flog ich zurück nach Quito. Ich traf mich erneut mit Flavio aus der Schweiz, welchen ich auf den Galapagos kennenlernte. Wir liefen gemeinsam durch die schöne Altstadt von Quito und stiegen einen Kirchenturm
hoch, von welchem wir eine super Aussicht über die ganze Stadt geniessen konnten. Da wir beide ein bisschen faul waren, beschlossen wir, den Nachmittag in einem Pub bei Billard und Tögeli-Kasten zu verbringen:) Ich kriegte
plötzlich Heiser und als ich am nächsten Morgen aufwachte, war meine Stimme ganz weg. Ich konnte nur noch flüstern und war froh, dass Flavio mit mir unterwegs war, damit er für mich mitrenden konnte. Wir nahmen einen Bus zu
Mitad del Mundo, der Äquator-Linie. Wir besichtigten das Monument und gingen danach noch in ein Museum, wo einige Experimente durchgeführt wurden. Wir schauten zu, wie das Wasser im Süden und im Norden auf eine andere Seite
abläuft, balancierten ein rohes Ei auf einen Nagelkopf und hebten ein Frau zu viert mit 8 Finger auf, da man am Äquator ein bisschen leichter ist. Meine Stimme kam auch am Abend noch nicht zurück und so informierte ich mich im Internet, was man dagegen machen kann. Ich las, dass auch flüstern schädlich ist und so haben wir uns den Rest des Abends vor allem mittels Nachrichten auf meinem Tablet unterhalten. Am nächsten Tag machte ich mich noch immer ohne Stimme auf den Weg nach Kolumbien, wo ich die letzten 4 Wochen meiner Reise verbringen werde.
Von Banos ging ich weiter nach Quito, wo ich eine Nacht verbrachte, bevor ich am nächsten Morgen zu den Galapagos Inseln flog:) Ich hatte nur den Flug gebucht und wusste nicht, ob ich einen Cruise machen oder ob ich mir die Inseln so gut wie möglich alleine anschauen möchte. Ich nutzte das Internet am Flughafen, um weitere Informationen raus zu suchen, welche ich anschliessend im Flugzeug durchlas. Ich flog nach Baltra auf Santa Cruz Island. Ich nahm einen Bus ins Dorf, wo ich mir erstmal ein Hostel suchte und mir von einem Typen bereits einen 5-tägigen Last-Minute-Cruise angeboten wurde, der bereits in 1.5 Stunden gestartet hätte. Das war mir jedoch zu stressig und so sagte ich ab und ging erst mal was Essen. Den Nachmittag verbrachte ich damit, mir Karten von den einzelnen Inseln aufzutreiben und mit den verschiedenen Tour-Anbieter zu sprechen. Als ich das Gefühl hatte, genügend Informationen zu haben, machte ich mich auf den Weg zu den Las Grietas, einem Ort, wo sich Salz- und Süsswasser vereint und man in dem kristallklaren Ergebnis schwimmen kann. An diesem Abend war ich mir sicher, dass ich die Galapagos alleine bereisen möchten. Für den nächsten Tag hatte ich einen Ausflug zum Tortuga Bay geplant, wo man angeblich Schildkröten, Iguanas, Flamingos, Blue Footed Boobies und noch weitere Tiere sehen sollte. Ich lief los und kam nach rund 40 Minuten zu einem
wunderschönen Strand. Ich lief diesen entlang und sah 2-3 Iguanas und kam nach weiteren 15 Minuten zu einem ruhigen Strandabschnitt, wo man auch schnorcheln kann. Voller Vorfreude ging ich ins Wasser und kam nach rund 15 Minuten enttäuscht wieder raus. Die Sicht war so schlecht, dass man seine ausgestreckte Hand schon fast nicht mehr sehen konnte, was es unmöglich machte, irgendwelche Meerestiere zu beobachten. Ich setzte mich an den Strand und machte mir nochmals Gedanken darüber, ob ich die Galapagos wirklich alleine bereisen möchte. Ich lief zurück ins Dorf und sprach erneut mit verschiedenen Tour-Agenturen. Ich war an einer 8-Tagestour interessiert und erfuhr, dass es
in meinem Zeitraum, nur eine Tour in meiner Preisklasse gibt. Die Tour kostete USD 1‘550.- und fuhr folgende Inseln an: Genovesa, Bartolomé, Isabella inkl. Westküste, Fernandina, Rabida und Daphne. Mir wurde wiederholt gesagt, dass
dies die beste Route in den Galapagos sei, da man jeden Tag was neues sehen kann und viele Orte weiter ausserhalb liegen und somit nicht mit Tagesausflügen erreicht werden können. Ich fand den Preis, obwohl Last-Minute, teuer und habe den ganzen Nachmittag gebraucht, um mich zu entscheiden. Ich habe mir dann jedoch gedacht, dass ich
wahrscheinlich nur einmal auf den Galapagos sein werde und ich deshalb so viel wie möglich sehen möchte und buchte die Tour. Am nächsten Morgen ging es los. Ich fuhr an den Flughafen, wo der Guide bereits auf uns wartete. Ich lernte die anderen Passagiere kennen und war froh, dass viele junge Leute dabei waren:) Wir wurden zum Boot gebracht, wo uns der Ablauf der 8 Tage nochmals im Detail erklärte wurde. Am Nachmittag gingen wir in der Nähe von Baltra das erste Mal schnorcheln und danach fuhren wir los in Richtung Genovesa. Die nächsten 8 Tage waren wunderschön. Ich habe das Leben auf dem Boot richtig genossen. Wir wurden 3 Mal am Tag bekocht und erhielten jeweils zwischen den Malzeiten einen Snack mit frischem Saft serviert. Die Leute auf dem Boot waren richtig interessant und lieb und so kam es oft vor, dass wir bis tief in der Nacht auf dem Deck sassen und uns unterhielten. Wir haben auch extrem viele Tiere Unterwasser und an Land gesehen und auch einiges über diese gelernt. Ich glaube, das Wissen des Guides ist der Hauptvorteil einer geführten Tour. Über jedes Tier, über jeden Ort und auch über die Entstehung der Inseln haben wir so viele Informationen erhalten, dass alles nochmals ein bisschen lebendiger auf mich wirkte.
Hier eine kurze und unvollständige Liste der Tiere, die wir gesehen haben: Blue Footed Boobies, Red Footed Boobies, Nazca Boobies, Frigate Birds, Pelicans, Flamingos, Penguins, Galapagos Hawks, Short Eared Owls, Flightless Cormorants, Land Iguanas, Marine Iguanas, Land Tortoise, Sea Turtles, Rays, Dolphins, Hammer Head Sharks, White Tipped Reef Sharks, Starfish, Sea Lions, Ghost crabs und und und… Das beste dabei war, dass sich die Tiere von den Menschen überhaupt nicht stören liessen. Die Vögel blieben mit ihren Jungen im Nest sitzen, die Igunas bewegten sich nicht von der Stelle und die Sea Lions stillten ihr Baby, sodass wir das Schmatzen des Jungen hören konnten. Die Landschaften welche wir zu sehen bekamen, waren ebenfalls sehr eindrücklich. Wir relaxten an wunderschönen Stränden, schnorchelten in klarem Wasser, sahen verschiedene Vulkane und liefen über Lava-Felder.
Leider hat El Nino jeweils einen grossen Effekt auf das Tierleben in den Galapagos. Dieses Jahr wurde das Wasser so warm, dass eine andere Art Algen zu wachsen begann, welche für die Marine Iguanas giftig ist. Viele der Iguanas haben jedoch von diesen Algen gegessen und sind daran gestorben. Als wir auf Fernandina herumliefen, haben wir deshalb nicht nur 100te von lebenden Iguanas sondern auch sehr viele tote gesehen.
