Colombia - Cabo de la Vela

Ich kam in Cartagena an und traf mich erneut mit Regina aus Österreich, welche ich in Chachapoyas in Peru kennenlernte. Wir verbrachten einen Tag zusammen und liefen durch die schöne Altstadt von Cartagena. Es war jedoch

so heiss, dass uns das Laufen schon bald verging und wir uns in den Schatten der Bäume setzten. Vor Sonnenuntergang wagte ich mich nochmals raus und lief entlang der Stadtmauer, welche fast die ganze Altstadt umgibt.

Am nächsten Tag nahm ich einen Bus in Richtung Cabo de la Vela. Da Cabo 550 Kilometer von Cartagena entfernt liegt, war es leider nicht möglich, in einem Tag dahin zu kommen und so verbrachte ich noch eine Nacht in Riohacha. Als ich

am nächsten Tag in Cabo eintraf, war einiges los. Es fand gerade ein 4-tägiger Kite-Contest statt und deshalb war das kleine Dorf so ziemlich überfüllt. Ich suchte mir einen Platz zum Schlafen, was hier ein Chinchorro (Hängematte)

bedeutet, welcher in einer Holzhütte aufgehängt wird. Danach lief ich entlang des Strandes, um den vielen Kitern zuzuschauen. Es war unglaublich wie lange und hoch einige durch die Luft flogen. Nach dem ich mich für den Moment sattgesehen hatte, sprach mit den verschiedenen Surfschulen. Ich entschied mich schlussendlich dafür, den Kurs bei Eoletto zu machen, da die Schule einem Deutschen gehört und ich dachte, dass es mir einfacher fällt, einen neuen Sport zu erlernen, wenn ich die Erklärungen in Deutsch und nicht in Spanisch erhalte:) Zudem liegt seine Surfschule ein

bisschen ausserhalb des Dorfes an einem ruhigen Strandabschnitt. Ich traf viele tolle Leute in der Kite-Schule, die alle ein bisschen länger in Cabo blieben und obwohl wir nicht allzu viel unternahmen, vergingen die Tage wie im Fluge.

Ich ging jeden Tag 1-2 Stunden kiten und es ging mit jedem Tag besser. Am Anfang war es nur schon schwierig, den Kite zu kontrollieren und nach ein paar Stunden kommt bereits das Brett dazu und man macht die ersten Aufsteh- und Fahrversuche:) Einige Male bekam ich auch die gewaltige Kraft des Windes zu spüren und ich flog mit meinem Kite mehrere Meter ungewollt und unkontrolliert durch die Luft. Zum Glück ist, abgesehen von einem geprellten Knöchel, nichts passiert und auch dieser war nach einem Tag Pause bereits wieder ausreichend verheilt. An einem Morgen haben wir direkt von den Fischern 13 Lobster abgekauft und diese zum Frühstück zubereitet, da wir sie unabsichtlich nicht am Leben halten konnten… Es war für mich der erste Lobster und er hat einfach köstlich geschmeckt.

An der Schule gab es zwei kleine Kätzchen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. An einem Morgen war Mini nicht auffindbar und Jeriff war richtig anhänglich. Er ist mir den ganzen Morgen gefolgt und um die Beine geschlichen und so habe ich ihn zu mir in die Hängematte genommen, wo wir über eine Stunde zusammen geschlafen haben:) In der Surfschule habe ich zudem Severin aus der Schweiz kennengelernt und wir haben einige Sachen zusammen

unternommen. An einem Morgen sind wir zusammen durch die Wüste zum Zuckerberg gelaufen und als ich meinen 10-stündigen Kurs abgeschlossen hatte, sind wir zusammen nach Punto Gallinas, dem nördlichsten Punkt von Südamerika gefahren. Um nach Punta Gallinas zu kommen, fährt man mit einem 4x4 für rund 2,5 Stunden quer durch die Wüste. Das Highlight in Punto Gallinas ist eine Sanddünne, die direkt runter ins Meer führt. Wir sind mit einem Pickup dahin gefahren und gingen in den Wellen schwimmen. Die Landschaft ist wunderschön, da es jedoch nirgends Schatten gibt, waren wir nach der Tour so erschöpft, dass wir den ganzen Nachmittag in unserer Hängematte im Schatten verbrachten. Nach Punto Gallinas ging Severin weiter nach Cartagena und ich habe mich entschieden, für 4 weitere Nächte nach Cabo zurückzukehren. Cabo hat es mir angetan:) Das Leben in Cabo ist sehr einfach, aber wahrscheinlich genau deshalb so wunderschön. So gibt es z.B. kein fliessendes Wasser und ich denke es gibt im ganzen Dorf mehr Hängematten als Betten. Auch wir haben alle Nächte in einem Chinchorro direkt am Strand verbracht. Da es in Cabo praktisch 365 Tage Wind gibt, findet man auch keine Mücken, was den Ort nochmals schöner erscheinen lässt. Ein anderer Grund, weshalb ich nach Cabo zurückgekehrt bin, ist, dass ich nach den 10 Stunden endlich so weit war, dass ich gegen den Wind fahren konnte, aber noch überhaupt nicht konstant war. Ich habe deshalb für noch 6 weitere Stunden einen Kite gemietet und war bereits nach einer Stunde so weit, dass ich ohne Hilfe für eine Stunde fahren konnte, ohne an Höhe zu verlieren und somit am selben Ort wieder an den Strand kam wo ich gestartet bin. Es ist ein herrliches Gefühl, wenn man kontrolliert aufstehen und fahren kann und der Kite meistens das macht, wo man auch möchte:)

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