Vom Regenwald fuhren wir weiter nach Semporna, wo wir eine Nacht verbrachten und unsere Weiterreise zur Insel Mabul planten. Es war alles relativ gut ausgebucht, da die Chinesen Ferien haben. Etwas was wir uns nicht gewohnt sind, da in Borneo momentan Nebensaison ist und wir bis jetzt noch nicht auf allzu viele Touristen oder überfüllte Hostels gestossen sind. Wir fanden ein freies Zimmer auf Mabul für zwei Nächte und buchten es. Am nächsten Morgen ging es um 8.00 Uhr mit dem Boot los. Unser Hotel war auf Stelzen gebaut, so dass wir die ganze Zeit vom klaren Wasser umgeben waren. Wir hatten eines der günstigsten Zimmer und deshalb leider nicht eines der schönen freistehenden Häusern mit eigenem Balkon, aber der Restaurantbereich war so gross und schön, dass wir genügend Platz hatten, um uns zu verweilen. Die Zimmer waren sehr einfach und alt und es gab nur von 18.00 bis 6.00 Uhr am Morgen genügend Strom für die Klimaanlage, so dass wir uns durch den Tag wegen der Hitze nicht lange im Zimmer aufhalten konnten. Ich versuchte nach dem Mittag eine Stunde im Zimmer zu meditieren. Auch wenn ich nur still sass, spürte ich, wie sich überall auf meiner Haut Schweissperlen bildeten und langsam ihren Weg nach unten suchten. Die Insel Mabul ist wunderschön und für die meisten der Ausgangspunkt zum Tauchen auf Sipadan. Das Tauchen auf Sipadan gehört zu den besten Plätzen der Welt. Die Lizenzen, die sie pro Tag vergeben sind limitiert und unter den verschiedenen Tauchschulen aufgeteilt. Da ich ein bisschen spät dran war, fand ich keinen freien Platz mehr und ich tauchte einfach auf der Insel Mabul, was ebenfalls schön war. Ich sah verschiedene Rays, Nudibranchs, einen riesigen Aal, ein Seepferdchen, Krokodilfische, Leon Fische, Box Fische, einen grossen Fischschwarm und viele weitere Fische, die ich nicht beim Namen kenne:) Papi ging in dieser Zeit schnorcheln und konnte ebenfalls in ein Farbenmeer von Fischen und Korallen eintauchen und zudem hatte er das Glück, dass er mit einer Schildkröte schwimmen konnte. Wir genossen unsere Zeit auf der Insel sehr. Wir lagen oft am menschenleeren Strand mit einer grossen Kokosnuss neben uns und lasen und jassten viel oder genossen einfach den Blick auf das klare Wasser, das im Sonnenlicht in den unterschiedlichsten Blautönen schimmerte. Am ersten Tag liefen wir einmal um die Insel, was mit vielen Stopps weniger als 40 Minuten dauerte. Es war eindrücklich zu sehen, wie einfach die meisten Menschen hier leben. Viele sind Fischer oder haben einen kleinen Laden, wo sie Lebensmittel, Souvenirs oder Kleider verkauften. Die meisten Häuser waren auf Stelzen gebaut, so dass sie den Schatten unter den Häusern zum Leben nutzen konnten. An vielen Orten schaukelten Kinder oder Erwachsene unter den Häusern in Hängematten. Die Kinder spielten mit den Gegenständen, die sie zur Verfügung hatten. Oft waren es leere Plastikflaschen, die sie entweder mit Sand gefüllt an einem Faden hinter sich her zogen oder zerquetscht als Schläger verwendeten, um den Deckel in die Luft zu schlagen. Jeden Tag paddelten Fischer in ihren kleinen Booten und mit Rudern, die teilweise mehr wie Stecken aussahen, an unserem Hotel vorbei und versuchten, ihre gefangenen Fische, Krebse, Lobster, Muscheln, Seegrass und so weiter an die Gäste zu verkaufen. Da wir beide Meeresfrüchte nicht so mögen, haben wir ihnen nichts abgekauft. Die vielen Chinesen in unserem Hotel waren von
dem Angebot richtig begeistert und kauften jeden Tag unzählige Sachen, die sie in der Hotelküche zubereiten liessen. Der Zugang zu unserem Hotel war ziemlich versteckt. Er lag inmitten des Fischerdorfes. Ein schmaler Weg führte zwischen den einheimischen Häusern hindurch und anschliessend kam der Aufstieg zum Steg, der uns zum Hotel brachte. An unserem letzten Tag wurden wir um 15.30 Uhr wieder zurück nach Semporna gebracht, wo wir eine weitere Nacht verbrachten, bevor wir heute zurück nach Kota Kinabalu und von da weiter in den Mulu Nationalpark fliegen.
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