Während diesen 8 Tage, gab es für mich drei Momente, die ich so schnell nicht vergessen werde:
1. Wir waren am Schnorcheln und auf der Suche nach Hammer Head Sharks. Plötzlich ruft jemand rund 10 Meter von mir entfernt, dass er welche gesehen hat. Ich schwamm so schnell wie möglich da hin und sah einen Hai aus der Ferne. Dieser schwamm direkt auf mich zu und plötzlich kam ein zweiter, ein dritter und ein vierter in Sicht. Ich konnte mein Glück kaum fassen:)
2. Wir schnorchelten und plötzlich tauchte ein Sea Lion auf. Dieser schwamm 4 mal so nahe an meinem Gesicht vorbei, dass ich Unterwasser nur noch am Lachen war, bis mir so viel Wasser in die Taucherbrille gelaufen ist, dass ich nichts mehr sah.
3. Unser Boot fuhr in Richtung Sonnenuntergang und plötzlich ruft jemand, dass er Delfine gesehen hat. Ich legte mich auf die Relig des Bootes und beobachtete, wie die Delfine zwei Meter unter mir direkt neben dem Boot schwammen und immer wieder aus dem Wasser sprangen. Ich wartete schon seit Australien auf dem Moment, wo ich Delfine vor der untergehenden Sonne aus dem Wasser springen sehe und endlich war es so weit:)
Die Tage waren mit zwei Mal schnorcheln und zwei Landgängen ziemlich vollgepackt und so verging die Zeit wie im Fluge. Viel zu schnell waren wir wieder zurück in Baltra und mussten das Boot verlassen. Die meisten meiner neuen Freunde flogen noch am selben Tag zurück zum Festland. Ich hatte jedoch noch weitere 1.5 Tage auf den Galapagos und machte mich wieder auf den Weg nach Puerto Ayora. Die Zeit, die mir noch blieb, ging ich gemütlich an. Ich ging erneut in den Las Grietas schwimmen und legte mich erneut in den feinen Sand am Tortuga Bay. Am Abend ging ich mit ein paar Freunden vom Boot Essen, die auch noch auf Santa Cruz waren und danach gingen wir zusammen zum Hafen, wo man am Abend Baby-Haie im Wasser schwimmen sehen kann, da diese vom Licht der Stege angezogen werden. Wir sahen rund 20 Baby-Haie, die nach Fischen schnappten und zwischendurch schwamm noch ein Seehund oder ein Pelikan vorbei:) Mit diesem Bild im Kopf, legte ich mich schlafen...
Von Cuenca nahm ich direkt einen Bus nach Banos. Im Bus lernte ich Dominic aus Deutschland kennen und wir beschlossen, ins gleiche Hostel zu gehen. Wir kamen am Nachmittag in Banos an und unternahmen nicht mehr viel. Wir liefen durch die Strassen, um uns über die verschiedenen Attraktionen (Rafting, Canyoning, Brückenjump…) zu informieren, probierten das süsse Toffee, das an jedem Ecken hergestellt wird, spielten Billard und assen im Hostel. Für den nächsten Tag haben wir beschlossen, uns ein Fahrrad zu mieten und die Ruta de las Cascadas entlang zu fahren. Wir machten uns zu 5. auf den Weg und folgten einer asphaltierten Strasse, die uns durch eine grüne Landschaft mit unzähligen Wasserfällen führte. Am Ende der Strasse wartete mit dem Wasserfall „Pailon del diablo“ das Highlight auf uns. Dieser Wasserfall ist unglaublich powervoll und man kann so nahe heran, dass man von der Gischt ganz nass gespritzt wird. Zudem gibt es einen Aussichtspunkt, wo man auf halber Höhe des Falls steht und das Wasser so schnell an einem vorbei zieht, dass es hypnotisierend wirkt. Für den Rückweg nahmen wir den Bus, damit wir nicht den Hügel hinauf zurück nach Banos fahren mussten:) Am nächsten Tag machte ich mich mit Dominic auf den Weg zum Casa del Arbol, wo es vier grosse Schaukeln gibt. Wir haben zwei Stunden da verbracht und konnten von den Schaukeln gar nicht genug kriegen. Wir haben uns während dieser Zeit glücklich und zufrieden wie kleine Kinder gefühlt:) Lustig, wie wenig es manchmal braucht. Als wir nach Banos zurückkehrten, beschloss ich, noch den Brückenjump zu machen. Leider habe ich alle Fotos auf einer CD und mein Tablet hat kein CD-Laufwerk… Nach diesem schönen Tag, liessen wir den Abend in den Hotsprings ausklingen. Damit wir erlaubt waren reinzugehen, mussten wir uns eine Badekappe mieten. Blau für Jungs und rosa für Mädchen:) Die Hotsprings waren ziemlich voll und es gab nur eine kleine Anzahl von Becken. Eines dieser Becken war ziemlich überfüllt und ein anderes halb leer. Wir beschlossen, das halb leere zuerst auszuprobieren, wussten dann jedoch schnell, wieso hier nicht so viele Leute sind. Das Wasser war so heiss, dass wir es gerade mal schafften, unsere halben Beine reinzustecken:) Danach blieb uns nichts anderes übrig, als uns im überfüllten Becken, auf die Suche nach einem „gemütlichen“ Platz zu machen, wo das Wasser angenehme Badewannen Temperatur hatte.
Vom Amazonas ging es wieder zurück an die Küste. Ich verbrachte rund 27 Stunden in verschiedenen Busen, bis ich schlussendlich in Mancora, im Norden von Peru eintraf. Ich war müde vom langen sitzen und vom Schlafen im Bus und freute mich auf zwei ruhige Tag. Ich unternahm nicht viel, ich ging am Meer spazieren, schaute mir die wunderschönen Sonnenuntergänge an und an einem Abend setzte ich mich mit einem Einheimischen an den Strand, wo wir uns am Feuer bis spät in die Nacht (auf Spanisch :)) unterhielten. Mancora ist bekannt für gute Wellen. Als ich jedoch da war, war das Meer ziemlich ruhig. Ich wollte mir das Surfen trotzdem nicht entgehen lassen und mietete mir für zwei Stunden ein
Brett. Nach rund 1.5 Stunden verschliess ich das Wasser wieder, jedoch nicht weil ich müde war, sondern weil ich vom langen warten, zwischen den Wellen, vor Kälte am ganzen Körper zitterte… Noch am selben Abend nahm ich einen Nachtbus nach Cuenca und so verliess ich nach 6 interessanten und sehr abwechslungsreichen Wochen Peru in Richtung Ecuador.
