Die letzten 3 Tage habe ich am Inle Lake verbracht, mein Hostel war in Nyaungshwe, was etwas abseits vom See
liegt, dafür günstige Unterkünfte zu bieten hat. Der Inle Lake ist ein guter Ort zum Entspannen und gleichzeitig auch Startpunkt für viele tolle Wanderungen. Da mein Fuss jedoch immer noch schmerzt, habe ich mich für die gemütliche Variante entschieden. Ich habe zwei Tage auf dem See verbracht, bin an schwimmenden Dörfer und Gärten vorbei gefahren, habe gesehen wie die Leute am und auf dem Wasser leben, wie Zigarren von Hand gerollt und Fäden aus dem
Stamm der Lotusblüte herstellen werden, diese mit natürlichen Farben (z.B. rot aus der Rinde des Mangobaumes) gefärbt und anschliessend Halstücher an alten und klapprigen Webstühlen gewoben werden. Bei den meisten Halstücher wird Seide und Lotus (je 50%) gemischt. Ein reiner Lotus-Schal ist ziemlich teuer und kostet je nach Breite und Grösse zwischen 250 und 600 USD. Der Preis des Schals wird verständlicher, wenn man weiss, dass für die Herstellung eines Schals ein Monat benötigt wird. Die Boote auf dem Inle Lake unterscheiden sich nur in der
Länge, ansonsten sind sie alle identisch gebaut: sie sind lang und schmal, so dass die Stühle nur hintereinander Platz finden. Am ersten Tag sind wir vor Sonnenaufgang losgefahren. Ich habe mir ein Boot mit 4 Jungs geteilt und wir
waren alle in Wolldecken eingewickelt, da es durch den Fahrtwind einfach a****kalt war:) Sobald wir den See
erreicht hatten, sahen wir die berühmten Fischer mit ihren Körben, welche mit dem einen Bein rudern, damit sie beide Hände zum Fischen frei haben. Da sich auch in Myanmar die Technik des Fischens weiterentwickelt hat, werden die Körbe zum Fischen eigentlich gar nicht mehr eingesetzt und die Fischer im Norden des Sees turnen nur noch für die Touristen auf ihren Booten herum. Am zweiten Tag fuhr ich weiter in den Süden des Sees, um einen Markt zu besuchen, welcher nicht nur von Touristen heimgesucht wird. So sahen wir, wie die Leute ihre Einkäufe entweder mit dem Boot heim ruderten oder ihre Ochsenwagen beluden und mit diesen langsam den Hang rauf fuhren. Teilweise ist der See so still, dass sich alles im Wasser spiegelt, sogar der Himmel! Den dritten Tag ging ich etwas ruhiger an, ich schlief aus, mietete mir ein Fahrrad und fuhr zu den hot springs in Kaung Daing. Mein Weg führte mich über holprige Strassen, vorbei an einfachen Wohnhäusern, Schulen und landwirtschaftlichen Arbeitern. Ich geniesste für rund 3 Stunden die Ruhe, badete in einem der 4 Pools, wobei in einem das Wasser so heiss war, dass ich nur die Zehenspitzen reinstrecken
konnte:)
Vom Inle Lake ging es mit meinem ersten Nachtbus weiter nach Bago. Ich muss sagen, ich ein bisschen erschrocken, als ich sah, wie eng die einzelnen Stühle im Bus platziert waren. Ich bin um ca. 4.00 Uhr morgens in Bago eingetroffen und habe wie immer noch kein Hostel gebucht/reserviert, in der Hoffnung, dass ich im Bus Leute kennenlerne, mit welchen ich ein Zimmer teilen kann. Diesmal war ich wirklich froh, dass ich mich zwei anderen Girls anschliessen konnte und wir um diese Uhrzeit gemeinsam ein Hostel suchen konnten. Wir hatten einen Taxifahrer, welcher uns zu zwei verschiedenen Hostels fuhr und wir im zweiten zum Glück ein 3er Zimmer kriegten, welches geräumig und sauber war. In Myanmar ist es üblich, dass die Besitzer oder Mitarbeiter im Rezeptionsbereich auf dünnen Matten am Boden, auf
den Sofas oder Tischen schlafen. Somit musste unser Taxifahrer nur ein paar Mal hupen, bis uns Einlass gewährt wurde:)
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