Vietnam - Phong Nha

Die letzten drei Tage verbrachte ich in Phong Nha - der perfekte Ort für alle Höhlenliebhaber oder die, die es werden möchten:) Den ersten Tag ging ich ruhig an. Ich setzte mich in ein Kaffee, genoss ein Mango Smoothie nach dem anderen und brachte meinen Blog auf den neusten Stand. Am Nachmittag mietete ich ein Fahrrad, fuhr entlang des Flusses und der Reisfelder, beobachtete wie Jungs in einem Art Pool badeten und fuhr an einer Horde Schulkinder vorbei, die an mir ihr English austesten wollten und fast von ihren viel zu grossen Fahrrädern fielen, als sie ihr Alter zuerst an den Fingern abzählen mussten, bevor sie mir die Zahl in English nennen konnten:)

Ich ging früh ins Bett, damit ich für mein Zweitägiges-Höhlenabenteuer fit bin. Das Schlafen stellte sich jedoch in meinem 22-Betten-Dorm schwieriger heraus, als erhofft. Jedes Mal wenn neue Leute eintrafen, zündete der Inhaber das Licht an und versuchte lautstark herauszufinden, welche Betten frei und welche bereits besetzt waren. Am nächsten Morgen startete ich meine Caving-Tour zum Tu Lan Cave-System. Wir fuhren 70 km zum Startpunkt und erhielten da unsere Ausrüstung: Wasserdichter Rucksack, Dry Bag, Schwimmweste, Helm, Handschuhe, Stirnlampe, Schuhe und Trinkflasche. Nachdem alles umgepackt war, machten wir uns auf den Weg. Wir liefen durch Felder, vorbei an Wasserbüffeln und erreichten anschliessend den ersten Fluss, welchen wir überquerten. Mit nassen Schuhen

ging es weiter durch den Jungle. Wir kletterten über Felsen und Baumstämme, liefen Hänge hoch und runter und genossen dabei die Aussicht auf die wunderschöne Hügellandschaft. Am Nachmittag erreichten wir unsere Campsite, liessen unser Gepäck liegen und erkundeten vollbekleidet die erste Höhle, Ken Cave. Während unser Guide uns die letzten Anweisungen gab, genoss ich die Sicht in die Höhle und beobachtete, wie immer wieder Tropfen runterfielen, im Wasser landeten und für eine Sekunde wie Sterne leuchteten:) Wir schwammen durch die Höhle, sahen Fledermäuse über uns kreisen und bestaunten eindrückliche Stalagmiten- und Stalaktitenformation. Es ist herrlich auf dem Rücken durch die Höhlen zu schwimmen und zu beobachten, wie sich die Formationen an der Decke verändern. Ab und zu lohnt es sich, die Stirnlampe auszuschalten, damit die Insekten zur nächsten Person / Lichtquelle weiterfliegen:) Der Fluss der durch die Ken Cave fliesst, fliesst direkt beim Höhlenausgang über einen Wasserfall. Wir hüpften vom Top des Wasserfalls runter und schwammen / wuschen uns im Pool. Unsere Campsite war direkt neben dem Wasserfall. Wir genossen gutes vietnamesisches Essen, das über dem Feuer zubereitet wurde, tranken Reiswein und legten uns anschliessend in unseren Hängematten schlafen – einfach herrlich! Am zweiten Tag trekkten wir erneut durch den Jungle und besuchten 4 weiter Höhlen (Tu Lan, Hang Kim, Hung Ton, Hang Chuot Cave), welche wir alle durchqueren konnten. Diese 4 Flusshöhlen bestehen aus Trocken- und Nassabschnitten, sodass wir den ganzen Tag schwimmend und laufend in nassen Kleidern und Schuhen verbracht haben. Bei einem Schwimmabschnitt, schalteten wir alle unsere Stirnlampen aus und versuchten den Weg im Dunkeln zu finden, was gar nicht so einfach war. Nachdem ich zweimal in einen Felsen

schwamm, freute ich mich, wenn ich anstelle von Stein einen Arm oder Rucksack streifte:) In der einen Höhle war sogar ein kleiner Wasserfall, was für eine perfekte Kombination:) Eine der Höhlen betraten wir durch den Trockenabschnitt, liefen einige hundert Meter durch die Höhle, kletterten zum Nassabschnitt runter und verliessen die Höhle am anderen Ende schwimmend. In eine andere Höhle schwammen wir rein, wechselten anschliessend zum Trockenabschnitt und kletterten eine 15 Meter lange Leiter hoch, um zum Ausgang zu gelangen. Ich liebe diese Art von Abenteuer:)

Die letzten beiden Tage lernte ich eine neue eindrückliche Welt kennen. Ich sah Wassertropfen an Felsen hangen, die silbrig und golden schimmerten, bestaunte millionenalte Stalagmiten- und Stalaktitenformationen, die zu glitzern anfangen, sobald sie beleuchtet werden und ich erkannte wie viel Sicherheit einem Licht geben und wie verloren man sich in der Dunkelheit fühlen kann.

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Kommentare: 1
  • #1

    Nils (Samstag, 26 Dezember 2015 02:10)

    Da kommen Erinnerungen hoch...

    http://phototravelnomads.com/reisen/phong-nha-nationalpark-tu-lan-cave-system/

    Ich war im November hier ! Super Ausflug