Phil war bereits vier Mal in Queenstown und wollte deshalb den Nachmittag ruhig an gehen lassen. Ich hingegen war mein erstes Mal da und wollte etwas sehen:) Die Sonne schien und so beschloss ich, den Queenstown Hill hochzulaufen. Der Weg war steil und führte durch den Wald, aber sobald man auf dem Gipfel ankommt, eröffnet sich einem einen wunderschönen Ausblick über den See. Leider ist es immer extrem windig, sobald man einen Hügel oder Berg hochläuft
und so ist es jeweils nichts mit gemütlich in der Sonne sitzen und Aussicht geniessen. Nachdem ich 15 Minuten dem Wind getrotzt hatte, machte ich mich wieder auf den Rückweg. Am Abend gönnten wir uns einen Burger von Fergburger,
dem berühmten Burgerladen in Queenstown und genossen diesen am Seeufer. Am nächsten Tag fuhren wir die wunderschöne Strasse entlang des Lakes Wakatipu nach Glenorchy und Paradise. Paradise ist ein schönes Dorf inmitten von grünen Feldern und umgeben von Bergen. Abgesehen vom Photographien der Ortstafel ist da jedoch nicht viel los:) Lustigerweise habe ich festgestellt, dass wenn ich das Wort „Paradies“ höre, ich mir immer eine wunderschöne Insel, mit weissem Sandstrand, grünem Regenwald inkl. Wasserfall vorstelle und nicht ein kleines Dorf, das inmitten der Bergen liegt… Aber jedem das Seine:) Auf dem Rückweg stoppten wir bei den Scheelite von Shine-ola. Wir liefen einen Hügel hoch, ich genoss die Aussicht runter ins Tal und Phil war damit beschäftigt, die Funktionalität eines alten Bergwerkes auszutesten. Am nächsten Morgen hiess es für mich früh aufstehen, den Milford Sound stand auf dem Programm. Phil war schon da und so machte ich mich alleine mit seinem Auto auf den Weg. Eine Strecke ist 280 km und da die Strasse, vorallem im letzten Abschnitt, sehr kurvig ist, braucht man dafür rund 4 Stunden. Ich starte um 5.30 Uhr und war für die ersten 2 Stunden praktisch alleine auf der Strasse, was herrlich war. Danach musste ich mich mit einigen Tourbusen und Campervans herumschlagen, die es sich nicht wirklich gewohnt waren, auf kurvigen Strassen zu fahren. Ich hatte eine Bootstour um 10.30 Uhr gebucht und so blieb mir ein bisschen Zeit, um vor dem Homer Tunnel, ein Tunnel der nicht eben sondern den Berg runter führt, einen kurzen Stopp einzulegen und über Felsen hoch zu den Wasserfällen zu klettern. Ich habe die Bootstour über bookme.co.nz gebucht und somit musste ich für die zweistündige Fahrt nur gerade mal 38.- NZD bezahlen (Normalpreis 80.-). Ich setzte mich im Freien auf eine Bank, zog alle Kleider an, die ich mitgebracht hatte, da es wieder einmal extrem windig war und liess die schöne Umgebung auf mich wirken. Ich war praktisch die ganze Fahrt von dem Naturschauspiel, welches sich mir bot, überwältigt. Dieser Ort vereint drei Dinge, die ich liebe: Berge, das Meer und Wasserfälle die direkt ins Meer runter fliessen – herrlich:) Nach der Bootsfahrt lief ich kurz entlang des Ufers, bevor ich mich wieder auf die Rückfahrt machte. Ich stoppte bei einigen Aussichtspunkten und lief zu „The Chasm“ (30 min.) und „Key Summit“ (3.4km – 3h). Dank Adi Wanner habe ich den super Reiseführer „NZ Frenzy“, welcher an beiden Orten „geheime / unbekannte“ Orte beschrieb, wo die „normalen“ Touristen nicht hingehen. So führte er mich bei The Chasm zu einem versteckten Wasserfall und bei Key Summit verleitete er mich dazu, für rund eine weitere halbe Stunden einem unmarkierten Track zu folgen. Ich lief durch Matsch und dichten Wald und kam schliesslich auf einer anderen Lichtung an, wo ich runter in drei verschiedene Täler und somit drei verschiedene Seen sehen konnte. Der Wind war wieder einmal so stark, dass ich mich hinsetzen musste. Ich sass alleine auf einem Stein, genoss die wunderschöne Aussicht, war umgeben von Bergen und trotzdem dem Wind vollkommen ausgeliefert und ich kam mir auf einmal so klein vor. Plötzlich erinnerte ich mich daran, dass unser Tourguide auf dem Boot gesagt hatte, dass sie heute Abend einen Sturm mit Wind von bis zu 100 kmh erwarten. Ich kam mir noch kleiner vor und machte mich auf den Rückweg, solange es noch möglich war, gegen den Wind anzukämpfen. Kurz vor Queenstown beschloss ich „The Remarkables Road“ hochzufahren und mein Sandwich mit einer wunderbaren Aussicht runter auf Queentown zu geniessen. Um 9.30 Uhr war ich schliesslich zurück im Hostel und fiel nach diesem langen Tag erschöpft ins Bett.
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