Am nächsten Tag ging ich mit dem Bus weiter nach Yurimaguas. Der Plan war, mit einem Frachtschiff von Yurimaguas nach Iquitos zu fahren, was drei Tage dauert. Es kam jedoch alles anders:) Als ich in Yurimaguas ankam, nahm ich ein Tuk Tuk vom Busbahnhof ins Zentrum. Der Fahrer sollte mich eigentlich nur zu einem Hostel fahren, da er jedoch auch für eine Reiseagentur arbeitet, fing er an, mir vom Nationalpark Pacaya Samiria zu erzählen. Er beschrieb die
verschiedenen Abschnitte des Nationalparks und erklärte mir, dass der Teil, der von Iquitos aus besucht werden kann, touristischer ist und die Gruppen mit Motorbooten unterwegs sind, was die Tiere erschreckt und dazu führt, dass man
nicht so viel zu sehen bekommt. Von Lagunas aus, was nur einen Tag Bootsfahrt von Yurimaguas entfernt liegt, kann man einen anderen Abschnitt des Nationalparks besichtigen, wo die Guides ausschliesslich mit Kanus ohne Motor
fahren. Da seine Beschreibung sehr schön klang, beschloss ich, Iquitos aus zu lassen und von Lagunas aus in den Amazonas zu gehen. Am nächsten Tag nahm ich ein Speedboat nach Lagunas und wurde im Hafen von meinem Guide empfangen. Wir liefen durch das kleine Dorf, assen gemeinsam z’Mittag und danach legte ich mich für ein paar Stunden schlafen. Am nächsten Tag starteten wir unseren Jungletrip und ich verbachte 5 Tage weit entfernt von der Zivilisation. Mein Guide, Achilles, paddelte mich durch die schönste Jungle Landschaft, während ich es mir im kleinen Boot bequem machte, dem plätschern des Wassers und den verschiedenen Geräuschen des Jungles zu hörte, tropische Früchte probierte und exotisch klingende Namen von Bäumen, Vögeln und Affen wiederholte. Während der Fahrt stoppten wir immer wieder, um Tiere zu beobachten. Wir sahen Affen (inkl. Totenkopfäffchen), Faultiere, Vögel, Papageie, Delfine und Schildkröten. Die Faultiere waren meine Lieblinge. Es ist unglaublich wie langsam sich diese bewegen. Als ich ihnen zuschaute, hatte ich das Gefühl, als würde sich alles um mich herum verlangsamen. Diese Tage waren unglaublich erholsam und ich wurde von meinem Guide richtig verwöhnt. Ich könnte jeden Tag wählen, was ich Essen möchte. Zudem fischte er jeden Tag frischen Fisch, welcher er nach meinem Wunsch zubereitete. Einmal hat er auch einen Piranha gefangen und mir seine Zähne gezeigt, bevor er diesen anschliessend fürs Abendessen zubereitet hat. Das
Wetter im Regenwald ist sehr wechselhaft und so haben wir von bewölkt, über Sonnenschein bis zu starkem Regen alles erlebt. Als sich der Himmel zu zog und wir den Regen in der Ferne hören konnten, sagte mir Achilles jeweils, dass ich
mich hinlegen sollte, damit er mich mit der schweren schwarzen Blache zudecken konnte. Ich lang dann jeweils komplett im Dunkeln, hörte das laute Prasseln des Regens und versuchte mir, mit meiner Hand ein kleines Guckloch offen zu halten, damit ich wenigstens ein bisschen etwas von der vorbeiziehenden Landschaft sehen konnte. Am 3. Tag machten wir nach 2 Tagen im Kanu zwei Wanderungen. Wir liefen durch die dichte Pflanzenwelt und ich bekam zum ersten Mal den Amazonas von innen zu sehen. Wir sahen grosse Insekten, eine Schlangenhaut, leider ohne Schlange, grosse Bäume, Lianen und viele verschiedene Pflanzen. Es ist unglaublich, wie gut sich mein Guide mit dein einzelnen Pflanzen auskannte. Er fand für mich eine Pflanze, die Trinkwasser in den Wurzeln speichert und wenn man diese abtrennt, kann man daraus natürliches Wasser trinken. Zudem kann im Amazonas für fast jedes Leiden und jede Krankheit eine Pflanze gefunden werden, die einem auf einem natürlichen Weg heilen kann. Er fragte mich, ob ich irgendwelche Schmerzen habe. Da dies nicht der Fall war, hat er mir vorgeschlagen, meine Gesichtshaut mit Schnecken Eiern zu reinigen. Ich vertraute ihm und wollte dies gerne ausprobieren. Wir machten uns auf die Suche nach den Eiern. Er fand welche und so erhielt ich die nächsten beiden Tage eine natürliche Kur. Ich wusch am Morgen mein Gesicht, er zerquetschte die Eier und trug die schleimige Konsistenz auf mein Gesicht auf. Nach ein paar Minuten trocknete diese und ich hatte lauter weisse Punkte im Gesicht:) Er sagte mir, dass es nach der Anwendung rund 3-4 Wochen dauert, bis die Haut vollkommen
gereinigt ist. Ich bin gespannt auf das Resultat:)
Zwei Mal fuhren wir in der Nacht mit dem Kanu raus, um nach Krokodilen Ausschau zu halten. Wir schalteten unsere Stirnlampen ein und suchten nach den Augen der Krokodile, die im Taschenlampenlicht eine rote Reflexion werfen. Wir sahen viele Krokodile von weitem und einige auch für ein paar Sekunden von nahem. Die Krokodile sind sehr scheu und sobald sie bemerkten, dass wir uns in unserem Boot näherten, tauchten sie unter und verschwanden in der Dunkelheit. Während unserer Reise schliefen wir in zwei verschiedenen „Unterkünften“. Die erste war grösser und besser ausgestattet. Wir hatten ein richtiges Bett mit Moskitonetz. In der zweiten Unterkunft gab es keine Betten, deshalb legten wir einfach eine dünne Schaumstoffmatratze auf den Boden und hängten ein Moskitonetz auf. In meinem Zimmer war direkt neben meinem „Bett“ eine riesen Spinne an der Wand. Mein Guide sah die Spinne und unternahm nichts dagegen. Ich schloss daraus, dass sie nicht gefährlich ist und so liessen wir die Spinne im Zimmer mit uns übernachten. Ich habe die 5 Tage im Amazonas sehr genossen. Es fühlte sich an, als ob ich für eine kurze Zeit in eine andere Welt eintauchen konnte. Hier leben die Tiere und Menschen mit der Natur noch im Einklang und es war schön, diese Verbundenheit zu spüren. Ich kehrte vollkommen relaxt nach Lagunas zurück, wo ich noch eine weitere Nacht verbrachte. Am nächsten Tag nahm ich das Slow-Boat zurück nach Yurimaguas. Das Slow Boat braucht ungefähr 13 Stunden. Da es nicht viele Kabinen an Board gibt, schlafen die meisten Leuten in ihren Hängematten. Ich kaufte mir eine Hängematte und wartete um 16.00 Uhr am Hafen, da man nie genau weiss, um wie viel Uhr das Boot eintrifft. Das Boot war pünktlich und so machte ich mich mit meiner neuen Hängematte auf die Suche nach einem guten Platz. Ich befestigte meine Hängematte, legte mich rein und verbrachte die nächsten 13 Stunden schaukelnd, während das Boot sich langsam auf den Weg Richtung Yurimaguas machte. Ich beobachtete die Landschaft, die an mir vorbei zog und sah wie die Sonne unterging und die Sterne langsam den dunkeln Nachthimmel einnahmen – herrlich:)
Von Huaraz machte ich mich auf den Weg in Richtung Amazonas. Da die beiden Orte ziemlich weit auseinander liegen, warteten einige lange Busfahrten auf mich. Zuerst nahm ich einen Nachtbus von Huaraz nach Trujillo an der Küste.
