Am nächsten Morgen ging es auf zu meinem ersten Grenzübergang auf dem Landweg (ausserhalb von Europa natürlich:)). Ich kann euch sagen, das braucht Zeit und Nerven. Vor allem, wenn man in korrupten Ländern unterwegs
ist… Wir wurden mit dem Minibus von Bangkok zur Grenze gebracht und an einem „Fake-Place“ rausgelassen. Es hiess, wir müssten die Visa-Formulare hier ausfüllen und anschliessend rund USD 50.- für das Visum On Arrival bezahlen. Ich wusste jedoch, dass das Visum nur USD 30.- kosten sollte. Zum Glück waren noch drei Franzosen mit dabei und wir sagten den Beamten, dass wir nicht bereit sind, USD 50.- zu bezahlen. Sie meinten nur, dass die Preise in letzter Zeit erhöht wurden und das Visum überall so viel koste. Wir erklärten ihnen, dass wir direkt zur Grenze wollen, um das Visum dort zu beantragen. Nach langem hin und her gaben sie nach und sagten uns, dass wir die Grenze in 10 Minuten zu Fuss
erreichen könnten. Also machten wir uns auf den Weg und siehe da, an der Grenze bekamen wir das Visum für USD 30.- ausgestellt:)
Siem Reap ist eine übersichtliche Touristenstadt mit einem schönen Stadtzentrum entlang des Flusses, vielen Bars und Restaurants und einem Night-Market. Doch vor allem ist Siem Reap den Ausgangspunkt für Angkor Wat. Ich buchte zusammen mit Marion aus Frankreich einen Tuck-Tuck Fahrer, der uns zum Sonnenuntergang nach Angkor Wat und anschliessend den gesamten nächsten Tag inkl. Sonnenaufgang durch die Tempelanlagen fuhr. Die ganzen Tempels kann man von Siem Reap auch gut alleine mit dem Fahrrad erkunden, da es jedoch ziemlich heiss ist, ist Tuck-Tuck eindeutig die gemütlichere Variante:) Die Sonnenuntergangsfahrt hat sich meiner Meinung nach nicht wirklich gelohnt, da alle Touristen am selben Ort ausgeladen wurden und wir somit zusammen mit rund 500 anderen Leuten einen kleinen Hügel rauf liefen, um anschliessend der Sonne beim Untergehen zuzuschauen. Der nächste Tag war jedoch sehr eindrücklich. Es ist unglaublich zu sehen, mit welcher Genauigkeit Gesichter, Figuren und Muster in den Stein gehauen wurden. Einige Figuren sind durch die Zeit verschoben worden, anderen fehlt der Kopf, doch alle sind auf ihre Art einfach wunderbar. Wir verbrachten 12 Stunden in den Tempelanlagen rund um Angkor Wat, wir fuhren durch Wälder und vorbei an Seen, wir bestaunten die unterschiedlichen Tempel, liefen durch enge Gänge, kletterten viele Treppen hoch, genossen die Aussicht von oben und sahen Bäume, dessen Wurzeln sich mit dem Stein zu vereinen scheinen. Einzelne Bereiche und teilweise auch ganze Tempel sind wegen Renovationsarbeiten geschlossen, wenn man die Decke und die vielen heruntergefallenen Felsbrocken betrachtet, weiss man warum:)
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