Zusammen mit Sam fuhr ich nach Aso, mit dem Ziel den Naka-dake Vulkan zu besichtigen. Als wir ankamen erfuhren wir jedoch, dass die Gegend 1km um den Krater gesperrt ist und das nicht erst seit gestern, sondern bereits seit August 2014. Ok mein Research hätte besser sein können:) Das Wetter war regnerisch und neblig, so liefen wir ein bisschen durchs Dorf, assen ein riesen Set-Menu und verbrachten den Nachmittag im Hostel. Ich nutzte die Zeit, um meinen Flug von Peking nach Manila und meine weiteren Unterkünfte in Japan zu buchen. Für den zweiten Tag planten wir eine Wanderung, um den Vulkan wenigstens aus einer gewissen Ferne betrachten zu können. Als wir aufwachten, war es immer noch neblig, aber Google-Wetter versprach, dass es nach dem Mittag sonnig und klar sein sollte. So machten wir uns voller Zuversicht mit dem Bus auf den Weg zum Ausgangspunkt. Wir stiegen aus und liefen den Hügel hoch. Als wir oben ankamen, war der Nebel immer noch so dicht, dass wir nichts erkennen und die Richtung des Vulkanes nur erahnen konnten. Wir setzten uns hin, redeten, spielten mein Lieblings-Stein-Spiel, liefen, als uns zu kalt wurde, eine Runde um den Krater eines nicht mehr aktiven Vulkanes, picknickten und hoffte immer noch darauf, dass sich die Nebelwand verziehen wird. Wir sprangen jedes Mal auf, wenn wir irgendwo ein Stückchen blauen Himmel erkennen konnten und sich der Nebel für ein paar Minuten in bisschen verzog. Einmal konnten wir sogar kurz die Umrisse des Vulkans durch den Nebel erkennen:) Nach rund 5 Stunden warten, verliess auch uns die Zuversicht und wir kehrten nach Aso zurück wo wir uns ein Bad in den Dorf-Onsen gönnten. Onsen sind heisse Quellen, wo man sich zur Entspannung nackt hineinsetzt oder legt. Man zieht sich im Umkleideraum aus, duscht sich gründlich und lässt sich anschliessend langsam in das heisse Wasser gleiten. Oft sind die Onsen in einen Frauen- und Männerbereich unterteilt, manchmal gibt es auch einige Pools, die gemischt genutzt werden können. An vielen Orten gibt es indoor und outdoor Onsen und manchmal gibt es auch noch eine Sauna inkl. Kaltwasserpool.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Kurokawa, wo wir ein Zimmer in einer Ryokan (Japanese Style Hotel) inkl. Abendessen und Frühstück reserviert haben. Kurokawa ist ein kleines herziges Dorf, welches direkt am Fluss liegt und bekannt für seine vielen Onsen ist. Wir erhielten einen Yukata und Geta Sandalen und machten uns nur mit diesem
Umhang bekleidet auf zu den ersten Onsen. Wir verbrachten den ganzen Tag badend in den verschiedenen Onsen, mal mit Blick auf einen Wasserfall, mal in einer Höhle, mal mit dem Rauschen des Flusses in den Ohren… Wir stoppten einmal kurz für Lunch und kehrten kurz vor 6 in unser Ryokan zurück. Wir setzten uns an den niedrigen Tisch in unserem Zimmer und erhielten das Abendessen serviert. Immer als wir dachten, dass wir nun alle Speisen auf dem Tisch haben, klopfte es wieder an unserer Türe und etwas neues wurde serviert:) Wir erhielten: Lachs- und Pferde-Sashimi, Gemüse, Misu Suppe, Poulet- und Rindfleischstreifen, Tofu, Reis, Sushi, Tempura, usw. (siehe Foto:)). Nachdem Essen bereiteten sie unser Bett vor und wir legten uns nochmal in unsere hauseigenen Onsen und kehrten völlig entspannt ins Zimmer zurück – was für ein herrlicher Tag:) Am nächsten Morgen, kaum aufgewacht, machten wir uns erneut auf den Weg zu den Onsen, bevor um 8.30 Uhr das Frühstück serviert wurde - wieder riesig und wieder super lecker:) Ich liebe es, wenn man viele verschiedene kleine Portionen serviert bekommt und alles probieren kann. Nach dem Frühstück machten wir uns schweren Herzens auf den Rückweg nach Aso – ach werden mir die Onsen fehlen! Ich habe insgesamt über
6 Stunden sitzend und liegend in den Onsen verbracht, ohne dass meine Haut schrumpelig geworden wäre. Das Baden in den Onsen ist so entspannend, dass ich ab und zu sogar kurz eingenickt bin:)
Da das Wetter in Aso besser aussah, gaben wir dem Vulkan nochmals eine Chance. Wir nahmen erneut den Bus zum Ausgangspunkt und konnten diesmal während der Busfahrt tatsächlich etwas erkennen:) Oben angekommen sahen wir den grünen Vulkan, aber der Naka-dake versteckte sich leider erneut erfolgreich hinter seiner Nebelwand.
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J-P (Montag, 13 April 2015 22:59)
Looks like you had plenty of food to eat :)