Ich kam um 4.30 Uhr morgens am Busbahnhof an und setzte mich mal eine halbe Stunde hin, um richtig aufzuwachen. Danach nahm ich ein Taxi zum Busbahnhof, wo die Buse in den Amazonas fahren. Natürlich war noch alles geschlossen und so setzte ich mich erneut hin und wartete bis um 6.30 Uhr langsam Leben in die einzelnen Verkaufsstände kam. Ich erwischte einen Bus nach Pedro Ruiz, welcher um 7.30 Uhr los vor. Die nächsten 13 Stunden konnte ich eindrücklich miterleben, wie sich die Landschaft veränderte. Zuerst fuhren wir entlang der Küste, wo nichts wuchs und nur Sand zu sehen war, danach fuhren wir über Hügel und entlang von Reisfeldern, plötzlich wuchsen Palmen neben der Strasse und alles wurde immer grüner und grüner. Unterwegs stoppten wir für z‘Mittag und z’Nacht und wann immer sonst der Bus kurz zum Stillstand kam, erschienen unzählige Verkäufer, die einem von Früchten, über Popcorn bis zu selbst gepacktem Kuchen alles verkaufen konnten. Um kurz vor 21.00 Uhr kam ich in Pedro Ruiz an, von wo aus ich noch für rund 40 Minuten ein Taxi nach Chachapoyas nehmen musste. Erschöpft kam ich in meinem Hostel an und legte mich
kurz darauf schlafen. Für den nächsten Tag habe ich eine Tour zu den Kuelap Ruinen gebucht, welche nach Machu Picchu die zweit wichtigsten Ruinen in Peru sind. Früh am Morgen machten wir uns auf die 3 stündige Anfahrt. Danach
besichtigten wir die Ruinen, welche anders als Machu Picchu nicht von den Inkas, sondern von den Bewohnern rund um Chachapoyas erbaut wurden. Die Bauart ist daher unterschiedlich und deshalb ist meiner Meinung nach ein Vergleich zu Machu Picchu nur schwer machbar. Das Schöne an Kuelap ist, dass die Ruinen nicht von Touristen über laufen sind, dass alles verwachsen ist und man sich daher vorkommt, als würde man durch einen Märchenwald laufen und die Sicht runter ins Tal ist ebenfalls wunderschön. Nachdem wir für rund 1.5 Stunden durch die Ruinen gelaufen sind, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Am nächsten Tag machte ich mich mit Regina von Österreich auf den Weg zum Gocta Wasserfall, welcher mit 771 Meter, zu den höchsten Wasserfällen der Welt zählt. Wir nahmen einen Bus, liefen danach durch kleine Dörfer und folgten dem Weg, welcher uns durch den Wald zum Pool des erstem Wasserfalles führte. Ich liebte es, in der Nähe des Wasserfalls zu stehen, sein Dröhnen zu hören, das runterfallende Wasser zu beobachten und dabei die Gischt im Gesicht zu spüren. Als ich vollkommen durchnässt und verwindet war, machten wir uns auf den Weg zum oberen Teil des Wasserfalles. Ein schmaler Weg führte uns durch den Regenwald und brachte uns die über 500 Meter zum höher gelegenen Wasserfall hoch. Als wir oben ankamen, fing es leicht zu regnen an und der bereits schlammige Weg wurde noch Schlammiger. Wir zogen unsere Regenjacken an und liefen weiter. Schliesslich erreichten wir den oberen Aussichtspunkt, welcher uns zum Pool des oberen Wasserfalles hinbrachte. Es regnete noch immer, der Wind war stark und die Gischt des Wasserfalles spritzte uns ins Gesicht, so dass wir von oben, von vorne und von unten nass wurden. Ich genoss die Nähe zum Wasserfall und kehrte erst zurück, als meine Regenjacke durchtränkt war und sich meine Schuhe anfühlten, als würden sie ein Swimmingpool beherbergen. Fröstelnd, aber mit einem Lachen im Gesicht kehrte ich zum Unterstand zurück, wo Regina bereits im Trocknen auf mich wartete. Vom Unterstand führte noch ein zweiter Weg weg, welcher uns zum oberen Teil des grossen Wasserfalles führte. Da kletterten wir über ein paar Steine, stiegen einen Boulder hoch und genossen die Aussicht. Hinter uns sahen wir den oberen Wasserfall und ungefähr 15 Meter vor uns lag die Kante des über 500 Meter hohen Wasserfalles - ein eindrücklicher Anblick. Da es immer noch regnete, machten wir uns kurz darauf wieder auf den Rückweg und freuten uns auf eine warme Dusche im Hostel:)
Wir kamen am Morgen in Huaraz an, checkten in unser Hostel ein und gönnten uns ein gutes Frühstück im California Cafe. Graeme und ich hatten zwei Ziele für Huaraz: Wir wollten die Berge sehen und an einer San Pedro (Kaktus) Zeremonie teilnehmen. Wir fragten im California Cafe nach, ob sie uns einen Schamanen empfehlen können. Sie gaben uns eine Telefonnummer, riefen an und erhielten die Information, dass wir zu den Ruinen, welche Ausserhalb von Huaraz liegen, gehen und da nach Christian fragen sollen. Wir buchten zuerst den 4-tägigen Santa Cruz Trek für den nächsten Tag und machten uns anschliessend auf den Weg zu den Ruinen. Wir stiegen in einen Minibus ein und fuhren für rund 30 Minuten einen Hügel hoch. Bei den Ruinen angekommen, machten wir uns auf die Suche nach Christian. Wir fanden zuerst seinen Bruder, der uns weiterhelfen konnte und so standen wir keine 10 Minuten später vor Christian. Wir unterhielten uns mit ihm und er erklärte uns, wie die Zeremonie ablaufen wird. Wir hatten ein gutes Gefühl und so verabredeten wir uns auf eine Abendzeremonie, nach unserer Rückkehr vom Santa Cruz Trek. Glücklich und voller Vorfreude machten wir uns auf den Rückweg.
