China - Yangshuo

Ich habe schon viel vom „wirklichen“ China gehört und war deshalb sehr gespannt auf meine erste Zug- und Busfahrt. Ich muss sagen, ich wurde positiv überrascht. Die Bahnhöfe sind sehr organisiert und sind am einfachsten mit einem Flughafen zu vergleichen. Man kann den Bahnhof nur betreten, wenn man seinen Ausweis zusammen mit einem gültigen Zugticket für den besagten Tag vorweist. Anschliessend wird man selbst und das Gepäck gescannt und danach setzt man sich ans Gate und wartet, bis das Boarding der Züge beginnt. Die Züge sind pünktlich, sauber und genügend Platz hat man auch. Wenn man mit einem Nachtzug fährt, wird das Ticket im Zug eingesammelt, damit das Zugpersonal einen auch frühzeitig wecken kann – perfekt:) Etwas schwieriger wird es bei den Bussen, da viele keine Nummern haben und die Destination oft nur in Mandarin angeschrieben ist. Aber auch hier kam ich bis jetzt mit zeigen und deuten immer ans Ziel:) Ich habe die Chinesen bis jetzt als sehr hilfsbereit und freundlich kennengelernt. Klar, wurde ich auch schon ein paarmal abgewiesen, da mein Gegenüber überhaupt kein Englisch sprach. Wenn man jedoch vorwiegend auf jüngere Leute zugeht, stehen die Chancen ziemlich gut, dass einem weitergeholfen wird. Viele kommunizieren auch mittels Übersetzungs-App, wenn sie sich auf Englisch nicht genügend gut ausdrücken können. Wichtig zu wissen ist zudem, dass in China Google und Facebook nicht funktionieren. Wenn man mit Chinesen in Kontakt kommen/bleiben möchte, vorgängig WeChat runterladen, denn WhatsApp verwendet hier praktisch keiner…


Ich verbrachte meine letzten vier Tage in Yangshuo. Yangshuo liegt direkt am Li River und ist bekannt für die schönen Karstberglandschaften. Ich kam am Abend an und ging mit 5 Leuten aus meinem Hostel essen, unteranderem mit zwei, die Mandarin sprachen. Wir setzten uns in ein Restaurant und liessen die Sprachkundigen bestellen. Wir bekamen ein Menu nach dem anderen serviert und teilten alles. In China ist es üblich, dass man sich an einen grossen runden Tisch setzt, welcher eine drehbare Platte in der Mitte hat, auf der die Speisen abgestellt werden, damit jeder alles erreichen kann. Was soll ich sagen, die chinesische Küche ist super lecker:) Wir haben dieses Vorgehen die nächsten drei Abende wiederholt und so konnte ich bereits viele verschiedene chinesische Spezialitäten probieren. Wenn man „Chicken“ bestellt, erhält man so ziemlich das ganze Chicken, inkl. Hühnerfüsse serviert und die Stücke sind planlos auseinandergehackt, so dass man alle Knochen mitserviert bekommt und das Fleisch von einem undefinierbaren Stück abnagen kann. Zudem ist es üblich, dass man sein bereits sauberes Geschirr, welches man vakuumiert auf den Tisch

gestellt bekommt, mit heissem Wasser auswäscht, bevor man daraus isst.


Yangshuo ist ein Kletterparadies und ich hatte das Glück, dass in meinem Hostel zwei Österreicher waren, die die gesamte Kletterausrüstung dabei hatten. So musste ich mir nur noch einen Gurt und Kletterfinken mieten und los gings. Wir fuhren mit dem Fahrrad zu „The Edge“ und verbrachten den ganzen Tag dort. Die Routen an diesem Felsen waren für mich eher schwierig und natürlich merkte ich auch, dass ich die letzten 6 Monate nicht geklettert bin. Es hat mir trotzdem super viel Spass gemacht und die Lage des Felsens, inmitten der Felder und umgeben von anderen Karstbergen, war wunderschön. Ansonsten fuhr ich viel mit dem Fahrrad herum, wanderte diverse Hügel hoch, um die Aussicht von oben zu geniessen und liess mich mit dem Floss den Li River herauffahren. An einem Tag liefen wir den Moonhill hoch und nahmen eine gesperrte Abzweigung und sind anschliessend auf dem Top des Bogens gelandet. Die Aussicht von da oben war einfach unbeschreiblich schön – ich liebe diese hügelige Landschaft:) Yangshuo ist der perfekte Ausgangspunkt, um die schöne Umgebung zu erkunden. Die Stadt selber ist nichts Besonderes und sehr touristisch – es reiht sich Restaurant an Souvenirladen und die Strassen sind oft von Tagesausflüglern aus Guilin

vollgestopft.

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