Mit meiner Hinreise hat alles super geklappt. Nach einer Nacht in Bangkok bin ich am Dienstag gut in Mandalay, Myanmar angekommen. Ich habe mir ein Fahrrad gemietet, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu
erhalten. Das Fahrrad kostet rund 2.- am Tag. Was soll ich sagen, es fährt:) hat einen Gang, Bremsen die lauter quietschen, als dass sie stoppen und kein Licht. Die Strassen von Mandalay sind rege befahren. Velos, Mofas und Autos quetschen sich hupend aneinander vorbei. Um dem Verkehr zu entgehen, fuhr ich Seitenstrassen entlang und traf auf viele lächelnde Menschen und Kinder, die einem zuwinken, mit „Hello“ begrüssen und einem freudig nachspringen. Meine Erkundungsfahrt endete am Mandalay Hill, wo ich die über 1000 Treppen barfuss hochstieg, um anschliessend den Sonnenuntergang zu geniessen. Danach habe ich mich im Dunkeln halb fahrend, halb laufend, auf den rund
20 minütige Heimweg gemacht und mein Guesthouse mit nur 1x verfahren gefunden:) Fahren in der Dunkelheit, ohne Licht, scheint hier normal zu sein. Wer per Zufall ein funktionierendes Licht hat, macht es an, die andern Velo- und Mopedfahrer scheint es nicht zu stören, ohne Licht durch die dunkeln Strassen zu kurven. Im Stadtzentrum gibt es Strassenlampen, je weiter man sich jedoch vom Zentrum entfernt, desto dunkler wird es.
Am zweiten Tag habe ich mir einen Guide gebucht, welcher mich für weniger als 20 Franken, den ganzen mit seinem Moped rumgefahren hat. Ich besichtigte Tempel und Pagoden, sah zu wie sich mehrere hundert Mönche um Punkt 10.15 schweigend in eine Reihe stellten und mit einem Topf in der Hand geduldig auf die Essensausgabe warteten, fuhr zur Insel Inwa, wo ich mich rund 100 Jahre zurückversetzt fühlte und mich eine Pferdekutsche über staubige und holprige Wege fuhr. Vor der Kutschenfahrt in Inwa kam ein Junge auf mich zu, der mir selbstgemachte Ketten und Armbänder verkaufen wollte, an sich nichts Ungewöhnliches. Er frage mich auf English woher ich komme und wie ich heisse. Als ich ihm sagte, dass ich Schweizerin bin, begann er Deutsch mit mir zusprechen und wiederholte immer wieder meinen Namen. Was soll ich sagen, er hat mein Herz gewonnen und ich habe ihm Kette abgekauft:) Meine Mopedtour endete in Amarapura. Amarapura ist die Stadt, in welcher sich die 1.2 km lange U-Bein-Brücke (längste Teakholzbrücke der Welt) befindet. Ich lief die Brücke entlang, beobachte Fischer, die bis zum Bauch im Wasser standen, Bauern, die mit einfachsten Werkzeugen Getreide ernteten und freute mich dabei auf einen schönen Sonnenuntergang. Leider ist es nur bei der Freude geblieben, da die Sonne weit oberhalb des Wassers in den Wolken versank…
Morgenfrüh geht es mit dem Boot weiter nach Bagan. Leider hat es mit dem Upload der Fotos nicht geklappt, da das Wifi im Guesthouse zu schwach ist.
Hier noch einige Feststellungen / Eindrücke:
- Frauen transportieren schwere Gegenstände auf dem Kopf, wie in Afrika
- Es gibt Ochsenwagen
- Fast alle Leute tragen einen Longyi (auch die Männer)
- In Myanmar herrscht rechts Verkehrt, jedoch haben viele Fahrzeuge das Lenkrad dafür auf der falschen Seite
- Viele Kinder und auch Frauen streichen sich „Thanaka“ ins Gesicht. Dies ist eine gelbliche Paste, welche gut für die Haut ist und gleichzeitig vor der Sonne schützt
- Es ist üblich, dass man bei Sehenswürdigkeiten eine „Kamera-Gebühr“ von 1000 Kyats (Rund 1.-) bezahlen muss
- Fast alle Mopedfahrer tragen Helm
- Wer überholt oder um eine enge Kurve fährt, hupt
- Myanmar scheint sehr sicher zu sein, auch für Frauen und auch bei Dunkelheit
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tia (Sonntag, 18 Januar 2015 00:06)
Habs so gern gelesen. Richtig verschlungen.
Martae (Sonntag, 18 Januar 2015 08:40)
Wow.
(So schön und interessant zu lesen)
Freumi auf weiteres.
Carinia (Dienstag, 20 Januar 2015 10:53)
Liebe Nicole
Ich habe soeben deinen Bericht verschlungen und virtuell deine Reise mitgemacht:). Ich freue mich schon auf deine zukünftigenBerichte und wünsche dir weiterhin viele unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse!
Adi (Freitag, 13 Februar 2015 09:36)
Ciao Nici,
Super was Du da alles erlebt hast in den vergangen 4 Wochen! Ich hoffe, Dein Fuss erholt sich bald. Jetzt noch eine wichtige Frage: Spielt der Däne ein Instrument? ;-)
Gruss aus dem kalten Züri,
Adi
PS1: Monstervirus war langweilig ohne Dich (oder weil Kusi und ich die Verkleidung verschlampt haben)
PS2: Hab Walti's Musigpass gefunden *g* Peinlich, peinlich....