Wir haben bereits viel von der Gibb River Road gehört und waren sehr gespannt auf die Strassenverhältnisse. Bevor es jedoch los ging, pflückten wir noch ungefähr 15 Mangos von einem Baum am Strassenrand und verstauten diese in unserem Auto:) Unser erster Stopp war der Emma Gorge. Das Gate zum Gorge war bereits geschlossen als wir ankamen, da es Richtung Regenzeit geht und der Gorge nur noch morgens für Touristen zugänglich ist. Da das Gate nicht abgeschlossen war, fuhren wir durch und starteten die Wanderung um 16.00. Wir sahen ein Warnschild, dass von Wanderungen nach 15.00 abrät, da die Sonne bereits um 17.20 untergeht. So hüpften wir über die Steine und rannten
teilweise und legten den ganzen Weg in nur gerade 20 Minuten zurück. Dadurch hatten wir noch genügend Zeit, um im wunderschönen Pool, welches am Ende des Weges auf uns wartete, zu schwimmen. Das Pool war riesig und wir konnten von den Felsen runter ins Wasser springen. Auf der rechten Seite des Pools waren die Felsen überhängend, so dass zwischen Wasser und Felsen eine kleine Höhle entstand. Wir schwammen da hin und genossen einen schönen Blick auf das Pool aus einer anderen Perspektive, während warmes Wasser von den Steinen auf uns runter tropfte. Am nächsten Tag ging es zu den Zeedee Hot Springs. Ein wunderschöner Ort, an welchem warmes Wasser aus dem Berg raus und durch natürliche Pools fliesst, welche von Steinen abgetrennt und von Palmen umgeben sind. Wir legten uns für rund eine Stunde in das warme Wasser und ich fühlte mich nach Japan zurück versetzt. Völlig entspannt starteten wir den El Questro Gorge Walk. Bisher die beste Wanderung in Australien. Wir liefen entlang des Flusses, überquerten diesen mehrere Male, einmal mussten wir durch ein Pool waten und am Ende des Pools über einen riesen Felsen klettern, damit wir die Wanderung fortsetzen konnten und auch danach war es mehr ein Kraxeln als ein Laufen. Als wir am Ende des Treks ankamen, wartete ein schöner Pool mit einem kleinen Wasserfall auf uns. Wir tauchten ein und genossen die Erfrischung. Die Nacht verbrachten wir bei den Bindoola Falls. Wir legten uns auf die warmen flachen Steine oberhalb des bereits trockenen Wasserfalls und genossen einen kühlen Drink. Es war Vollmond und der Anblick des Monds war magisch. Der Mond schien so nahe und gross und leuchtete Orange, als ob er unter Feuer stehen würde. Am
nächsten Morgen kletterten Sonja und ich zum Wasserloch runter und gingen schwimmen. Ein Herr, den wir auf unserem Weg trafen, sagte uns, dass in diesem Wasserloch Frischwasserkrokodile leben. Wir prüften das Wasser, sahen nichts und sprangen rein. Nach einer Weile biss mich etwas in den Fuss und Sonja berührte zweimal etwas ungewöhnliches unter Wasser. Wir schrien und schwammen schnell zurück ans Ufer. Aus dem Wasser, waren wir uns einig, dass das Ganze nichts mit Krokodilen zu tun hatte, wir waren jedoch trotzdem nicht mutig genug, um nochmals schwimmen zu gehen…:) Die nächsten Tage besuchten wir den Barnett River Gorge, den Manning River Gorge und den Galvans Gorge. Wir wanderten viel, schwammen in den verschiedenen Wasserlöcher, sprangen von Felsen (zwischen 2-6 Meter), schwangen uns mit einem Seil ins Wasser, sahen Frischwasserkrokodile und liessen uns von Dingos in den Schlaf jaulen. Danach warte eines der Highlights auf uns, der Bell Gorge. Wir hatten Glück und die Strasse, welche zum Gorge
führte, wurde gerade erst vor ein paar Tagen präpariert. Im Bell Gorge wartete ein wunderschöner Wasserfall auf uns. Ich kletterte den Wasserfall hoch und sprang von rund 8 Meter runter ins Wasser. Nachdem wir uns ausgetobt hatten,
folgten wir dem Fluss schwimmend für rund 10 Minuten, kletterten und schlitterten über extrem glatte Steine und kamen zu einem weiteren Wasserfall. Die Aussicht vom Top dieses Wasserfalles war unglaublich schön. Wäre es nicht
so heiss gewesen, wären wir für Stunden da sitzen geblieben. Am Nachmittag ging es weiter zum Windjana Gorge. Der Gorge war ausgetrocknet und nicht so besonders. Das spezielle an diesem Ort jedoch war, dass man nach Sonnenuntergang Frischwasserkrokodile dabei beobachten kann, wie sie nach Fledermäusen schnappen und diese anschliessend verspeisen. Diese Nacht schliefen wir unter dem schönsten Sternenhimmel. Der Mondaufgang war sehr spät und so konnten wir die Sterne in vollem Glanz geniessen. Am nächsten Morgen gönnten wir uns eine Dusche und starteten erfrischt in den Tag. Wir fuhren zum Tunnel Creek, wo wir über Felsen kletterten und durch das Wasser immer weiter in die Höhle hinein liefen. Wir stoppten, als sich das Licht unserer Taschenlampen in unzähligen Augen von Süsswasserkrokodilen wiederspiegelte. Das war das Ende der einzigartigen Gibb River Road. Ich habe es geliebt, durch die verschiedenen Gorges zu laufen und in den vielen wunderschönen Pooles zu schwimmen. Die Strassenverhältnisse
waren gut und wir haben das Ganze ohne platten Reifen überstanden. Der einzige Schaden am Auto war ein kleiner Riss im Ersatztank, welcher Mark mit den richtigen Werkzeugen selber flicken konnte.
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