Am nächsten Morgen ging es mit einem Minibus zum Startpunkt der Wanderung. Die nächsten vier Tage liefen wir durch Täler, entlang von Flüssen, vorbei an Seen, Wasserfällen und Gletscher und über den Pass „Punta Union“ (4‘750 Meter über Meer). Die ganze Zeit über wurden wir von zwei Hunden begleitet. Den kleinen, den wir „Alejandro“ nannten, schlief zwei Mal in unserem Zelt, da es draussen so kalt war. Das Eindrucksvolle dieses Treks ist, dass man fast die ganze Zeit von 6‘000 Meter hohen Bergen umgeben ist. Als ich mir die hohen Gipfel ansah, wurde mein Wunsch, einer dieser Berge zu besteigen immer grösser. Leider fängt die Saison für die 6‘000er erst Mitte / Ende Juni an. So entschied ich mich den Berg Pisco, welcher mit 5‘750, zu den hohen 5‘000er gehört, zu besteigen. Bevor ich jedoch Pisco bestieg, nahm ich mit Graeme an der San Pedro Zeremonie teil. Wir kamen nach dem Santa Cruz Trek müde in Huaraz an, gönnten uns eine Dusche, kauften Früchte und Wasser ein und machten uns danach erneut mit dem Minibus auf den Weg zu den Ruinen. Christian erwartete uns bereits. Er führte uns in den Innenhof seines Hauses, wo wir uns auf eine alte Matratze neben dem Feuer setzten. Wir erhielten Schaffelle, die uns warm hielten und warteten gespannt darauf, was als nächstes passiert. Christian hat ein paar Opfergaben für Pacha-Mama (Muttererde) und die verstorbenen Grosseltern (Spirits) vorbereitet. Christian sprach in Spanisch und Quechua zu den Spirits und bat diese um Hilfe. Anschliessend konnten wir uns alle etwas in unserer Muttersprache wünschen. Danach erhielten wir eine Zigarre, die uns reinigen sollte und dann war es an der Zeit den „Zaubertrank“ (San Pedro Kaktus) zu trinken. Wir erhielten beide ein Glass voll. Der Geschmack und die Konsistenz sind so eklig, dass man den Inhalt am besten in grossen Schlucken runterwürgt. Nachdem wir den San Pedro Drink zu uns genommen hatten, dauerte es ca. 2 Stunden bis die Wirkungen einsetzten. In der Zwischenzeit bereiten wir die Opfergaben fertig zu und verbrannten diese anschliessend im Feuer. Wir erhielten auch verschiedene Düfte, die uns helfen sollten, die verschiedenen Geister zu empfangen und Christan fing an zu singen und zu musizieren. Nach einiger Zeit fühlten wir, wie Energie durch unsere Schultern in unsere Arme floss und sich unsere Hände anders anfühlten. Christian hatte das Gefühl, dass wir noch mehr trinken können und reichte uns ein weiteres Glas, welches wir uns teilten. Da mir jedoch bereits ein bisschen schlecht war, war das zweite Glas zu viel für mich. Sobald das eklige Getränk meinen Hals erreichte, musste ich mich übergeben. Christian meinte, dass dies beim ersten Mal oft passiert und als innere Reinigung angesehen werden kann. Wir sassen weiter am Feuer, liessen uns von der Musik wegtragen, sahen den Flammen und den Sternen zu und warteten drauf, was San Pedro mit unseren Körpern anstellt. Graeme spürte die Wirkungen stärker, da er sich nicht übergeben musste. Ich hatte nicht viele Halluzinationen. Ich sah einige Sterne blinken und sich verschieben und ich sah einige Linien in der Luft, die ab und zu da waren und dann wieder verschwanden. Was sich bei mir stärker veränderte war mein Körpergefühl. Ich fühlte mich die ganze Zeit glücklich, liess mich von der Musik führen und sah einmal wie sich mein Herz öffnete und Licht sich schlangenartig von mir Weg bewegte. Um ca. 3 Uhr morgens sang Christian Lieder, um uns vom Trip runter zu holen. Wir legten uns in seinem Haus schlafen und erhielten am nächsten Morgen von seiner Mutter ein grosses Frühstück serviert. Ich fand die ganze Erfahrung und die Zeremonie sehr interessant und wer weiss, vielleicht habe ich nochmal die Gelegenheit San Pedro zu nehmen und mich ohne zu übergeben, richtig auf eine spirituelle Reise zu begeben…
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Huaraz. Ich war immer noch davon überzeugt, dass ich den Berg Pisco besteigen möchte und so ging ich zu verschiedenen Agenturen, um mich zu informieren. Ich buchte
schliesslich den Hike mit Eco Travel Peru, da diese bereits eine Reservation von einem Jungen aus Deutschland hatten und es viel günstiger kommt, wenn man sich einen Guide zu zweit teilen kann. Ich hatte noch einen Ruhetag, bevor wir
mit dem Trek starteten und genoss es richtig, mal ausschlafen zu können und kein Programm zu haben. Am nächsten Tag ging es wieder mal früh los. Bereits um 5.30 Uhr wurden wir abgeholt und machten uns im Minibus auf zum Startpunkt der Wanderung. Der erste Tag war „gemütlich“. Wir hatten nur eine 3-4 stündige Wanderung vor uns, bei welcher wir vom Startpunkt zum Refugio liefen. Wir kamen gegen Mittag im Refugio an und genossen die grossartige Aussicht auf Pisco und die anderen Gipfel. Als ich den Berg hochsah, konnte ich mir nur schwer vorstellen, dass
ich am nächsten Tag tatsächlich da oben stehen werde. Wir assen früh z’Nacht und legten uns in unserem Bett, welches sich 4‘750 Meter über Meer befand, schlafen. Wir wurden um Mitternacht geweckt, assen was kleines zum Frühstück
und starteten um 1 Uhr in der Nacht unter dem schönsten Sternenhimmel und dem Licht des Vollmondes, unseren Aufstieg. Zuerst ging es für zwei Stunden über grosse Steine, die teilweise lose waren, bis wir schliesslich den Gletscher
erreichten. Der Anblick des weissen Eis und der umliegenden Berge, die im Mondlicht leuchteten, war unglaublich. Wir setzten unseren Helm auf, befestigten die Steigeisen an den Schuhen, nahmen den Eispickel zur Hand, wurden an einem Seil angemacht und starteten anschliessend unseren Aufstieg auf dem Gletscher. Wir liefen steile Eiswände hoch, überquerten Gletscherspalten und beobachteten, wie wir langsam vom Nebel eingehüllt wurden, bis wir auf ein paar wenige Meter gar nichts mehr sehen konnten. Wir fuhren mit dem Aufstieg fort und bewunderten die Orientierungskenntnisse unseres Guides:) Als wir rund 40 Minuten vom Gipfel entfernt waren, öffnete sich der Nebel und wir erhielten erneut einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge. Leider hielt die Öffnung nicht lange an und viel zu schnell waren wir wieder vom Nebel umhüllt. Wir liefen auf einer Höhe von über 5‘000 Meter, auf einem Gletscher ohne Sicht und es kam uns vor, als ob wir auf einen anderen Planeten versetzt wurden. Als wir kurz vor dem Gipfel standen und sich der Nebel noch kein bisschen verzogen hatte, beschlossen wir, ein wenig zu warten. Wir tanzten auf der Stelle, um uns warm zu halten und machten uns nach rund 30 Minuten, trotz Nebel auf den Weg zum Gipfel. Der Nebel war hartnäckig und so blieb uns die ganze atemberaubende Aussicht verwehrt. Da es ohne Sonne kalt war, machte wir uns bereits nach ca. 5 Minuten wieder auf den Abstieg. Als wir halb unten waren, löste sich der Nebel
plötzlich auf und der ganze Pisco war wolkenfrei und strahlte in der Sonne und ich hätte heulen können. Wie sehr habe ich mir in diesem Moment gewünscht, auf der Spitze zu stehen und die Aussicht von oben geniessen zu können… Trotz
Wetterpech war der Auf- und Abstieg eine eindrückliche Erfahrung und ich bin froh, dass ich diese erleben konnte. Um 11.30 Uhr waren wieder zurück im Refugio, assen z’Mittag und legten uns den Rest des Nachmittages schlafen. Am
letzten Tag ging es über die Laguna 69 zurück nach Huaraz. Huaraz ist das Paradies für Bergsteiger und ich hoffe sehr, dass ich irgendeinmal nach Huaraz zurückkehren und einer der richtig hohen Berge besteigen und dann auch die
verdiente Aussicht geniessen kann:)
