Chile - Santiago und Navimag Ferry von Puerto Montt nach Puerto Natales

Ich bin gut in Chile angekommen und wurde am Flughafen direkt von meinen Eltern begrüsst und von ihnen mit dem Bus und der U-Bahn zum Hotel geführt. Es war schön, sich mal nicht selber um den Weg kümmern zu müssen:) Ich legte mich im Hotelzimmer ein bisschen hin, da ich im Flugzeug nicht wirklich viel schlafen konnte. Am Abend liefen wir zusammen den Hügel Santa Lucia hoch, von welchem aus man eine super Aussicht über die Stadt erhält. Danach suchten wir ein herziges Restaurant und ich kam zum ersten Mal in den Genuss des guten chilenischen Essens:) Am nächsten Tag machten wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Valparaiso, einer wunderschönen Stadt mit farbigen

Häusern und vielen Wandmalereien. Wir liefen den ganzen Tag durch die verschiedenen Strassen und genossen den Ausblick über die Stadt und runter aufs Meer. Die Wandmalereien waren teilweise wunderschön und ich liebte es, wenn

Pflanzen aus der Wand raus wuchsen und sich ins Bild einfügten. Lustig war auch zu sehen, dass bei uns ausrangierte VBL-Busse hier noch jahrzehntelang (in grün) nützliche Dienste erweisen:) Der nächste Tag war bereits unser letzter in Santiago. Wir schliefen aus, assen Frühstück, checkten um 12 Uhr aus und setzten uns auf die Terrasse und jassten für die nächsten paar Stunden – mein erstes Jassen seit fast einem Jahr:) Danach gingen wir kurz im Mc Donalds was essen und machten uns anschliessend auf den Weg zum Busbahnhof, wo wir auf unseren Nachtbus nach Puerto Montt warteten. Im Mc Donalds versuchten wir, auf English zu bestellen und wurden vom Mitarbeiter nicht verstanden. 10 Sekunden später standen 7 weitere Mitarbeiter um uns herum und versuchten weiterzuhelfen:) Die Leute in Chile sind unglaublich freundlich und geduldig. Oft kommt es vor, dass man eine Person etwas frägt und am Schluss drei um einem herumstehen und helfen wollen:) Der Nachtbus war einer der Besten, den ich bis jetzt gesehen hatte. Die Sitze waren breit und weich und am Morgen wurde noch ein kleines Frühstück serviert. Meine Eltern hatten einen Premium Platz gebucht und konnten sich im Bus sogar ganz hinlegen:) Pünktlich kamen wir am nächsten Morgen in Puerto Montt an, wo wir uns auf die Suche nach dem Navimag Terminal machten, um für die Fähre einzuchecken und unser Gepäck abzugeben. Als dies erledigt war, liefen wir ins Dorfzentrum, wo wir uns in ein Restaurant setzten, z’Mittag assen und jassten. Da wir danach immer noch 3 Stunden Zeit hatten, bis wir in die Fähre einsteigen konnten, beschlossen wir, ein kleines Boot zur nahe gelegenen Insel zu nehmen. Wir kauften ein Ticket und wurden von einem älteren Herr in seinem ca. gleichaltrigen Boot auf die Insel chauffiert:) Wir liefen zum Kreuz hoch, setzten uns in die Sonne und relaxten. Danach war es bereits Zeit zurück zum Navimag Terminal zu gehen, wo wir mit einem Bus zur Fähre gebracht wurden. Die Fähre transportiert Güter von Puerto Montt nach Puerto Natales und hat auch noch Platz für ungefähr 100 Passagiere. Die Kabinen sind klein und einfach eingerichtet, es gibt einen Speisesaal, einen Aufenthaltsraum, geteilte Baderäume und auf dem Deck ein paar Bänke um sich hinzusetzen – absolut kein Luxus, aber mehr als genug, um die Fahrt geniessen zu können. Die nächsten drei Tage fuhren wir durch schmale Kanäle, vorbei an Hügel und Schneebergen und über das offene Meer. Die Aussicht, die sich uns bot, war unglaublich schön und wir wurden die ganzen drei Tage von klarer Sicht und Sonnenschein verwöhnt, was für diese Gegend sehr selten ist. Trotz Sonne war es teilweise richtig kalt, da der Wind fast ununterbrochen wehte. An einem Tag haben wir uns an die Reling gestellt und der Wind war so stark, dass wir uns richtig nach vorne lehnen konnten, ohne umzukippen:) Auf dem Schiff haben wir Geraldine und Mathias aus der Schweiz

kennenglernt und viel Zeit mit ihnen verbracht. Da es abgesehen von Aussicht geniessen, nicht viel zu tun gab, haben wir viel gelesen und Spiele gespielt. An unserem letzten Tag sind wir 4 Stunden vor der geplanten Ankunftszeit in Puerto

Natales eingetroffen, da der Wind jedoch so stark war, teilweise über 100 km/h, konnten wir mit dem Schiff am Hafen nicht anlegen. Wir haben gedacht, dass sich unsere Ankunft dadurch um ein paar Stunden verzögern wird. Der Kapitän

versuchte während des Tages dreimal anzulegen, leider jedoch jedes Mal ohne Erfolg. So vergingen die Stunden und uns wurde nochmals ein Mittag- und ein Abendessen serviert. Als der letzte Versuch, kurz vor 22 Uhr, auch wieder fehlschlug,

wussten wir, dass wir noch eine zusätzliche Nacht auf der Fähre verbringen „müssen“. Uns hat es nicht gross gestört, da wir noch einen Reservetag in Puerto Natales eingeplant hatten, bevor wir unsere 5-Tageswanderung im Torres

del Paine Nationalpark starteten. Um die Zeit totzuschlagen, spielten wir fast den ganzen Tag Rate-, Pantomimen- und Kartenspiele:) Nach 24 Uhr legten wir uns schlafen und wurden am nächsten Morgen um 8 Uhr von der Durchsage des

Reiseleiters geweckt, welcher uns mitteilte, dass das Schiff angelegt hatte, wir frühstücken und anschliessend das Boot verlassen können. Somit kam doch noch alles zu einem guten Ende:)