Wir fuhren mit der Fähre von Nusa Penida nach Bali und von da ging es mit der langsamen Fähre weiter nach Lombok. Wir kamen am frühen Abend in Senggigi an, wo wir uns erstmal über die Insel informierten. Wir beschlossen, den Norden von Lombok auf einer mehrtägigen Rollertour zu erkunden. Wir liessen unsere grossen Rucksäcke in Senggigi und packten alles, was wir für die nächsten Tage brauchten in unsere kleinen Rucksäcke. Mit leichtem Gepäck machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg nach Tetebatu. Am Anfang war der Verkehr sehr hektisch. Ich blickte die ganze Zeit in den Rückspiegel, damit ich von den teilweise sehr engen Überholmanövern nicht überrascht wurde. Nach rund einer Stunde konnten wir von der Hauptstrasse abbiegen und alles wurde viel relaxter. Es gab nur noch einspurige Strassen und diese waren kaum befahren. Unterwegs schauten wir uns die beiden Wasserfälle Stokel und Kelambul an, welche schön, aber relativ touristisch waren. Nach den beiden Wasserfällen fuhren wir auf kleinen Strassen weiter nach Tetebatu. Da nichts angeschrieben war, waren wir bei jeder Kreuzung auf die Hilfe der Einheimischen angewiesen. Teilweise standen schlussendlich 5-10 Leute am Strassenrand, die alle in dieselbe Richtung zeigten, welcher wir dann auch folgten:) Wir kamen am Abend in Tetebatu an und waren überrascht, über die vielen schönen Unterkünfte, die uns zur Auswahl standen. Da momentan nicht Hauptsaison ist, waren alle praktisch leer. Da es schwierig war, eine Unterkunft mit zwei Betten zu finden, hatten wir schlussendlich beide unser eigenes kleines Häuschen. Das Häuschen von Papi war wunderschön. Es stand auf Stelzen und auf dem gewonnen Platz unter dem Häuschen befand sich ein bequemer Sitzbereich sowie die Jungeldusche und im oberen Bereich war das eigentliche Zimmer. Jedem Detail wurde so viel Aufmerksamkeit geschenkt, dass man sich sofort wohl fühlte. Mein Häuschen war ein bisschen einfacher, aber ich habe es auch sofort ins Herz geschlossen. Für den nächsten Morgen hat Papi eine Wanderung durch die Reisfelder gebucht, wo ihm von der Bepflanzung bis zur Ernte alles erklärt wurde und er auch Feldarbeiter beim Ausklopfen vom Reis beobachten konnte. Zudem sah er, wie sie Kakao, Kaffee, Chili, Muskatnuss und noch viele andere Sachen anbauen. Ich nutze den Morgen um auszuschlafen und in meinem Häuschen zu meditieren. Am Nachmittag führte uns ein Einheimischer zu einem weiteren Wasserfall und zum Affenwald. Wir waren solange am Reden, dass es bereits nach 15.00 Uhr war, als wir uns auf den Weg ins nächste Dorf machten. Kaum waren wir losgefahren, fing es an zu regnen und wir stellten uns am nächsten trockenen Ort unter. Der Regen war hartnäckig und so wurde es dunkel und wir waren noch weit von unserem nächsten Übernachtungsort entfernt. Wir trafen auf Einheimische, die uns zum nächsten Bed & Breakfast brachten, wo wir dann auch übernachteten. Das Zimmer war einfach und im Bad hatte es einen grossen Gecko sowie eine grosse Spinne, was auslöste, dass wir das Badezimmer jeweils ein bisschen vorsichtig betraten:) Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Sembalun. Die Strasse schlängelte sich einen Pass hoch und war teilweise so steil, dass wir fast nicht mehr vorwärts kamen. Unterwegs kamen wir an vielen Affen vorbei, die am Strassenrand sassen und den Verkehr beobachteten, was lustig war:) Oben angekommen, hatten wir eine super Sicht auf die wunderschöne grüne Hügellandschaft, die sich unter uns erstreckte. In Sembalun angekommen, beschlossen wir, einen Hügel hoch zu laufen, um eine bessere Sicht über das Dorf und all die bepflanzten Felder zu erhalten. Als wir uns auf den Weg machten, wussten wir noch nicht, dass das einer der beliebtesten Orte, für die Jugendlichen der umliegenden Dörfern am Samstagabend ist. Wir kamen an so vielen Gruppen mit grossen Rucksäcken und Zelten vorbei, die uns erzählten, dass es wunderschön ist, auf dem Hügel zu schlafen und die Sonne beim Untergehen und beim Aufgehen zu beobachten. Da wir ohne Zelt unterwegs waren, genossen wir einfach die schöne Aussicht bei Tageslicht und machten uns vor dem Sonnenuntergang wieder auf den Rückweg. Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Senaru, wo wir unterwegs erneut einen Wasserfall besuchten. Zwei einheimische Buben begleiteten uns auf dem Weg und führten uns zu diesem wunderschönen Ort. Wir konnten den Wasserfall von oben und von unten betrachten und waren die einzigen Leute beim Wasserfall, so dass wir das Schwimmen so richtig geniessen konnten. Als wir in Senaru ankamen, fuhren wir bei der Mount Rinjani Garden Unterkunft vorbei, da ich im Internet viele gute Kommentare darüber gelesen hatte. Als wir ankamen, war alles verlassen. Die Deutsche Besitzerin kam aus dem Haus und erklärte uns, dass sie heute einen Ruhetag einlegt und erst ab morgen wieder geöffnet hat. Sie bot uns ein Getränk im Restaurant an, wo wir uns länger unterhielten und dabei die schöne Sicht, über die Reisefelder bis runter ans Meer genossen. Am nächsten Tag besuchten wir erneut zwei Wasserfälle, den Sendang Gila und den Tiu Kelep, welche sehr eindrücklich waren. Beim Tiu Kelep Wasserfall fiel das Wasser mit so viel Kraft runter, dass es im Pool unter dem Wasserfall einen starken Wind erzeugte und wir von der Gischt bereits total nassgespritzt wurden, bevor wir zum Baden ins Wasser eintauchen konnten. Wir liessen die Energie dieses Ortes auf uns wirken und genossen es, in dem erfrischenden Wasser zu schwimmen. Danach fuhren wir weiter Bangsal. Nachdem wir vier Tage nur von Reisfeldern, Hügeln und dem Vulkan Rinjani umgeben waren, führte uns der Weg nun zurück ans Meer. Wir stoppten am Hafen von Bagsal und schauten uns, die drei bekannten Gili-Inseln (Trawangan, Aer und Meno) aus der Ferne an. Anschliessend suchten wir uns eine Unterkunft und wir fanden ein Hostel mit einem sehr netten Besitzer. Er kam mit uns an den Strand und kletterte eine Palme hoch, um uns zwei frische Kokosnüsse zu bringen:) An unserem letzten Tag fuhren wir zum Pandanan Strand, wo wir schnorchelten und uns ausruhten, bevor es wieder zurück nach Senggigi ging. Uns hat die 6-tägige Rollertour rund um den Vulkan Rinjani sehr gut gefallen. Wir hatten viele schöne Begegnungen mit den Einheimischen und wir waren überrascht, wie wenig Touristen uns auf unserem Weg begegnet sind.
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