Von Ica nahmen wir direkt ein Taxi nach Huacachina, einem Oasen Dorf, welches nur gerade 10 Minuten ausserhalb von Ica liegt. Wir buchten eine Buggy-Tour inkl. Sandboarding für 16.00 Uhr und ich nutzte den Rest des Tages, um mir Gedanken über meine Weiterreise zu machen. Um 16.00 Uhr stiegen wir in den Buggy ein und unser ältere Fahrer fuhr los. Es stellte sich heraus, dass er ziemlich crazy ist und so rasten wir über die Sanddünen, dass die meisten Leute in unserem Gefährt nur noch am kreischen waren:) Wir stoppten, um Fotos zu machen und kriegten anschliessend unsere „Snowboards“, welche Bretter waren mit einer Klettverschlussbindung, welche nicht wirklich gut hielt. Nachdem ich die ersten beiden Dünen stehend runter gefahren bin, habe ich mich für die letzten drei dafür entschieden, die Runterfahrt liegend zu geniessen. Die Dünen wurden immer steiler und wir schneller:) Ich liebe Sanddünen und ich habe die Sicht in dieser riesen Wüste, welche bis an die Pazifikküste reicht, sehr genossen. Zum Schluss stoppten wir oberhalb der Oase und konnten die Sicht runter auf das belichtete Dorf geniessen. Wenn man den Kopf ein bisschen weiter nach rechts drehte, konnte man in der Ferne die Lichter der Grossstadt Ica sehen, was einem das Gefühl der verlassenen Oase ein bisschen nahm. Am nächsten Morgen kletterten wir eine der Sanddünen hoch, um einen Blick runter auf die Oase im Tageslicht zu erhalten. Danach sprangen wir die Düne runter und probierten frische Datteln von der Palme, welche jedoch ein bisschen trocken waren. Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Paracas und ich war nach über 3 Monaten wieder mal an einem Meer, wo es auch warm genug zum Schwimmen war. Wir setzten uns an den Strand, tranken ein Bier und genossen den Sonnenuntergang. Für den nächsten Tag haben wir eine Taxifahrt ins Paracas Reserve gebucht. Wir verbrachten den ganzen Tag an den verschiedenen Stränden, gingen im Meer schwimmen und assen extrem frischen Fisch. Es fühlte sich so gut an, zurück am Meer zu sein, auch wenn es nur für eine kurze Zeit war. Am Abend genossen wir nochmal den Sonnenuntergang und machte uns am nächsten Tag auf den Weg nach
Lima. Lima ist bekannt als Gourmet-City in Südamerika und so wollten wir so viel gutes Essen wie möglich probieren. Am ersten Abend gingen wir in ein Sushi-Restaurant und bekamen eine grosse Auswahl von rohem Fisch serviert. Danach gingen wir Tanzen und legten uns erst spät schlafen. Am nächsten Tag wollten wir an einer Gourmet-Tour teilnehmen, leider waren wir zu spät dran und alle Touren waren für diesen Tag bereits ausgebucht. So liefen wir entlang der Küste im Stadtteil Barranco und machten uns auf den Weg zum besten Ceviche Restaurant in Lima. Ceviche ist eine Spezialität in Peru, welche aus rohem Fisch besteht, der rund 15 Minuten in Zitronensaft eingelegt wird und anschliessend mit Zwiebeln serviert wird. Das Ceviche war erstklassig und dadurch eine kleine Entschädigung für die verpasste Gourmet-Tour. Am Abend machten wir uns mit einem Nachtbus auf den Weg nach Huaraz, dem Bergparadies in Peru.
Ich kam frühmorgens in Arequipa an, suchte mir ein Hostel und ging anschliessend mit einem Pärchen aus Holland frühstücken. Anschliessend nahmen wir an der „free Walking-Tour“ teil, in welcher wir einige interessante Fakten über die 2. Grösste Stadt Perus erfuhren und uns zudem auch der Unterschied zwischen Lamas, Alpacas, Guanacos und Vicunas aufgezeigt wurde. Den Rest des Tages machte ich nicht mehr viel. Ich buchte eine zweitägige Tour zum
Colca-Canyon für den nächsten Tag und ging früh schlafen. Am nächste Morgen ging es wieder mal früh los. Bereits um 5.30 Uhr wurden wir in unserem Hostel aufgeladen und machten uns auf den Weg zum 160 km entfernten Canyon. Unser erster Stopp war Frühstück, welches im Vergleich zum Salkantay-Trek sehr mickrig ausfiel. Danach stoppten wir beim Condor-Cross, wo wir 40 Minuten Zeit hatten, diese riesen Vögel zu bestaunen. Es war sehr eindrücklich zu sehen, wie diese grossen Tiere schwerelos im Aufwind durch die Luft glitten. Einige kamen so nahe, dass man den Kopf und weitere Details deutlich erkennen konnte. Danach fuhren wir weiter zum Startpunkt unseres Treks. Der Colca-Canyon ist dafür bekannt, dass er an einigen Stellen tiefer als der Grand Canyon ist. Ich war jedoch vom Colca-Canyon ein bisschen enttäuscht, da mir der Abschnitt, den wir bewanderten mehr wie ein tiefes Tal, als wie ein Canyon vorkam. Es war sehr
grün und überall gab es kleine Dörfer. Nichts desto trotz war es eine schöne Wanderung. Am ersten Tag liefen wir in den Cayon runter und übernachteten in einem „Oasen-Dorf“. Wir schliefen in einem einfachen Hotel mit privaten
Swimming-Pool. Wir haben uns den ganzen Tag auf den Pool gefreut, als wir da ankamen, war die Sonne jedoch leider bereits hinter den Wänden des Canyons verschwunden und das Wasser war kalt, so dass wir nach rund 5 Minuten
schlotternd wieder aus dem Pool stiegen. Am nächsten Tag ging es im Dunkeln los und wir liefen den Canyon auf einem anderen Weg wieder hoch. Oben angekommen machten wir uns auf die Rückfahrt und stoppten bei einem
Aussichtspunkt über das Colca-Valley. Dieses hat mir mit den vielen Terrassen und kleinen Seen fast besser gefallen, als der Canyon. Danach ging es weiter zu Hotsprings, wo wir uns für rund eine Stunde in den kleinen Pools, direkt neben einem Fluss, erholen konnten. Am späten Nachmittag kehrten wir nach Arequipa zurück. Ich packte meinen Sachen, ging mit ein paar Leute aus meiner Tour Indisch Essen und machte mich anschliessend mit Graeme aus den USA auf den Weg nach Ica.
Ich kam früh morgens in Cusco an, suchte mir ein Hostel und musste erstmal 2 Stunden warten, bis Frühstück serviert wurde. Danach machte ich mich mit Lana von Neuseeland auf den Weg, die verschiedenen Touranbieter abzuklappern. Ich wusste, dass ich den 5-tägigen Salkantay-Trek zu Machu Picchu machen möchte und Lana war am Inka-Jungle Trail interessiert. Das Problem ist, dass es über 100 verschiedene Anbieter gibt und die Preise stark variieren. Ich konnte Angebote finden, die von sehr günstig (USD 240.-) bis sehr teuer (USD 600.-) reichten. Nachdem wir über drei Stunden rumgelaufen sind und uns immer noch nicht entscheiden könnten, brauchten wir eine Pause. Wir gönnten uns ein
Mittagessen und nahmen anschliessend an der „free Walking-Tour“ teil. Ich beschloss, eine Nacht über die verschiedenen Angebote zu schlafen und mich am nächsten Morgen zu entscheiden. Schlussendlich gewann „Salkantay Trekking“, welche mit einem Preis von USD 380.- in der Mitte lagen, bekannt für ihr gutes Essen sind und am 4. Tag eine andere Route (Llactapata), als all die günstigen Anbieter, haben. Am nächsten Morgen buchte ich meine Tour und machte mich anschliessend mit Lana auf den Weg zu den Ruinen „Sacsayhuamán“, welche direkt ausserhalb von Cusco liegen. Es war sehr interessant, die einzelnen Steine zu sehen, welche perfekt aufeinander passen und teilweise so gross sind, dass es schwer vorstellbar ist, wie die Inkas diese transportieren konnten. Anschliessend packte ich meine Sachen für den 5-Tagestrek und ging um 19.00 Uhr zum Briefing, wo ich meinen Guide und meine Gruppe kennenlernte. Nach dem Briefing gingen alle direkt zurück zum Hostel, da wir am nächsten Tag bereits um 5 Uhr morgens starteten. Die nächsten vier Tage waren wunderschön. Wir wanderten durch Täler, schliefen zwischen Gletscher, sahen schöne Bergseen, relaxten in Hotsprings, überquerten den Salakantay-Pass (4‘600 Meter über Meer) und liefen anschliessend immer weiter runter, bis die Landschaft immer grüner wurde und wir schlussendlich im Regenwald unterwegs waren. Am 4. Tag war es neblig und es hat in der Nacht geregnet. Unsere Gruppe hat trotz schlechtem Wetter entschieden, den Weg über llactapata zu laufen und ich war sehr froh darüber. Wir liefen auf schmalen Wege durch den Jungel, vorbei an Kaffeeplantagen, Avocado- und Bananenbäume und wilden Tomaten. Als wir auf der anderen Seite runter liefen, verzog sich der Nebel wie von Zauberhand und wir hatten einen klaren Blick auf Machu Picchu, Machu Picchu Mountain und Huayna Picchu. Für mich war der erste Blick auf Machu Picchu magisch und gehört definitiv zu den Momenten, die ich nicht so schnell vergessen werde.
