Malaysia - Sandakan

Wir fuhren weiter nach Sandakan, einem Ort, der an der Ostküste von Borneo liegt. Wir kamen am frühen Abend an, assen z’Nacht und fingen an, unsere weitere Reise zu planen. Am nächsten Tag besuchten wir das Rehabilitationscenter für elternlose und verletzte Orang-Utans. In Borneo gibt es leider viele grosse Palmölplantagen. Damit diese entstehen konnten, wurde viel Regelwald abgeholzt und somit der Lebensraum der Orang-Utans verkleinert und teilweise auch ganz zerstört. Orang-Utan Babys sind bis zu einem Alter von 4 Jahren von ihrer Mutter abhängig und lernen von ihr das Klettern, Nestbauen und vieles mehr. Wenn die Mutter stirbt, hat das Kleine so gut wie keine Überlebenschancen. Im Rehabilitationscenter werden den kleinen Affen die wichtigsten Eigenschaften von Menschen beigebracht, mit dem Ziel, dass diese, wenn sie alt und selbständig genug sind, wieder in die freie Natur entlassen werden können. Es war interessant die Menschen vom Wald in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen und zu beobachten, wie sie assen, kletterten und sich um ihre Babys kümmerten. Auf der anderen Strassenseite gibt es ein Auffangcenter für Sonnenbären, einer der kleinsten Bären der Welt, welcher sich von Honig und Insekten ernährt und bis in die Gipfel der Bäume hochklettern kann. Ihm geht es ähnlich wie den Orang-Utans. Auch er hat viel von seinem natürlichen Lebensraum an die Palmölplantagen verloren, zudem werden diese Bären oft als Haustiere gehalten, weil sie klein und süss zur Welt kommen. Sobald sie jedoch ausgewachsen sind, kommen die meisten Besitzer nicht mehr klar und sperren sie in viel zu kleine Käfige ein. Nachdem wir den ganzen Tag Tiere beobachtet hatten, stand uns am Abend der strengste Teil des Tages bevor. Wir wollten unsere Reiseroute für die restlichen Tage in Borneo planen, da wir noch sehr viele

Flüge (5 Stück) brauchten und wir nicht wussten, wie die Verfügbarkeit vom Internet in den nächsten Tagen sein wird. Wir setzten uns ins Café vom Sheraton Hotel, da sie da schnelles Internet haben und bestellten etwas zu trinken. Die

Angestellten halfen uns bereitwillig weiter, sie gaben uns das Wifi Passwort und versuchten, das Office vom Mulu Nationalpark telefonisch zu erreichen, als wir 3 Stunden später immer noch da sassen, brachten sie uns sogar einen gratis Kaffee, da sie Mitleid mit uns hatten:) Nachdem wir alles notwendige erfolgreich organisieren und buchen konnten, gönnten wir uns ein feines Abendessen. Am nächsten Tag ging es weiter auf die Turtle Island. Ein Schnellboot brachte uns in einer Stunde zur Insel, wo wir den ganzen Tag zur freien Verfügung hatten. Die Insel ist klein und wunderschön. Ein weisser Sandstrand umrandet mehr als die halbe Insel, Bäume und Palmen bieten wunderbar

schattige Plätze und das Wasser ist klar und leuchtet in unterschiedlichen blau tönen. Das spezielle an dieser Insel ist jedoch, dass jeden Abend mindestens eine Meeresschildkröte an Land kommt und Eier legt. Seit Januar 2017 waren

bereits 479 Schildkröten hier (was mehr als 5 Stück pro Abend ergibt), um ihre Eier zu legen. Die Strände sind ab 18.00 Uhr für die Touristen gesperrt. Um 19.00 Uhr gab es einen Informationsfilm, der uns Einblick in das Leben der

Schildkröten gab, danach gab es z’Nacht und dann hiess es warten, bis die Schildkröten an Land kamen. Kurz vor 23.00 Uhr war es soweit und der Ranger führte uns zu einer eierlegenden Schildkrötenmutter. Die Schildkröten sind

während diesem Prozess wie in Trance, so dass sie die zusehenden Menschen nicht registrieren. Es war eindrücklich aus nächster Nähe mitanzusehen, wie die Schildkröte über rund 20 Minuten 142 pingpongballgrosse Eier legte. Immer schön

eines nach dem anderen, ab und zu rutschten jedoch auch zwei gleichzeitig raus. Der Ranger entfernte die Eier laufend aus dem Loch und legte sie in einen Kessel. Auch das ist etwas, was die Schildkörte nicht registriert. Als sie fertig war, hat sie das leere Loch mit ihren hinter Beinen mit Sand gefüllt und sich hingelegt, um sich von dieser Anstrengung zu erholen, bevor sie wieder zurück ins Meer ging. Wir folgten dem Ranger zur Hatchery, wo er die Eier vorsichtig in einem Loch vergrub und mit einem runden Zaun vor allfälligen Feinden schützte. Da jeden Abend mehrere Schildkörten auf die Insel kommen, um Eier zu legen, gibt es auch jeden Abend Baby Schildkröten, die geschlüpft sind und ins Meer entlassen werden können. Wir gingen zurück an den Strand, wo der Ranger über 40 Baby Schildkröten in den Sand legte und wir sie bei ihren ersten tollpatschigen Schritten in Richtung Meer beobachten konnten. Kaum waren sie in der Nähe der Wasserlinie, wurden sie von den kleinen Wellen erfasst und in das grosse offene Meer hinaus getragen, immer versucht, mit ihren unkontrollierten Bewegungen, den Kopf über Wasser zu halten. Wahrscheinlich müssen sie zuerst noch lernen, dass sie eine Zeit lang ohne Luft unter Wasser verbringen können. Es war berührend, die kleinen Schildkröten im Wasser zu sehen und zu wissen, dass diese kleinen Gestalten vom ersten Tag an ganz auf sich alleine gestellt sind.

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Kommentare: 1
  • #1

    Tiabena (Donnerstag, 30 März 2017 14:47)

    Hey ihr,
    Das sind wunderschöne süße Bilder von den Tierchen. Es freut uns sehr, dass es euch so gut geht. Die kleinen Schildkrötchen gucken aus dem Wasser-jööö.
    Pépé gehts auch gut!
    Grüsse aus weesen
    Tia und benni