Peking war für mich der Ort der vielen Wiedersehen. Ich traf mich mit zwei Jungs zum Essen, welche ich in Hong Kong kennenlernte und ich sah Marion wieder, mit welcher ich einige Tage durch Kambodscha gereist bin. Marion nahm mich mit an eine Homeparty und so lernte ich viele Studenten aus aller Welt kennen, die sich dazu entschlossen haben ein paar Monate oder Jahre in Peking zu verbringen und Mandarin zu lernen. Für mich war es jedes Mal eindrücklich zu sehen, wenn ein nicht Asiate Chinesisch spricht:) Peking ist eine Stadt mit einer langen Geschichte und vielen historischen Gebäuden und Tempel. Ich besuchte den Lama Tempel, den Summer Palace und den Temple of Heaven. Alle drei Tempel waren riesig und eindrücklich zu besichtigen. Das Gelände des Summer Palaces inkl. See und Park ist so gross, dass man locker einen ganzen Tag dort verbringen könnte. Ich beschloss, the Forbidden City nicht zu besuchen, da ich hörte, dass das gesamte Gelände jeden Tag mit Touristen vollgestopft ist und man sich kaum frei bewegen kann. Ich ging dafür in den Jingshan Park, lief zum Aussichts-Pavillon hoch und genoss den Ausblick auf the Forbidden City von oben:) Mein Hostel befand sich in einer Hutong-Strasse und an meinem ersten Tag in Peking lief ich ohne Ziel durch die
engen Gassen, probierte Street Food und stoppte, wenn immer etwas interessant aussah. Mein Highlight in Peking war eindeutig die Wanderung auf der grossen Mauer. Ich lief an einem perfekten Tag von Jinshanling nach Simatai West. Die Sicht war so klar, dass wir bis weit in die Ferne sehen konnten, wie sich die Mauer über die Hügel erstreckte. Es war
unbeschreiblich und ich wäre am liebsten immer weiter und weiter gelaufen:) Die Mauer in diesem Abschnitt ist renoviert und in einem guten Zustand. Am Ende liefen wir noch für rund 10 Minuten auf einem zerfallenen Teil der grossen Mauer und es war interessant den Kontrast zu sehen.
China ist ein riesen Land und ich konnte während meinen 3.5 Wochen nur einen Bruchteil davon besuchen. Ich habe trotzdem einen guten Einblick erhalten und dank Vida einiges über die chinesische Kultur gelernt. Das Essen in China ist fantastisch und ich liebe die chinesische Essenskultur. Wenn man in ein Restaurant geht, bestellt man nie einfach ein Menu für sich, man bestellt immer mehrere Gerichte und teilt alles. Ja, die Chinesen sind laut, vor allem wenn sie in Gruppen unterwegs sind, was meistens der Fall ist. Die Chinesen sind aber auch sehr hilfsbereit und herzlich. Klar kam es ab und zu vor, dass ich abgewiesen wurde, weil mein Gegenüber kein Englisch sprach, aber im Grossen und Ganzen wurde mir immer versucht weiter zu helfen. Das Reisen in China ist ein bisschen komplizierter und zeitaufwändiger als in anderen asiatischen Ländern und das wird wahrscheinlich noch einige Zeit so bleiben. Ein Grund dafür ist, dass die
Chinesen selbst, den grössten Teil des chinesischen Tourismus ausmachen und China deshalb nicht so sehr auf westliche Touristen angewiesen ist, wie andere asiatische Länder. China hat viele Seiten und man findet von überfüllten
Grossstädten bis zu den schönsten Nationalparks alles. Die Mittelschicht in China wird immer reicher, was zu einigen Problemen, wie z.B. überfüllten Strassen führt, da sich heutzutage fast jeder ein Auto leisten kann. Um dem absoluten
Verkehrschaos vorzubeugen, ist es in Grossstädten oft der Fall, dass jedes Auto an einem Tag der Woche nicht gefahren werden darf, welcher Tag es ist, bestimmt die letzte Ziffer des Nummernschildes. Pollution ist in Grossstädten wie Peking
ein echtes Problem. Ich war glücklich und konnte während meinen 4 Tagen in Peking relativ gute Luft einatmen und auch den blauen Himmel sehen, was nicht selbstverständlich ist. Die Supermärkte in China sind riesig und gut organisiert und es ist üblich, dass es eine Art Aquarium mit lebenden Fischen gibt. Man fischt den Fisch, den man kaufen möchte heraus, packt ihn in einen Plastiksack, kriegt ein Preisschild auf den Sack geklebt, der Fisch ist noch am Leben, man legt ihn auf eine Theke, der Fisch bewegt sich immer noch, fliegt vielleicht sogar einmal von der Theke runter auf den Boden, bis er anschliessend vom Metzger getötet und je nach dem, was man kochen möchte, auch in Stücke geschnitten wird. Ja, man sieht vieles in China und man probiert vieles und es ist schwierig alle Eindrücke in Worte zu fassen. Deshalb am besten selber hin fliegen und das Ganze mit eigenen Augen oder eigenem Mund sehen/probieren:)
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