Während der ganzen Zeit wurden wir von unserer Crew verwöhnt. Die Zelte wurden für uns aufgestellt, unser Gepäck wurde von Pferden transportiert, so dass wir nur immer den Tagesrucksack tragen mussten und wir wurden drei Mal am Tag bekocht. Das Essen, welches wir jeden Tag inmitten der Wildnis serviert bekommen haben, gehörte zum besten meiner ganzen Südamerika reise. Am Abend des 4. Tages kamen wir in Aguas Calientes an, dem Ausgangspunkt für Machu Picchu. Wir assen in einem Restaurant z’Nacht und gingen anschliessend noch weiter, um einen Passionfrucht-Sour (anstatt Pisco Sour) und die peruanische Spezialität Cuy (Meerschweinchen) zu probieren. Unser Guide bestellte ein Meerschweinchen, welches wir anschliessend unter uns 6 teilten. Viel gab es somit nicht und das Meerschweinchen hat allgemein nicht wirklich viel Fleisch an sich, so dass die knusprige Haut das Einzige ist, das mir in Erinnerung bleibt.
Nach 3 Nächten im Zelt, genoss ich es im einem grossen Hotelbett schlafen zu können:) Leider war es nichts mit ausschlafen, da wir uns bereits um 4.30 Uhr auf den Weg Richtung Machu Picchu machten. Wir erreichten kurz vor 5 Uhr die Brücke, welche um 5 Uhr öffnet. Wir mussten in einer Schlange warten, da hier die Tickets kontrolliert werden und machten uns anschliessend auf den steilen Aufstieg zu Machu Picchu. In 40 Minuten liefen wir unzählige Stufen hoch und kamen kurz vor 6 Uhr vollkommen verschwitzt vor den Toren von Machu Picchu an. Wow, was soll ich sagen. Ich war vollkommen fasziniert, als ich Machu Picchu das erste Mal aus nächster Nähe sah. Wir erhielten eine Tour von unserem Guide, welcher uns die wichtigsten Tempel (Sonnentempel, Tempel des Condors), den Hauptplatz, das Observatorium für die Sternenbeobachtung (zwei Löcher, die die Inkas mit Wasser füllten und dadurch die verschiedenen Sternformationen durch die Spiegelung im Wasser studieren konnten) zeigte und uns auch sonst viele Informationen über die Entstehung von Machu Picchu gab. Machu Picchu wurde in einer Phase von über 100 Jahren erbaut (Start 1450) und ist wie viele Ruinen in Peru, welche man heute besichtigen kann, nicht abgeschlossen, da die Arbeiten stoppten, als die Spanier in Südamerika eintrafen. Als die Tour fertig war, machten wir uns auf den Weg zum Machu Picchu Mountain. Ich bin froh, dass ich mich dazu entschieden habe, diesen zu besteigen. Wir mussten für eine weitere Stunde Treppen hochlaufen, aber der Aufwand hat sich definitiv geholt. Ich habe es geliebt, abseits der Touristenmassen auf dem Gipfel von Machu Picchu Mountain zu sitzen und die Aussicht runter auf Machu Picchu zu geniessen. Es war besonders interessant, da so viele Wolken vorbeizogen, dass man manchmal gar nichts sah, ein paar Sekunden später man Machu Picchu jedoch durch die Löcher in den Wolken erblicken und noch ein bisschen später eine komplett freie Sicht geniessen konnte. Nachdem wir auf dem Berg gefrühstückt hatten und die Sicht für 1.5 Stunden genossen hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Unten angekommen, besichtigten wir die Inkabrücke, das Sonnentor und zum Schluss schauten wir uns noch die Ruinen aus der Nähe an. Wir haben 9 Stunden auf Machu Picchu verbracht und ich habe jede Sekunde genossen. Es ist ein touristischer Ort, aber es ist auch ein magischer Ort, der einem zurück in die Vergangenheit führt und die eindrückliche Bauart der Inkas perfekt vor Augen führt. Müde, aber glücklich kehrten wir am selben Abend nach Cusco zurück.
Die nächsten drei Tage verbrachte ich im Sacred Valley. Ich fuhr zuerst mit einem Minibus nach Pisaq und schaute mir da die Ruinen an, danach ging es weiter nach Lares, ein kleines Dorf in mitten der Berge. Ich schlief für CHF 4.50 in einem Einzelzimmer und ass Abendessen für 1.50 in einem Restaurant, wo man sich sein Essen nicht aussuchen konnte, sondern automatisch das Tagesmenu serviert bekam. Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg zu den Hotsprings und relaxte rund 3 Stunden in den verschiedenen Pools, welche von angenehm warm bis heiss (44 Grad) reichten. Noch am selben Nachmittag machte ich mich auf den Weg nach Ollantaytambo, einem kleinen Dorf am Ende des Sacred Valleys. Ich gönnte mir eine Massage und machte mich am nächsten Morgen auf den Weg zu den Ruinen, welche sich auf zwei gegenüberliegenden Hügel befinden. Ich lese momentan ein Buch über die Inka-Kultur (The last days of the Incas) und ich fand es sehr interessant, all die erwähnten Orte in Realität zu sehen und sich dabei vorzustellen was hier vor rund 500 Jahren vor sich ging. Nach 10 Tagen in Cusco und Umgebung war es Zeit weiterzuziehen und ich nahm am Abend einen Nachtbus nach Arequipa.
