Im Bus von Luang Namtha (Laos) nach Dien Bien Phu (Vietnam) war ich die einzige Europäerin. Meine asiatischen Mitfahrer waren jedoch sehr zuvorkommend und versuchten mir, mit dem wenigen English, dass sie sprachen, so gut wie möglich zu helfen. Sie bestellten für mich eine Nudelsuppe in einem kleinen Strassenrestaurant und zeigten mir den Weg an der Grenze. Der Grenzübergang verlief ohne Probleme (ich habe das Visum bereits von der Schweiz aus
beantragt) und so kam ich gegen Abend in Dien Bien Phu an. Ich traf JP aus Belgien wieder und wir nahmen am nächsten Morgen zusammen den Bus nach Sapa. In Sapa erwartete uns kaltes Wetter, Regen und Nebel – ziemlich ungewöhnlich nach fast 2 Monaten Sonnenschein:) Wir besuchten den „Nationalpark“ in Sapa und versuchten durch den Nebel die umliegenden Berge und Reisfelder zu erkennen. Am nächsten Morgen mieteten wir einen Roller und fuhren den Tram Ton Pass hoch und stoppten bei dem Thac Bac (Silver Fall) und dem Love Fall. Als wir beim Silver Fall ankamen, war der ganze Wasserfall hinter einer Wolkenwand verdeckt. Wir warteten 15 Minuten, beobachteten wie die Wolken am Himmel entlang zogen und genossen anschliessend einen freien Blick auf den Wasserfall. Anschliessend fuhren wir zu den Reisfeldern, parkten den Roller am Strassenrand, liefen an Kindern und Wasserbüffeln vorbei, überquerten einen Fluss und fanden einen grossen Felsen inmitten der Reisfelder. Wir legten uns hin, hörten den Fröschen zu und genossen die Ruhe. Als das Wetter schlechter wurde, machten wir uns auf den Rückweg. Der Nebel war so dicht, dass wir nicht mal mehr zwei Meter weit sahen. Langsam und hupend machten wir uns, durch die graue Wand, auf die Suche
nach unserem Hotel. Am nächsten Morgen trafen Corinne und Luca in Sapa ein:) Ich freute mich sehr, die beiden zu sehen und die nächsten Tage mit ihnen zu verbringen. Zu viert machten wir ein Zweitagestrekking mit May (Local Guide). Lengi hat mir May empfohlen, da sie bereits ein Trekking mit ihr gemacht haben und sehr zufrieden waren. Wir liefen durch den Nebel und versuchten die schöne Landschaft um uns herum, mit den Bamboo-Wäldern, Hügeln und Reisfeldern, zu erahnen. Unterwegs wurden wir immer wieder von kleinen Mädchen angesprochen, die uns Armbänder verkaufen wollten. Im Chor fragten sie uns singend „Do you wanna buy one from me?“. Dieser Satz, zusammen
mit der gewählten Melodie der Mädchen, war ein richtiger Ohrwurm und so erwischten wir uns alle dabei, wie wir diesen Satz vor uns hinzusagen begannen, auch wenn die Mädchen bereits in weiter Ferne waren. Am Nachmittag sind wir
beim Haus unseres Guides angekommen, wo wir übernachten konnten. Wir spielten Karten und tranken Tee, um uns aufzuwärmen. Nach und nach lernten wir May‘s Familie kennen, wir assen zusammen, tranken mit ihrem Ehemann eine Flasche selbstgemachten Reiswein ("Happy Water"), spielten mit den Kindern und freuten uns über die Offenheit und Wärme, die sie uns entgegen brachten. Wir genossen den Aufenthalt in unserem Homestay sehr und konnten einiges über den einfachen Lebensstil der „Black Hmong“ in Erfahrung bringen. Den zweiten Tag starteten wir mit einem riesigen Haufen selbergemachter Pancakes und Omletten, die wir nicht alle aufessen konnten. Zudem durfte wir (Corinne und ich) die traditionelle Tracht der Black Hmong anprobieren. Anschliessend wanderten wir nach Lao Chai, von wo aus wir mit dem Motorbike zurück nach Sapa gefahren wurden. Beim Abschied schenkte sie uns noch je zwei Armbänder, die ihr Mann aus Münzen und ihre Grossmutter am Webstuhl hergestellt haben, welche ich nun an meinem bereits vollen Handgelenkt mit Stolz trage:)
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