Von Wanaka ging es weiter über den Haast Pass zum Fox Gletscher. Der Haast Pass ist eine schöne Strasse durch den Regenwald zur Westküste von Neuseeland. Und wie der Name Regenwald schon sagt, war es nicht allzu verwunderlich, dass das Wetter, je tiefer wir in den Wald reinfuhren, schlechter und schlechter wurde. Unsere ersten Stopps konnten wir bei warmen Wetter (ich habe das erste Mal in Neuseeland kurze Hosen angezogen:)) geniessen, während es bei den letzten kalt und regnerisch war. Wir hielten bei den Blue Pools, wo ein kurzer Weg durch den Wald und über eine Hängebrücke zum Aussichtspunkt führte. Danach ging es weiter zum Haast Pass Lookout und den Fantail Falls. In meinem guten Reiseführer, war wieder einmal ein Geheimtipp vermerkt und ich konnte diesem natürlich nicht wiederstehen. Mit Flipflops, meinem Natel (für die Wegbeschreibung) in der einen und der Kamera in der anderen Hand machte ich mich auf den Weg. Ich folgte dem Fluss und hatte die Anweisung, dem nächsten Fluss, der rechts abzweigt, zu folgen, um zu einem versteckten Wasserfall zu gelangen. Um zum Wasserfall zu kommen, musste ich den Fluss mehrere Male überqueren. Ich stand hüfttief im kalten Gletscherwasser und schrie gegen die Kälte an, während ich versuchte, das Gleichgewicht nicht zu verlieren und beide Flipflops an meinen Füssen zu behalten, welche von der Strömung fast mitgerissen wurden:) Ich erreichte einen Stein, der trocken aussah, platzierte meine Flipflops und mein Natel auf dem Stein und machte mich Barfuss auf den weiterweg. Ich kletterte über Steine und stand schliesslich vor dem Wasserfall. Der Wasserfall war wunderschön und das Beste daran war, dass ich seinen Anblick alleine geniessen konnte. Ich stellte mich auf einen umgefallenen Baumstamm, lauschte dem Sound des Wasser und war glücklich zurück bei verlassenen Wasserfällen zu sein. Nach diesem kleinen Abstecher fuhren wir weiter zum Thunder Creek, wo ein gut präparierter Weg zum Aussichtpunkt führte. Mein Reiseführer hatte einen weiteren Geheimtipp auf Lager und zwar die Depot Creek Falls. Es stehen keine Schilder für diesen Wasserfall an der Strasse und somit halten da auch keine Touristen. Wir parkten unser Auto auf dem Schotterplatz und liefen für eine Minute durch den Wald und standen anschliessend vor dem Wasserfall. In meinem Guide ist beschrieben, dass man in den verschiedenen Pools des Falls schwimmen kann. Leider war die Sonne schon längst verschwunden und wir standen im kalten Regen, womit die Idee schwimmen zu gehen, wortwörtlich ins Wasser fiel. Aber um die verschiedenen Pools zu erreichen, muss man den Wasserfall hochklettern und davon konnte mich auch der Regen nicht abhalten. Als ich den Wasserfall hoch kletterte, eröffnete sich mir eine schöne Sicht runter ins Tal und ich kam von einem schönen Pool zum nächsten – ach wie ich das vermisst habe! Wieder zurück im Auto, wurde der Regen immer stärker, somit war es nichts mit Übernachten auf einem freien Campingplatz und wir checkten beim Fox Gletscher in den Holiday Park ein. Wir liessen den Abend gemütlich angehen und genossen es, im Trocknen zu sitzen. Am nächsten Morgen stoppte der Regen und ab zu drückte sogar die Sonne durch. Wir machten uns auf den Weg zum Fox Gletscher und liefen entlang des kurzen Valley Tracks. Da es in den letzten Tagen oft geregnet hatte, war nur der halbe Track offen. Wir sahen jedoch auf dem gesperrten Abschnitt Leute stehen und so folgten wir dem Track bis zum Aussichtspunkt am Ende. Der Gletscher lag direkt vor uns, sah jedoch irgendwie klein und fehl am Platz aus, so dass ich sorry für ihn fühlte. Vielleicht war die Sicht auch nicht so beeindruckend, da dieser Teil des Gletschers grösstenteils mit Schott und Steinen bedeckt war und man das blauweiss des Gletschereises nur stellenweise durchschimmern sehen konnte. Phil fühlte sich immer noch nicht ganz fit, so kehrten wir zum Holiday Park zurück, wo ich ihn ablud und dann weiter zum Chalet Track fuhr. Der Treck war geschlossen, da das Unwetter grosse Teile davon zerstört hatte. Ich versuchte trotz Absperrung so weit wie möglich zu gehen, kehrte jedoch nach ungefähr 15 Minuten um, da der Track absolut nicht mehr sichtbar war und ich teilweise mit meinen Schuhen knöcheltief im Schlamm steckte. Ich fuhr weiter zum Lake Matheson, welcher berühmt für seine schönen Reflektionen ist. Da der Himmel jedoch grau war, die Bergen sich hinter den Wolken versteckten und der See im Wind kleine Wellen warf, war es nichts mit Reflektionen. Ich fand jedoch eine schöne Unterwasserpflanze mit Luftblasen und einen Spruch, den ich mir zu Herzen nehmen möchte.
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