Nach 5 intensiven und ereignisreichen Monaten hiess es Abschied nehmen von Asien und zurück in die „zivilisierte Welt“. Ich flog am 3. Juni von Manila nach Sydney und freute mich darauf, einen neuen Kontinent zu erforschen. Wie erwartet bringt das Reisen durch Australien einige Veränderungen mit sich: Die Preise sind höher, es wird vermehrt oder fast immer selbst gekocht und die meisten Leute scheinen die vorhanden Regeln mit grösster Sorgfalt einzuhalten. So ist es zum Beispiel (verglichen mit Asien) nicht mehr möglich, bei einem Rotlicht aus einem Auto auszusteigen oder auf dem Deck einer fahrenden Fähre frei rumzulaufen, um Fotos zu schiessen.
Sydney
Ich verbrachte drei Tage in Sydney und konnte in dieser Zeit die meisten Touristenattraktionen abhaken. Das Opera House stand zu Oberst auf meiner Liste und so machte ich mich gleich am ersten Tag zu Fuss auf den Weg zum Opera House und der Harbor Bridge. Die Sonne schien, der Himmel war blau und das Wahrzeichen von Sydney präsentierte sich im besten Licht. Ich überquerte die gesamte Harbor Bridge zu Fuss und genoss dabei den Blick auf das
Opera House und die Skyline aus verschiedenen Blickwinkeln. Mein Hostel war voll mit Jugendlichen aus Deutschland und ich habe in diesen drei Tagen mehr Deutsch gesprochen, als in den letzten 5 Monaten zusammen:) Viele leben in diesem Hostel seit Monaten und arbeiten in Sydney oder sind auf der Suche nach einem Job. Die Atmosphäre in diesem Hostel war so anders, verglichen mit den Hostels in Asien: die Stimmung war familiär, jeder schien jeden zu kennen und nur wenige waren auf der Durchreise, so wie ich es war. Jeden Abend sind unzählige Leute in der Küche / Essbereich zusammen gesessen und haben geredet und Spiele gespielt. Am zweiten Tag bin ich zusammen mit einigen Freunden aus dem Hostel, mit der Fähre zum Watsons Bay gefahren und von da der Küste entlang zum Bondi Beach gelaufen. Unterwegs sind wir an einem Spielplatz vorbeigekommen, von wo aus man einen perfekten Blick auf die Stadt hat. Kaum am Bondi Beach angekommen, sind mir die vielen Surfer im Wasser aufgefallen und ich wäre am liebsten selber auf einen Surfboard durch die Wellen geritten. Meinen letzten Tag in Sydney habe ich in Manley verbracht. Wir sind
gegen Mittag los und sind den ganzen Nachmittag am Strand gelegen, haben Sandburgen gebaut und sind nach Sonnenuntergang mit der Fähre zurück nach Sydney gefahren. Zu diesem Zeitpunkt war in Sydney das Vivit Festival im Gange. Jeden Abend ab 18.00 Uhr wurden verschiedene Gebäude mit Licht beleuchtet und man traf Musikanten und Künstler in den Strassen an. Die ganze Stadt war erleuchtet und strahlte in verschiedenen Farben. An einen Ort wurde unter einem Bogen einen Kurzfilm aus der Tierwelt abgespielt und jeder legte sich spontan auf den Boden, um den Film zu geniessen:)
Byron Bay
Byron Bay ist das Hippie-Dorf in Australien und ist ebenfalls bekannt für gute Wellen. Ich war vor über zwei Jahren das letzte Mal Surfen und konnte es kaum erwarten, mich in die Wellen zu stürzen. Wie ich mich erinnern konnte, hatte ich mich das letzte Mal auf dem Brett nicht so schlecht angestellt und ich machte mich deshalb voller Zuversicht auf den Weg zum Strand. Kaum im Wasser, stellte sich jedoch schnell heraus, dass das Ganze schwieriger war, als erwartet. Das Surfbrett war relativ kurz und die Wellen hoch und kraftvoll. Ich wurde die ganze Zeit nur durchgespült und schluckte einiges an Salzwasser. Mein Highlight des Tages war, dass rund 6 Delfine an uns vorbei schwammen, als wir im Line Up auf die Wellen gewartet haben. Der Anblick der Delfine hat mich so fasziniert, dass ich fast vom Surfbrett gekippt bin, als ich ihnen nachsah und keine Beachtung der hereinkommenden Wellen schenkte:) Im Wasser lernte ich Cedric aus Frankreich kennen und wir surften am nächsten Tag gemeinsam an einem anderen Surfspot. Die Wellen waren ein bisschen kleiner und ich fühlte mich bereits einiges wohler:) An meinem letzten Tag nahm ich an einer kostenlosen Walking-Tour zum Leuchtturm teil. Wir liefen durch einen Waldabschnitt und sahen Wallabys und einen Koala:) Beim Leuchtturm angekommen hielten wir Ausschau nach Buckelwalen, Rochen und Delfinen. Leider waren nur Delfine in
Sicht, dafür unzählige und es war faszinierend ihnen zuzuschauen, wie sie herumsprangen und mit den Wellen schwammen.
Brisbane
Meine Tage in Brisbane verbrachte ich zusammen mit Dave, welcher ich aus Kambodscha und Vietnam kenne. Dave arbeitet seit rund einem Monat in Brisbane und kennt daher die Stadt ziemlich gut. Ich liess mich von ihm herum führen und bekochen:) Wir liefen durch die verschiedenen Stadtteile, durch den Botanischen Garten und besuchten den Lone Pine Koala Sanctuary, fütterten Kängurus und hielten Koalas. An einem Abend gingen wir in eine Bar und ich war mit
meinem Flip Flops unterwegs. Da der eine Flip Flop kaputt ging, zog ich beide aus und tanzte Barfuss, dies schien dem Security Mann nicht zu gefallen und so warf er uns kurzerhand aus dem Club, was unserem Abend ein vorzeitiges Ende setzte… Ich nutzte meine Zeit in Brisbane, um die administrativen Sachen zu erledigen. Ich eröffnete ein Bankkonto und kaufte eine australische SIM-Karte. Die Eröffnung des Bankkontos ging so unkompliziert vor sich, dass ich nur staunen konnte. Ein Blick auf meinen Ausweis, ohne Kopie, war Identifikation genug:) Lustig, wie unterschiedlich die Regulatorien sein können...
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