Nach einer wunderschönen Busfahrt entlang des Lakes Titicaca, welcher 3‘812 Meter über dem Meer liegt und mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern der größte See Südamerika ist, kamen wir in Copacabana an. Es war bereits 18.00 Uhr und so suchten wir uns ein Hostel, informierten uns über die Bootszeiten zur Isla del Sol, assen einen wundervoll frischen Trout und legten uns anschliessend schlafen. Am nächsten Morgen nahmen wir um 8.30 Uhr das erste Boot zur Isla del Sol. Das Wetter war leider alles andere als sonnig, der Himmel war Wolken verhangen und als wir auf der Insel ankamen, fielen einige Regentropfen. Wir nahmen an einer geführten Tour teil und erfuhren viel über die Geschichte des Sonnengottes. In der Mythologie der Inka soll der Sonnengott Inti seine Kinder, den ersten Inka Manco Cápac und seine Frau Mama Ocllo, auf einem Felsen der Isla del Sol zur Erde gelassen haben. Somit spielt die Isla del Sol in der Mythologie der Inka eine sehr große Rolle. Angeblich sind die Fussabdrücke der beiden auf der Insel sichtbar. Ihr könnt euch anhand der Fotos selber davon überzeugen:) Anfänglich wollten wir die Insel am ersten Tag überqueren und auf der Südseite schlafen. Da es im Norden jedoch so viele Sachen (Ruinen, Hügel, Strände) zu besichtigen gibt, beschlossen wir spontan, auf der wenig besiedelten Nordseite zu übernachten und erst am nächsten Tag die Inselüberquerung zu machen. Wir verbrachten viel Zeit in der Ruine und liefen anschliessend einen Hügel hoch, von welchen wir eine unglaubliche Aussicht runter auf die Ruine und den Strand genossen. Danach liefen wir runter zum Strand und ich ging im erfrischenden Wasser des Lakes Titicaca schwimmen. Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg ins Dorf und suchten uns ein Hostel. Anschliessend wollten wir was Essen gehen, was sich gar nicht so einfach herausstellte. Auf der Nordseite gibt es nur zwei Restaurants und dem einen ist alles ausgegangen, so dass es da nur noch Omeletten gab. Nach kurzem rumgehen fanden wir das zweite Restaurant, welches nur Trout servierte. So bestellten wir einen und kamen erneut in den Genuss eines natürlichen (nicht gezüchteten) Trouts. Nach dem Essen wollten wir uns den Sonnenuntergang anschauen. Leider brachen wir zu spät auf, so dass wir nur noch die leichten Verfärbungen am Himmel sehen konnten. Da es auf der Insel nach Einbruch der Dunkelheit nichts zu tun gibt, legten wir uns schlafen und beschlossen, am Morgen für den Sonnenaufgang aufzustehen. Dies mal waren wir zeitig da und so konnten wir das ganze Spektakel vom Steg aus geniessen. Nachdem die Sonne oben war, legten wir uns nochmal für eine Stunde schlafen, assen anschliessend Frühstück und machten uns danach auf die Überquerung der Insel. Wir hatten Glück mit dem Wetter, die Sonne schien, am Himmel waren keine Wolke sichtbar und dadurch war das Blau des Sees viel intensiver als noch am Vortag. Die Überquerung der Insel war wunderschön. Wir sahen die kleinen Dörfer der Insel von oben, der See umgab uns von beiden Seiten und in der Ferne konnten wir die schneebedeckten Gipfel der Berge sehen – ein unglaublicher Anblick. Ich war traurig als wir auf der Südseite ankamen und unsere Wanderung zu Ende war. Wir assen etwas kleines und nahmen anschliessend um 15.00 Uhr das Boot zurück nach Copacabana. Ursprünglich wollte ich noch am selben Abend nach Cusco weiterreisen. Da jedoch zwei Freunde von mir, welche ich in Sucre kennenlernte, an diesem Tag in Copacabana eintrafen, beschloss ich, noch eine zusätzliche Nacht da zu verbringen und erst am nächsten Abend weiter zu fahren.
Wir trafen um 5.30 Uhr morgens in La Paz ein. La Paz liegt zwischen 3‘200 – 4‘100 Meter über Meer und so war es am Morgen noch ziemlich frisch. Wir wickelten uns in unsere Kleider ein und machten uns auf den Weg zum Hostel. Wir hatten Glück und konnten bereits einchecken und auch frühstücken. Im Vorfeld haben mir viele Leute von der Free Walkingtour von Red Cap vorgeschwärmt. Ich habe noch nie an einer Walkingtour teilgenommen und war deshalb sehr gespannt. Um 10.30 Uhr holte uns der Guide im Hostel ab und brachte uns zum Startpunkt, wo bereits weitere Leute warteten. Die nächsten 2.5 Stunden liefen wir mit einer Gruppe von rund 20 Leuten und zwei Guides durch La Paz. Uns wurden die wichtigsten Orte gezeigt und erklärt. Wir starteten beim Gefängnis, welches bekannt wurde, weil die Insassen zusammen mit ihren Familien da „leben“ können, danach gingen es weiter zu Kirchen und bekannten Plätzen und Gebäuden, zum Lebensmittelmarkt und auch zum Hexenmarkt, wo man getrocknete Baby-Lamas und auch verschiedene Liebespülverchen kaufen kann. Unsere Guides erzählten auch, dass in den meisten alten Häuser einen Menschen lebendig einbetoniert wurde. Die Leute glaubten, dass die Opferung eines Tieres für den Neubau eines Hauses nicht genug ist. So erzählt man sich, dass oft Leute zu Obdachlosen gingen und diese mit Alkohol abfüllten, bis sie nichts mehr mitbekamen und danach die betrunkenen Obdachlosen lebendig in die Mauern der Häuser einbetoniert wurden. Schaurige Geschichten. Da kann man nur hoffen, dass diese nicht wahr sind. Aber anscheinend wurden bei Häusern, die runtergerissen wurden, oft menschliche Überreste gefunden.
In Bolivien ist es der Fall, dass man für Häuser, welche nicht fertig gebaut sind, sprich keinen Anstrich haben, weniger Steuern zahlen muss. La Paz ist daher auch als die Orange-Stadt bekannt, da viele Hausbesitzer keine Fassade anbringen, sondern einfach die Backsteine stehe lassen. Nachdem ich so viel über La Paz gelernt hatte, wollte ich mir den Umfang der Stadt anschauen. Seit Mai 2014 gibt es Seilbahnen (Teleferico) die La Paz mit El Alto verbinden und eine Fahrt in einer dieser Bahnen ist die beste Möglichkeit, um einen Überblich über die ganze Stadt zu erhalten. Der Anblick ist sehr eindrücklich: Eine Millionen-Stadt, die wie einen Kessel in den Hang gebaut wurde. Für den zweiten Tag haben wir die Death Road gebucht. Es gibt so viele Anbieter, dass es schwierig ist, sich für einen zu entscheiden. Wir haben uns schlussendlich für Barracuda, eine der teureren Agenturen, entschieden, da diese gute Bewertungen hatten und die Bikes, die man kriegt, zu den Besten gehören. Die Death Road ist eine alte Zufahrtstrasse, welche La Paz mit Coroico verband. Da die Strasse sehr kurvig und eng ist, hat es früher viele Unfälle gegeben. Insgesamt sind in den Jahren 1930 - 2005 200-300 Personen jährlich auf der Death Road bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. 2006 wurde eine Neubaustrecke eröffnet und die Death Road wird seither nicht mehr gross benutzt. Dadurch kann die Strasse heute mit Mountainbikes befahren werden, ohne dass man sich gross Gedanken um Gegenverkehr machen muss. Das interessante der Strasse ist auch, dass man verschiedene Klimazonen durchfährt. Man startet auf 4‘650 Meter über Meer und endet im Regenwald gerade mal auf 1‘200 Meter über Meer. Die Strasse ist nicht asphaltiert und man fährt durch Wasserfälle und überquert Flüsse auf dem Weg nach unten. Auch wenn die Strasse heute nicht mehr so gefährlich ist, sterben trotzdem jährlich einige Biker auf dem Weg nach unten. Wir hatten zwei gute Guides und gute Bikes und so erreichte meine ganze Gruppe heil das Ziel. Ich habe die Abfahrt sehr genossen. Es war herrlich, ohne grosse Anstrengung, die Natur so nahe an einem vorbeiziehen zu sehen und gleichzeitig ein abenteuerliches Kibbeln im Bauch zu spüren. Es fühlte sich überhaupt nicht wie 65 Kilometer an und als ich unten ankam, wäre ich am liebsten noch weiter gefahren:) Um das "Überleben" der Death Road zu feiern, gingen wir am Abend weg und tanzten bis früh in den Morgen. An meinem letzten Tag in La Paz, machte ich nicht mehr viel. Wir schliefen aus, assen Frühstück, packten unsere Sachen, checkten aus und nahmen um 14.00 Uhr einen Bus nach Copacabana am Lake Titicaca.