Von Huaraz machte ich mich auf den Weg in Richtung Amazonas. Da die beiden Orte ziemlich weit auseinander liegen, warteten einige lange Busfahrten auf mich. Zuerst nahm ich einen Nachtbus von Huaraz nach Trujillo an der Küste.
Ich kam um 4.30 Uhr morgens am Busbahnhof an und setzte mich mal eine halbe Stunde hin, um richtig aufzuwachen. Danach nahm ich ein Taxi zum Busbahnhof, wo die Buse in den Amazonas fahren. Natürlich war noch alles geschlossen und so setzte ich mich erneut hin und wartete bis um 6.30 Uhr langsam Leben in die einzelnen Verkaufsstände kam. Ich erwischte einen Bus nach Pedro Ruiz, welcher um 7.30 Uhr los vor. Die nächsten 13 Stunden konnte ich eindrücklich miterleben, wie sich die Landschaft veränderte. Zuerst fuhren wir entlang der Küste, wo nichts wuchs und nur Sand zu sehen war, danach fuhren wir über Hügel und entlang von Reisfeldern, plötzlich wuchsen Palmen neben der Strasse und alles wurde immer grüner und grüner. Unterwegs stoppten wir für z‘Mittag und z’Nacht und wann immer sonst der Bus kurz zum Stillstand kam, erschienen unzählige Verkäufer, die einem von Früchten, über Popcorn bis zu selbst gepacktem Kuchen alles verkaufen konnten. Um kurz vor 21.00 Uhr kam ich in Pedro Ruiz an, von wo aus ich noch für rund 40 Minuten ein Taxi nach Chachapoyas nehmen musste. Erschöpft kam ich in meinem Hostel an und legte mich
kurz darauf schlafen. Für den nächsten Tag habe ich eine Tour zu den Kuelap Ruinen gebucht, welche nach Machu Picchu die zweit wichtigsten Ruinen in Peru sind. Früh am Morgen machten wir uns auf die 3 stündige Anfahrt. Danach
besichtigten wir die Ruinen, welche anders als Machu Picchu nicht von den Inkas, sondern von den Bewohnern rund um Chachapoyas erbaut wurden. Die Bauart ist daher unterschiedlich und deshalb ist meiner Meinung nach ein Vergleich zu Machu Picchu nur schwer machbar. Das Schöne an Kuelap ist, dass die Ruinen nicht von Touristen über laufen sind, dass alles verwachsen ist und man sich daher vorkommt, als würde man durch einen Märchenwald laufen und die Sicht runter ins Tal ist ebenfalls wunderschön. Nachdem wir für rund 1.5 Stunden durch die Ruinen gelaufen sind, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Am nächsten Tag machte ich mich mit Regina von Österreich auf den Weg zum Gocta Wasserfall, welcher mit 771 Meter, zu den höchsten Wasserfällen der Welt zählt. Wir nahmen einen Bus, liefen danach durch kleine Dörfer und folgten dem Weg, welcher uns durch den Wald zum Pool des erstem Wasserfalles führte. Ich liebte es, in der Nähe des Wasserfalls zu stehen, sein Dröhnen zu hören, das runterfallende Wasser zu beobachten und dabei die Gischt im Gesicht zu spüren. Als ich vollkommen durchnässt und verwindet war, machten wir uns auf den Weg zum oberen Teil des Wasserfalles. Ein schmaler Weg führte uns durch den Regenwald und brachte uns die über 500 Meter zum höher gelegenen Wasserfall hoch. Als wir oben ankamen, fing es leicht zu regnen an und der bereits schlammige Weg wurde noch Schlammiger. Wir zogen unsere Regenjacken an und liefen weiter. Schliesslich erreichten wir den oberen Aussichtspunkt, welcher uns zum Pool des oberen Wasserfalles hinbrachte. Es regnete noch immer, der Wind war stark und die Gischt des Wasserfalles spritzte uns ins Gesicht, so dass wir von oben, von vorne und von unten nass wurden. Ich genoss die Nähe zum Wasserfall und kehrte erst zurück, als meine Regenjacke durchtränkt war und sich meine Schuhe anfühlten, als würden sie ein Swimmingpool beherbergen. Fröstelnd, aber mit einem Lachen im Gesicht kehrte ich zum Unterstand zurück, wo Regina bereits im Trocknen auf mich wartete. Vom Unterstand führte noch ein zweiter Weg weg, welcher uns zum oberen Teil des grossen Wasserfalles führte. Da kletterten wir über ein paar Steine, stiegen einen Boulder hoch und genossen die Aussicht. Hinter uns sahen wir den oberen Wasserfall und ungefähr 15 Meter vor uns lag die Kante des über 500 Meter hohen Wasserfalles - ein eindrücklicher Anblick. Da es immer noch regnete, machten wir uns kurz darauf wieder auf den Rückweg und freuten uns auf eine warme Dusche im Hostel:)
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