Wir sind um den Mittag in Abel Tasman angekommen und haben den Nachmittag genutzt, um uns über den Park zu informieren. Phil hat für den nächsten Tag einen Kayak Trip gebucht und ich habe beschlossen, mit dem Auto in den Norden des Parks zu fahren und da eine Wanderung entlang der Strände zu machen. Mein Reiseführer hat mir diese empfohlen, da in diesem Teil des Parks anscheinend nicht so viele Touristen unterwegs sind. Ich fuhr zwei Stunden durch kurvige Strassen und kam schliesslich am Ausgangspunkt meiner Wanderung an. Ich lief durch den Wald und konnte das Meer bereits durch die Blätter der Bäume erspähen. Als ich dann zum ersten Strand runter lief, wusste ich, dass sich die lange Fahrt gelohnt hatte. Vor mir erstreckte sich ein orangefarbener Traumstrand, der menschenleer war. Ich fing vor Freude an zu schreien und hüpfte durch den Sand – es fühlte sich so gut an, zurück am Meer zu sein. Ich lief weiter und kam von einer schönen Bucht zur nächsten. Als ich am letzten Strand ankam, kletterte ich ein paar Felsen hoch und genoss die Sicht runter ins klare Wasser. Nach rund 5 Minuten erblickte ich einen Seehund, der im Wasser spielte und sich die ganze Zeit um seine eigene Achse drehte. Ich beobachtete ihn für eine Weile und es viel mir schwer, mich von ihm abzuwenden:) Auf dem Rückweg stoppte ich in einer der kleinen Buchte, legte mich in die Sonne, ass meinen Lunch und ging das erste Mal in Neuseeland im Meer schwimmen. Das Wasser war eiskalt, aber es fühlte sich herrlich an:) Danach machte ich mich auf den zweistündigen kurvigen Rückweg, um Phil abzuholen. Am nächsten Tag ging es weiter zum Farewell Spit, dem nördlichsten Punkt der Südinsel. Nur die ersten 4 km des Spits sind für uns (Besucher, die keine Tour gebucht haben) zugänglich. Wir liefen entlang des Strandes, der wegen seiner dunklen Farbe etwas trostlos aussah. Nach rund einer halben Stunde kamen die ersten Dünen in Sicht. Ich kletterte eine hoch und der Ausblick, der sich mir bot war einfach unbeschreiblich schön. Auf der anderen Seite erwartete uns einen breiten weissen Sandstrand und dazwischen liegt die Dünenlandschaft – herrlich. Wir liefen für rund 3 Stunden durch die Dünen und entlang des Strandes und auf dem ganzen Weg kamen uns gerade mal 5 Leute entgegen. Ich konnte es kaum glauben, dass wir diesen wunderschönen Ort praktisch für uns alleine hatten:) Danach fuhren wir weiter zum Wharariki Beach – ein Highlight folgte dem nächsten. Der Wharariki Beach liegt einen Kilometer von der Strasse entfernt und der Weg, der zum Strand führt ist bereits unbeschreiblich schön. Er führt durch grüne Hügel und vorbei an Schafen und plötzlich eröffnete sich einem unerwartet der Blick runter auf den Strand und das Meer. Der Strand selber ist wunderschön: Schwarzer Sand, weisse Sanddünen im Hintergrund, ein grosser Arch, der im Wasser steht und Seehunde die im Wasser spielen oder faul am Strand rum liegen:)
Phil wollte einen Ruhetag einlegen und so machte ich mich am nächsten Morgen alleine auf den Weg zum Pillar Point Lighthouse Track. Die Landschaft, die sich vor mir erstreckte, war Perfektion pur. Grüne Felder, graue Klippen, der Ozean, der in verschiedenen Blautönen schimmerte und im Hintergrund, der weisse Sandstrand des Farewell Spits – Wow. Ich verbrachte den ganzen Tag auf diesem Weg und setzte mich immer wieder hin, um die schöne Sicht zu geniessen, etwas zu essen oder einfach ein bisschen zu lesen. Der Weg endete am Wharariki Beach und dieses Mal war ich genau zur Ebbe da. Ich fand eine Höhle, mit einigen Seehunden inkl. einem Baby. Ich schaute total fasziniert dem Baby zu, wie es tollpatschig seinen Weg über die Steine bahnte:) Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg Richtung Nelson. Bevor wir jedoch die Abel Tasman Gegend verliessen, stoppten wir noch bei der Rawhiti Cave, einer Höhle mit einem eindrücklichen Eingang und der Riwaka Resurgence, einer Quelle, die direkt aus dem Berg raus fliesst und schöne Pools zum Schwimmen bildet. Das Wasser war jedoch so eiskalt, dass wir nur reinhüpften, zurück zum Ufer schwammen, noch einmal kurz untertauchten, um uns zu waschen und uns danach schnell in die trockenen und warmen Kleider hüllten:)
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