Ich fuhr mit dem Bus von Huay Xai nach Luang Namtha und stieg zusammen mit zwei weiteren Touristen am Busbahnhof aus und wir warteten anschliessend in einem Tuk-Tuk auf den Fahrer. Nach rund 20 Minuten kam ein
Mann zu uns, welcher uns anbot, uns kostenlos in seinem Wagen ins Dorfzentrum zu fahren. Als wir in Luang Namtha ankamen, wollte er ein Bier mit uns trinken. Aus einem Bier wurden mehrere, wir assen noch eine Nudel-Suppe, redeten,
zeichneten und lachten viel. Als wir zahlen wollten, winkte er ab und beglich die Rechnung für uns. Diese Begegnung
war sehr erfrischend und unerwartet, da man sonst in Laos für alles bezahlen muss (Eintritte für Tempel, Wasserfälle, Höhlen, Hügel, Parkticket für Motorbike, etc.) und nichts geschenkt erhält. Im Dunkeln machten wir uns anschliessend auf die Suche nach einem freien Raum. Am nächsten Tag mieteten wir Roller und erkundeten die Gegend um Luang Namtha. Wir starteten zu 5. gabelten unterwegs ein Paar aus Deutschland auf und fuhren zu 7. weiter. Wir stoppten bei einem Wasserfall, der jedoch aufgrund der Trockenzeit mehr „Fall“ als Wasser war, fuhren über eine Bamboo-Brücke, wo mein Roller zwischen zwei Bamboozweigen stecken blieb und kurvten durch kleine Dörfer. Auf dem Rückweg
stoppten wir bei einer Party, könnte auch eine Hochzeit gewesen sein. Die Locals winkten uns herbei, boten uns einen Sitzplatz an und wir erhielten Bier serviert. Nach ein paar Minuten fing eine Musik zu spielen an und die Einheimischen begannen langsam im Kreis zu tanzen. Wir schlossen uns ihnen an, liessen uns von der Musik forttragen und erhielten laufend Bier in einem kleinen Becher serviert. Da wir mit den Rollern unterwegs waren, mussten wir dies nach rund 20 Minuten abbrechen:) Die nächsten beiden Tage verbrachte ich im Jungle. Wir waren zu dritt: ein älterer Herr (pensioniert) aus Frankreich, ein Junge aus Deutschland und ich. Der ältere Herr schlug sich tapfer und ich wunderte
mich über seine gute Kondition, als er mit seinen kurzen Beinen seinen Weg durch den Jungle suchte. Wir liefen zwei Tage durch den Jungle, kletterten steile Hänge hoch, folgten dem Fluss, balancierten über Baumstämme und Steine,
welche unser Guide vor uns hinlegte/rollte, damit unsere Schuhe trocken blieben, während er mit seinen komplett im Wasser stand. Wir bekamen unser Essen auf und in Bananenblätter auf kleinen Tischen oder am Boden serviert und übernachteten in einem Homestay in Phou Varn (Akha Minority Village). Es war eindrücklich zu sehen mit wie wenig die Leute auskommen. Die Häuser bestehen aus einem Raum, die Küche (Feuerstelle) befindet sich in einer separaten Hütte, Waschplätze (Eimer mit Wasser) und Toiletten werden geteilt, die Leute tragen alte Kleider mit Löcher und die Kinder sind untenrum oft nackt. Zudem scheint es üblich zu sein, dass die Frauen ihre T-Shirts für die Arbeit hochkrempeln, so dass die Brüste zusehen sind. Hühner, Schweine und Hunde laufen frei herum und Kinder spielen mit alten Motorradreifen. Es gibt zwei kleine Läden im Dorf, welche mit dem Nötigsten ausgestattet sind. Das Dorf hat nur genügend Elektrizität (Solar) für Licht, so dass keine Kühlschränke vorhanden sind und unser gekauftes Sprite ziemlich warm ausfiel:) Nach dem Trekking kehrte ich ins Dorf zurück und lernte einen Local kennen. Wir assen zusammen und fuhren anschliessend zu einer Disco, wo ich die einzige Ausländerin war. Wir tanzten zu laotischer Musik und exten Bier, was normal zu sein scheint:) Mit diesen Eindrücken ging meine Zeit in Laos zu Ende.
Laos ist ein Land, dass nicht durch seine Tempel, sondern durch seine wunderschönen Landschaften heraussticht. Wasserfälle, Höhlen, Flüsse, Karstberge, Jungle – perfekt für alle, die gerne viel Zeit in der Natur verbringen:) Man sollte Geduld mitbringen, denn Laos ist eindeutig nicht bekannt für schnelles Arbeiten. Das Essen ist gut, vor allem für Sticky Rice Liebhaber. Sweet Sticky Rice mit Mango, es gibt kaum einen besseren Start in den Tag. Kulinarisch gesehen natürlich;)
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