Wir fuhren zwei volle Tage durch und stoppten nur für Lunch, am 80 Miles Beach und in Port Headland wo wir tankten und unsere Wasserkanister auffüllten. Am dritten Tag kamen wir endlich im Karijini Nationalpark an und wir freuten uns alle darauf, uns endlich wieder mal bewegen zu können. Wir liefen zum Dales Gorge, den Fortescue Falls und zum Fern und Circular Pool. Es war ein schöner Weg, aber nicht wirklich spektakulär, da der Wasserstand ziemlich tief war. Am Nachmittag besuchten wir den Kalamina Gorge und folgten dem schönen Track entlang des Wassers bis zum Arch Pool, wo wir zum Arch hoch kletterten und im Schatten relaxten. Da wir nicht für einen Campingplatz bezahlen wollten, schliefen direkt neben dem Knox Gorge und standen um 5.30 auf, um ein Zusammentreffen mit dem Ranger zu vermeiden. Bereits um 6.42 waren wir ready und starteten den Walk und waren nicht überraschend die einzigen im Gorge:) Wir liefen zum Ende, setzten uns auf einen grossen Stein, welcher zwischen den Schluchten eingeklemmt war und genossen die wundervolle Aussicht über eine natürliche Wasserrutsche runter in den Gorge. Nach einem erfrischenden Morgenschwumm fuhren wir weiter zu den Joffre Falls, wo wir den offiziellen Weg verliessen und den Wasserfall runter zum Pool kletterten. Ich liebe es dem Wasser zu folgen und über Steine und andere Hindernisse hinweg zu klettern:) Danach ging es weiter zum Hancock Gorge wo wir zum Kermits Pool liefen. Der Weg war super, vor allem der Spider Walk, wo die Felsen so nahe beieinander sind, dass man hindurch klettern kann (linkes Bein an der linken Felswand, rechtes an der rechten). Beim Kermits Pool angekommen, fanden wir eine Warntafel, welche sagte, dass dies das Ende des Trecks ist und niemand hinter diesem Punkt erlaubt ist. Sonja und ich liefen ein bisschen weiter und sahen, dass ein wunderschönes Pool unterhalb des nächsten Wasserfalles liegt. Wir überprüften die Felsen und fanden schliesslich eine Route, welche wir entlang klettern konnten. Wir erreichten das Pool, durchquerten es schwimmend und folgten weiter dem Wasser und kamen immer tiefer in den wunderschönen Gorge hinein. Als wir zurück schwammen, sahen wir plötzlich einen Mann mit Helm und Kletterausrüstung in den Felsen stehen und wussten nicht, was wir machen sollten. Da wir uns nirgends verstecken konnten, beschlossen wir, weiter zu schwimmen. Sobald der Mann uns erblickte, fing er an zu schreien, dass wir uns hinsetzen und nicht vom Fleck bewegen sollten. Wir setzten uns hin und warteten eine gefühlte Ewigkeit, bis er endlich bei uns ankam und befürchteten bereits das Schlimmste. Er erklärte uns, dass er der Leiter einer Klettergruppe ist, welche von der anderen Seite in ein paar Minuten hier ankommen sollte. Er sagte ebenfalls, dass unser Kletterabenteuer extrem unverantwortlich war und dass dieses Jahr im Juni ein 21 jähriger Junge aus Deutschland exakt an diesem Ort gestorben ist, da er ausgerutscht und die Felsen runtergefallen ist und dass nun die höchste Priorität darin besteht, uns sicher hier raus zu bringen. Wir warteten und erhielten nach einer Weile Helm und Klettergurt und waren schliesslich, nach dem die ganze Gruppe bereits oben war, erlaubt, die Felsen, gesichert an einem Seil, rauf zu klettern. Oben angekommen teilte er uns mit, dass wir zurück zum Parkplatz laufen und uns da mit dem Ranger treffen sollten. Wir liefen zurück und fürchteten immer noch eine Geldstraffe oder die sofortige Ausschliessung aus dem Park. Wir trafen den Ranger, welcher uns sagte, dass wir die Orte, die wir besuchen mit Respekt behandeln und auf die Schilder achtgeben sollten, dass er froh ist, dass uns nichts passiert ist und dass wir unsere Zeit hier weiterhin geniessen sollten. Erleichtert und glücklich machten wir uns auf den Weg zum Weano Gorge wo wir Mark und Ammi wieder trafen. Wir liefen zum Handrail Pool, wo wir legal weit in den Gorge hineinschwimmen konnten. Nach diesem langen Tag gönnten wir uns ein Bier und tanzten um unser Campfeuer:) Am nächsten Morgen bestiegen wir Mount Bruce und genossen die wunderschöne Aussicht, bevor wir den Karijini Nationalpark verliessen und uns auf den Weg zurück zur Küste machten.
Kommentar schreiben